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Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

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6<br />

Abbildung 6.3. Repräsentative Struktur eines humanisierten monoklonalen Antikörpers (Mäuse-<br />

Sequenzen sind in Gelb abgebildet).<br />

Diese beiden monoklonalen Antikörper zielen auf Antigene, welche von Tumorzellen in<br />

ausgeprägter Menge exprimiert werden. CD20 wird von fast allen B-Zell-Lymphomen<br />

exprimiert, aber nicht auf Stammzellen, frühen B-Zell-Vorläufern oder kritischen Organen. Diese<br />

Spezifität der Expression zusammen mit seiner Lokalisation auf der Zellmembran, jedoch nicht<br />

im Serum, macht es zum idealen Ziel für monoklonale Antikörper<strong>the</strong>rapie.<br />

Die<br />

Nebenwirkungen<br />

der monoklonalen<br />

Antikörper<strong>the</strong>rapie<br />

treten<br />

normalerweise<br />

beim Inf<strong>und</strong>ieren<br />

der Erstdosis auf.<br />

HER2 wird zwar auch von der Mehrheit der Epi<strong>the</strong>lialzellen exprimiert, jedoch wird es von<br />

ungefähr 20% aller Brusttumoren <strong>und</strong> von einigen anderen Tumoren ausgeprägt exprimiert <strong>und</strong><br />

hat eine bewiesene Rolle in der Onkogenese von Brustkrebs. Diese Eigenschaften machen es zu<br />

einem idealen Ziel für die monoklonale Antikörper<strong>the</strong>rapie.<br />

Die Nebenwirkungen der monoklonalen Antikörper<strong>the</strong>rapie treten normalerweise beim<br />

Inf<strong>und</strong>ieren der Erstdosis auf. Am häufigsten haben die Patienten Fieber <strong>und</strong> Frösteln<br />

(beobachtet bei bis zu 40% der Patienten), selten Schüttelfröste. Mit angemessener<br />

symptomatischer Therapie <strong>und</strong> Anpassung der Infusionsgeschwindigkeit können diese<br />

Symptome jedoch gut behandelt werden.<br />

Konjugierte Antikörper<br />

Die Bezeichnung konjugierte Antikörper wird benützt, um monoklonale Antikörper zu<br />

beschreiben, die mit Toxinen oder Radionukliden gepaart wurden, um Immunotoxine <strong>und</strong> Radio-<br />

Immunokonjugate herzustellen (Abbildung 6.4). Beide Methoden haben zum Ziel, ein Molekül<br />

freizusetzen, das einen zytotoxischen Effekt spezifisch auf Tumorzellen hat.<br />

Die Toxine, die in Immunotoxinen von Nutzen sind, müssen Zytotoxine (den Zelltod<br />

herbeiführende Stoffe) sein, die erkennen, wo sie die Zelle angreifen können, <strong>und</strong> die erst aktiv<br />

werden, wenn sie in die Zelle aufgenommen worden sind. Diese Eigenschaften sind wichtig,<br />

damit das Toxin nur den Tod derjenigen Zellen verursacht, die das Ziel-Antigen exprimieren,<br />

<strong>und</strong> nicht andere Zellen, die das Toxin nicht aufnehmen (Abbildung 6.5).<br />

Die gebräuchlichsten Toxine dieser Art sind bakteriellen oder pflanzlichen Ursprungs, wie z.B.<br />

Rizin oder die Rizin-A-Untergruppe (pflanzlich), das Pseudomonas-Exotoxin <strong>und</strong> das Diph<strong>the</strong>rie-<br />

Toxin (bakteriell). Das Zusammenfügen dieser Toxine mit Antikörpern kann entweder chemisch<br />

6.11

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