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Einfluss Emotionaler Intelligenz als Trait und der Big Five ...

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3 Spieltheorie & Gefangenendilemma 43<br />

rung hierfür verweisen HIRSH & PETERSON auf Studien aus <strong>der</strong> Verhaltensökonomie, die<br />

hohe Neurotizismuswerte mit <strong>der</strong> Angst vor Bestrafung bzw. Rache in Verbindung<br />

bringen <strong>und</strong> so kooperatives Verhalten erklären können. Auch hohe Werte bezüglich<br />

<strong>der</strong> Extraversion bringen HIRSH & PETERSON mit höherer Kooperationsbereitschaft in<br />

Verbindung, da Individuen mit dieser Ausprägung, die in <strong>der</strong> Regel nach Geselligkeit<br />

streben, sich von Kooperation eine höhere „subjektive Belohnung“ erwarten. Nicht zuletzt<br />

scheint auch die Stimmung <strong>der</strong> Spieler einen <strong>Einfluss</strong> auf die Kooperationsrate zu<br />

haben. Diesen Erkenntnissen folgend sehen HIRSH & PETERSON zwei Wege um Kooperation<br />

in Gefangenendilemma-Situationen zu erreichen. Personen mit hohen Neurotizismuswerten<br />

könnte man demnach durch Androhung von Bestrafung zu vermehrter<br />

Kooperation bewegen, Personen mit hohen Extraversionswerten eher durch das Versprechen<br />

von Belohnung(en) (Hirsh & Peterson, 2009, S. 255–256). HIRSH & PETERSON<br />

schließen mit dem Vorschlag, dass das Prisoner’s Dilemma in Verbindung mit Analysen<br />

<strong>der</strong> teilnehmenden Individuen darüber Erkenntnisse liefern kann, wie Menschen<br />

Entscheidungen treffen <strong>und</strong> wie sie sich in <strong>der</strong> Wirtschaft verhalten (Hirsh & Peterson,<br />

2009, S. 256).<br />

Auch JONES beschäftigte sich mit den individuellen Unterschieden <strong>der</strong> Spieler in Gefangenendilemmaexperimenten.<br />

Seine Frage dabei war, ob Gruppen mit höherer <strong>Intelligenz</strong><br />

eine bessere Fähigkeit zur Kooperation haben, <strong>als</strong> solche mit niedrigerer <strong>Intelligenz</strong>.<br />

Dabei stellte er in einer Metastudie fest, dass für jeden 100-Punkt-Sprung im<br />

durchschnittlichen SAT-Score 21 einer (Hoch-)Schule, 5-8% mehr Kooperationen in Prisoner’s<br />

Dilemma Versuchen zustande kamen (Jones, 2008, S. 1). An den nach SAT-<br />

Punktzahl besten Schulen kooperieren die Studenten ca. 15% mehr <strong>als</strong> typische College-Studenten<br />

(Jones, 2008, S. 2). JONES bringt diese Zahlen mit AXELRODS Vorschlag<br />

zweier wichtiger Merkmale tendenziell kooperativer Spieler in Verbindung. Diese<br />

Merkmale sind Geduld <strong>und</strong> ein hohes Wahrnehmungsvermögen – beides Eigenschaften,<br />

die intelligente Menschen vermehrt aufweisen (Jones, 2008, S. 13–14; Axelrod, 1984).<br />

Ähnliche Ergebnisse bezüglich höherer Kooperationsbereitschaft im Prisoner’s Dilemma<br />

bei höherer Extraversion konnten an <strong>der</strong> U.S. Naval Academy beobachtet werden –<br />

trotz einer naturgemäß relativ homogenen Menge von Individuen, die an <strong>der</strong> Studie teilnehmen<br />

konnten (Swope et al., 2008).<br />

21 Die SAT-Punktzahl ergibt sich beim so genannten SAT-Test, <strong>der</strong> für die Bewerbung an vielen USamerikanischen<br />

Universitäten absolviert werden muss. Es handelt sich dabei um einen Studierfähigkeitstest<br />

mit Aufgaben unter an<strong>der</strong>em aus den Bereichen Mathematik <strong>und</strong> Leseverständnis. Details<br />

finden sich auf <strong>der</strong> Website des College Boards: (o. V., 2012d.)

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