Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...
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3. Beschreiben Sie, wie Mutationen zur Entwicklung von <strong>Krebs</strong> führen können, <strong>und</strong> benützen<br />
Sie dazu einerseits das Tumor-Suppressor-Gen p53 <strong>und</strong> andererseits den Wachstumsfaktor-<br />
Rezeptor HER2 als Beispiel.<br />
p53 ist ein wirkungsvoller Tumor-Suppressor-Transkriptionsfaktor, welcher normalerweise<br />
Zellen befähigt, mit DNA-Schäden erfolgreich umzugehen. Er tut dies, indem er der<br />
Proliferation vorbeugt <strong>und</strong> den Zellzyklus so lange anhält, bis die DNA repariert ist, bevor<br />
die Replikation stattfindet. Wenn die DNA nicht repariert werden kann, leitet p53 die<br />
Apoptose ein. Mutationen, welche p53 an der Bindung an die DNA hindern, hemmen seine<br />
Fähigkeit, die DNA-Replikation zu verhindern oder die Apoptose bei Zellen mit irreparablen<br />
DNA-Schäden einzuleiten <strong>und</strong> können so zur Entwicklung von <strong>Krebs</strong> führen.<br />
HER2 kodiert ein Mitglied aus der Familie der transmembranen Wachstumsfaktor-<br />
Rezeptoren, welche in der Kontrolle der Zellreplikation, des Zellwachstums, der<br />
Differenzierung <strong>und</strong> des Zell-Überlebens eine Rolle spielen. Eine HER2 Gen-Amplifikation<br />
führt dazu, dass einzelne Zellen mehr als zwei Kopien des Gens aufweisen. Dies führt zu<br />
stark erhöhter HER2-Rezeptor-Ausprägung <strong>und</strong> somit zur exzessiven Stimulation von<br />
Signalwegen <strong>und</strong> zur unkontrollierten Zell-Proliferation.<br />
4. Was ist eine Signal-Transduktion <strong>und</strong> was bewirkt sie?<br />
Signal-Transduktion ist der Prozess, bei welchem die Stimulation eines bestimmten Rezeptors<br />
eine Serie von Ereignissen in der Zelle auslöst, was zu einer Gen- <strong>und</strong> Protein-Antwort führt.<br />
Sie stellt sicher, dass Zellen fähig sind, auf ihre Mikro-Umgebung zu reagieren, indem<br />
extrazelluläre Stimuli empfangen, verstanden <strong>und</strong> zum Zellkern übermittelt werden <strong>und</strong> somit<br />
angepasste zellspezifische Antworten aktiviert werden.<br />
5. Zählen Sie kurz die wichtigsten Stadien <strong>und</strong> Ereignisse bei einem typischen Signal-<br />
Transduktions-Ablauf auf <strong>und</strong> benützen Sie dazu einen Wachstumsfaktor als ersten Schritt.<br />
Schritt 1: Der extrazelluläre Wachstumsfaktor (Ligand) bindet an seinen spezifischen<br />
Rezeptor an der Zellmembran.<br />
Schritt 2: Die Ligand-Bindung aktiviert den Rezeptor, was die Stimulation des Enzyms<br />
Tyrosinkinase bewirkt.<br />
Schritt 3: Die Tyrosinkinase phosphoryliert <strong>und</strong> aktiviert Mediatoren im Signal-<br />
Transduktionsweg.<br />
Schritt 4: Als Resultat davon wird die Gen-Expression im Zellkern reguliert.<br />
6. Beschreiben Sie die Rolle von Genmutationen bei der Auslösung von <strong>Krebs</strong>.<br />
Die Tumor-Progression von einer nicht-malignen Läsion zum invasiven Tumor <strong>und</strong> bis zur<br />
metastasierenden Tumorerkrankung beinhaltet viele aufeinander folgende R<strong>und</strong>en von<br />
Mutationen <strong>und</strong> natürlicher Selektion. Während dieses Prozesses erwerben sich Zellen,<br />
welche von einer Mutterzelle mit einer einzigen Mutation abstammen, weitere Mutationen<br />
<strong>und</strong> werden zunehmend aggressiver. Es wird also angenommen, dass die Entwicklung von<br />
<strong>Krebs</strong> normalerweise mehrere voneinander unabhängige seltene Ereignisse in derselben<br />
Zelle benötigt. Mutationen in gewissen Zellen (Proto-Onkogenen <strong>und</strong> Tumor-Suppressoren)<br />
haben mehr Wirkung als solche in anderen Zellen, welche keine Schlüsselstellen in der<br />
Kontrolle der Zell-Signalisierung haben.<br />
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