Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...
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Der genaue Mechanismus, welcher der HER2-Amplifikation unterliegt, <strong>und</strong> der Weg wie dies zur<br />
Bösartigkeit von <strong>Krebs</strong> beiträgt, ist bis jetzt nicht bekannt. Was auch immer die Ursachen dafür<br />
sind, die Konsequenzen der HER2-Amplifikation sind eine Höherregulation von Zellwachstum <strong>und</strong><br />
eine onkogene Transformation (siehe Abbildung 3.7). <strong>Biologische</strong> <strong>the</strong>rapeutische Strategien mit<br />
dem Ziel der Beeinflussung von tumorspezifischen molekularen Anomalien werden in Kapitel 6<br />
<strong>und</strong> 7 beschrieben.<br />
Zunahme von Mutationen durch Tumorwachstum<br />
Mutationen sind wichtige Eigenschaften von <strong>Krebs</strong>zellen <strong>und</strong> ermöglichen deren eindrückliche<br />
Fähigkeit, kontinuierlich zu wachsen <strong>und</strong> menschliche Abwehrmechanismen zu umgehen. Wie<br />
schon früher beschrieben, ist dies oft das Resultat einer Exposition von Tumor-Initiatoren <strong>und</strong><br />
Tumor-Promotoren. Die Hypo<strong>the</strong>se des Mutator-Phänotyps schreibt dieses Phänomen einer<br />
wachsenden Zahl von Fehlern in der DNA-Replikation zu. Entsprechend dieser Theorie spielen<br />
DNA-Polymerasen, DNA-Reparatur-Enzyme <strong>und</strong> andere Moleküle eine wichtige Rolle. Als Folge<br />
davon können andere Gene, die für die Aufrechterhaltung der Stabilität des Genoms <strong>und</strong> für die<br />
Kontrolle der Proliferation verantwortlich sind, mutiert werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Tumoren sind wachsende Massen nicht normaler Zellen. So lange diese neoplastischen Zellen in<br />
einer einzigen Masse zusammen bleiben, ist der Tumor lokalisiert. Die neoplastische <strong>und</strong> maligne<br />
Natur von <strong>Krebs</strong>zellen bedeutet, dass sie sich auch ohne wachstumsfördernde Signale vermehren<br />
<strong>und</strong> die menschlichen Abwehrmechanismen umgehen. Die Umwandlung einer normalen Zelle in<br />
eine maligne Zelle ist die Folge von genetischen Mutationen, üblicherweise in Folge der<br />
Einwirkung eines Karzinogens. Eine einzelne Mutation (eine Sequenz-Veränderung der DNA)<br />
genügt meist nicht zur Auslösung von <strong>Krebs</strong>. Es weist einiges darauf hin, dass die Entwicklung<br />
von <strong>Krebs</strong> im Allgemeinen von mehreren unabhängigen Störungen in derselben Zelle abhängt.<br />
Tumoren wachsen exponentiell <strong>und</strong> das Fortschreiten eines Tumors beinhaltet mehrere<br />
Mutationsr<strong>und</strong>en <strong>und</strong> auch eine natürliche Selektion. Dies erhöht die Fehlerquote in der DNA-<br />
Replikation im Laufe des Tumorwachstums.<br />
Ein Proto-Onkogen ist ein Gen mit normalen Funktionen in der Kontrolle der Zellproliferation, das<br />
sich mutieren <strong>und</strong> ein Onkogen werden kann. Ein Tumor-Suppressor-Gen ist ein Antiproliferations-<br />
Gen in einer normalen Zelle. Es wird angenommen, dass <strong>Krebs</strong> als Folge einer Serie von<br />
Mutationen in Onkogenen <strong>und</strong> Tumor-Suppressor-Genen entsteht. Beispiele dafür sind HER2, ein<br />
Proto-Onkogen, <strong>und</strong> p53, ein Tumor-Suppressor-Gen. Diese Gene haben sehr wichtige Rollen bei<br />
Brustkrebs <strong>und</strong> Kolorektalkrebs. Neuere Entdeckungen weisen darauf hin, dass Mismatch-<br />
Reparatur-Gene ebenfalls eine Rolle spielen bei der Prädisposition von Zellen für Mutationen. Die<br />
Apoptose, ein Mechanismus des Zelltodes, ist ein biologischer Vorgang, welcher eine wichtige<br />
Rolle in der Entwicklung der Homöostase <strong>und</strong> in vielen Krankheitsprozessen spielt. Beschädigte<br />
<strong>und</strong> überflüssige Zellen auf eine präzise <strong>und</strong> systematische Art zu vernichten, ist ein wichtiger<br />
Bestandteil normaler Entwicklung. Einige <strong>Krebs</strong>arten scheinen Zelltod-Abfolgen zu verhindern,<br />
was in exzessiver <strong>und</strong> unkontrollierter Proliferation endet.<br />
Gene, die in der Entstehung von <strong>Krebs</strong> eine Rolle spielen, kodieren oft Moleküle wie<br />
Wachstumsfaktoren <strong>und</strong> ihre Rezeptoren, welche normalerweise die Zellreplikation stimulieren<br />
oder Faktoren, die zur Verursachung des Zelltods (Apoptose) beitragen. Wachstumsfaktoren<br />
beinhalten Proteine, Peptide (kleine Proteine) oder Steroid-Hormone. Wenn sie an die<br />
entsprechenden Rezeptoren an der Zelloberfläche geb<strong>und</strong>en sind, aktivieren Wachstumsfaktoren<br />
3.20