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Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

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dass die angezielten Zellen exponiert sind. Es ist unwahrscheinlich, dass eine einzige<br />

Verabreichungstechnik bei allen Tumoren wirksam sein wird, aber bei einigen sind Fortschritte<br />

erkennbar.<br />

Andere Entwicklungen werden sich auf verschiedene mögliche Ziele für die Genmanipulation<br />

beziehen. Zellarten, die momentan als mögliche Ziele für Genmanipulation untersucht werden,<br />

sind:<br />

● Lymphozyten, die für eine adoptive Immuno<strong>the</strong>rapie gebraucht werden könnten, zum<br />

Beispiel indem man Patienten Immunität zuführt, statt die aktive Immunität zu stimulieren. Das<br />

Ziel des Gentransfers ist die Wirkungssteigerung von adoptiver Immunität oder die<br />

Verbesserung der Sicherheit. Beispiele von Genen, die transferiert werden können, sind<br />

solche, die für T-Zell-Rezeptoren kodieren, um die T-Zell-Spezifität <strong>und</strong> die Suizidgene so zu<br />

verändern, dass die Toxizität in einem bestimmten Behandlungsstadium reduziert wird.<br />

● Stammzellen, deren Modifikation einen potentiellen Langzeiteffekt auf den Krankheitsprozess<br />

bei <strong>Krebs</strong>patienten haben könnte. Beispiele für eine potenziell sinnreiche Modifikation sind<br />

der Transfer von Chemo<strong>the</strong>rapie-resistenten Genen <strong>und</strong> Gen-Ersatz bei Störungen wegen<br />

Fehlens eines einzelnen Gens.<br />

. . . p53 <strong>und</strong><br />

Faktoren in den<br />

von p53<br />

vermittelten<br />

Signalwegen<br />

könnten zu guten<br />

Angriffspunkten in<br />

der Entwicklung<br />

von Wirkstoffen<br />

gegen <strong>Krebs</strong><br />

werden.<br />

Gen-Therapie mit p53<br />

Wegen seiner wichtigen Rolle von p53 in Zellzyklus-Checkpoints <strong>und</strong> der Apoptose <strong>und</strong> wegen<br />

der Häufigkeit von p53-Mutationen bei menschlichen <strong>Krebs</strong>erkrankungen wurde p53 als<br />

potentielles Ziel von Antikrebs<strong>the</strong>rapien ausgewählt. So könnten p53 <strong>und</strong> Faktoren in den von<br />

p53 vermittelten Signalwegen zu guten Angriffspunkten in der Entwicklung von Wirkstoffen<br />

gegen <strong>Krebs</strong> werden. Ein Weg könnte das Untersuchen der Mechanismen sein, die in die<br />

normale Regulation der p53-Bildung involviert sind. Man kann sich vorstellen, dass die<br />

Wiederherstellung von spezifischer DNA-Bindung durch p53 zur Aktivierung des „wild-type“-<br />

p53-Gens führt <strong>und</strong> dabei die Zell-Proliferation <strong>und</strong> Apoptose-Induktion bewirkt. Derzeit wird in<br />

präklinischen Studien das <strong>the</strong>rapeutische Potential von Viren-gesteuerter Antitumor-Gen<strong>the</strong>rapie<br />

mit p53 untersucht. Diese Studien zeigen, dass ein Gen-Ersatz von p53 ein neuer Ansatz in der<br />

Therapie von <strong>Krebs</strong>, zum Beispiel beim anaplastischen Wilms-Tumor sein könnte.<br />

Zell-basierte Therapie<br />

Wie schon in Kapitel 6 aufgeführt, überschneiden sich Zell-basierte <strong>Therapien</strong>, <strong>Krebs</strong>impfungen<br />

<strong>und</strong> Gen-Therapie in vielen Aspekten. So sind die Zukunftsaussichten ähnlich wie die früher<br />

beschriebenen Behandlungsformen. Spezifische Entwicklungen werden sich vermutlich auf<br />

dendritische Zellen konzentrieren, speziell auf Techniken, die eine Tumor-Antigen-Ladung dieser<br />

Zellen erreichen, so dass starke T-Zell-Antworten stimuliert werden. Dies beinhaltet auch die<br />

genetische Modifikation von Immunzellen, um immunokompetente Effektorzellen zu<br />

produzieren.<br />

Angiogenese ist<br />

die Bildung neuer<br />

Blutgefässe.<br />

Neue Methoden, die auf die Tumor-Angiogenese ausgerichtet<br />

sind<br />

Angiogenese ist die Bildung neuer Blutgefässe. Dieser Prozess wird reguliert durch eine Familie<br />

von vaskulären endo<strong>the</strong>lialen Wachstumsfaktoren (auf englisch vascular endo<strong>the</strong>lial growth<br />

factor, VEGF) <strong>und</strong> Rezeptoren, welche vermutlich auch in der Lymphangiogenese (Bildung neuer<br />

7.12

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