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Einfluss Emotionaler Intelligenz als Trait und der Big Five ...

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3 Spieltheorie & Gefangenendilemma 44<br />

Auch <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> von „Internationalismus“ auf die Kooperationsbereitschaft von Spielern<br />

wurde bereits in einem Gefangenendilemma getestet. Der Internationalismus wurde<br />

von LUTZKER dabei mit Hilfe eines Fragebogens zu 36 politischen Fragen gemessen.<br />

Hoher Internationalismus wird dabei den Personen zugesprochen, die gegenüber an<strong>der</strong>en<br />

Nationen unvoreingenommen bzw. fre<strong>und</strong>lich eingestellt sind. Von solchen Personen<br />

erwartet man, dass sie vertrauensvoll sind <strong>und</strong> daher letztendlich zu Kooperation<br />

neigen (Lutzker, 1960, S. 427). Der Ansatz ist daher eng verwandt mit dem von<br />

DEUTSCH, <strong>der</strong> hier zuvor beschrieben wurde. Analog zu DEUTSCHS Ergebnissen, zeigten<br />

sich Internationalisten <strong>als</strong> deutlich kooperativer gegenüber Nicht-Internationalisten<br />

(Lutzker, 1960, S. 429).<br />

Neben rein dyadischen Aufeinan<strong>der</strong>treffen von Einzelpersonen, gibt es auch einige Studien<br />

zum Aufeinan<strong>der</strong>treffen zweier Personengruppen. Häufig steigt bei solchen Konstellationen<br />

die Kompetitivität gegenüber Zwei-Personen-Dilemmas an. Dieses Phänomen<br />

des Abweichens des Verhaltens in Gruppen vom Charakter des Individuums bezeichnet<br />

man <strong>als</strong> Discontinuity Effect. Experimentiert man mit Gruppen sollte dieser<br />

Effekt beachtet werden (Insko, Wildschut & Cohen, 2012, S. 3–4).<br />

Naheliegen<strong>der</strong>weise hat auch die Gestaltung <strong>der</strong> Auszahlungsmatrix Auswirkungen auf<br />

die Spielweise <strong>der</strong> Teilnehmer. Steigende Belohnung für Kooperation (d.h. wachsendes<br />

R) bei konstanten Werten für T, S <strong>und</strong> P macht die Kooperation natürlich noch attraktiver<br />

<strong>als</strong> zuvor (Rapoport & Chammah, 1970, S. 33–49).<br />

3.5 Experimentelle Forschung zum Gefangenendilemma unter<br />

Einsatz von Avataren<br />

Gefangenendilemmaspiele wurden nicht ausschließlich bei Experimenten zwischen einzelnen<br />

o<strong>der</strong> Gruppen von Menschen eingesetzt, son<strong>der</strong>n auch um Mensch-Maschine-<br />

Interaktion näher zu untersuchen.<br />

Eine bedeutende Rolle spielt bei einem Großteil dieser Experimente die Media Equation<br />

(siehe Abschnitt 2.3.2). Um die Art <strong>der</strong> Beziehung, die ein Mensch nach <strong>der</strong> Media<br />

Equation zum Computer aufbaut näher zu erk<strong>und</strong>en, wurde von MIWA ET AL. das Prisoner’s<br />

Dilemma verwendet (Miwa, Terai & Hirose, 2008). Hierbei spielten menschliche<br />

Spieler das Spiel über ein Computerterminal entwe<strong>der</strong> gegen einen an<strong>der</strong>en Menschen,<br />

o<strong>der</strong> aber gegen einen Agenten, <strong>der</strong> in seinem Spielverhalten mit dem Ziel gestaltet<br />

wurde, von einem Menschen ununterscheidbar zu sein. Die Teilnehmer wurden dann

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