Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...
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beeinflusst. Dies legt den Schluss nahe, dass zytotoxische Wirkstoffe <strong>und</strong> Herceptin ® sehr<br />
wahrscheinlich sich ergänzende Auswirkungen auf <strong>Krebs</strong>zellen haben. Dieses Potential voll<br />
auszuschöpfen könnte bedeuten, dass Kombinationen ohne vorgängige Testversuche<br />
angewandt würden oder dass sie einen anderen Ansatz, entsprechend dem Patienten <strong>und</strong> den<br />
Tumorcharakteristika erfordern könnten.<br />
Einige Hinweise auf das wahrscheinliche Ansprechen von Patienten auf Herceptin ®<br />
Kombinations<strong>the</strong>rapien können aus präklinischen Studien gewonnen werden (Tabelle 7.1).<br />
Obwohl diese Daten bezüglich Wirksamkeit nur beschränkte Aussagen machen können, geben<br />
sie doch Hinweise auf Kombinationen, für welche weitere Untersuchungen sinnreich scheinen.<br />
. . . zytotoxische<br />
Wirkstoffe <strong>und</strong><br />
Herceptin ® haben<br />
sehr<br />
wahrscheinlich<br />
sich ergänzende<br />
Auswirkungen auf<br />
<strong>Krebs</strong>zellen.<br />
Tabelle 7.1. Die Wirkung von Herceptin ® <strong>und</strong> verschiedenen<br />
Chemo<strong>the</strong>rapeutika bei HER2-positiven Brustkrebs-Zell-<br />
Linien.<br />
Kombinationseffekt<br />
Synergie Addition Antagonismus<br />
Vinorelbin Doxorubicin Methotrexat<br />
Docetaxel/Carboplatin Paclitaxel Gemzitabin<br />
Docetaxel Epirubicin 5-Fluorouracil<br />
Etoposid<br />
Vinblastin<br />
Cyclophosphamid<br />
Paclitaxel/Carboplatin<br />
Thiotepa<br />
Cisplatin<br />
Liposomales Doxorubicin<br />
Kürzliche Resultate klinischer Studien von Herceptin ® werden in Tabelle 7.2 gezeigt. Die<br />
Ansprechraten mit Herceptin ® plus Vinorelbin oder wöchentlich Paclitaxel sind höher als<br />
diejenigen mit 3-wöchentlich Paclitaxel oder Anthrazyklin/Cyclophosphamid. Auch werden<br />
andere Kombinationen, wie zum Beispiel mit Hormonen oder anderen Anthrazyklinen als<br />
Doxorubicin <strong>und</strong> Platin-Analoge untersucht.<br />
Eine andere interessante Forschungsfrage bezieht sich auf die Häufigkeit der Anwendung von<br />
Herceptin ® . Seit mehr über die Wirkungsweise von Herceptin ® im Körper bekannt wird, wird<br />
offensichtlich, dass höhere Dosen länger im Körper verbleiben. Dies war Anlass zu einer<br />
Studie, bei der Herceptin ® alle drei Wochen verabreicht wurde (8mg/kg Initialdosis, dann<br />
6mg/kg wöchentlich). Man konnte nachweisen, dass diese Verabreichungsart gut toleriert<br />
wurde <strong>und</strong> dass die Serum-Konzentrationen von Herceptin ® mit denjenigen früherer Herceptin ® -<br />
Studien vergleichbar waren.<br />
Die optimale Zeiteinteilung für die Verabreichung von Herceptin ® , ob bei der adjuvanten<br />
Behandlung oder bei metastasierender Erkrankung, ist ebenfalls Gegenstand von weiteren<br />
Untersuchungen. Wie bei den meisten neuen <strong>Krebs</strong><strong>the</strong>rapien wurde bis jetzt bei den Herceptin ® -<br />
Studien vor allem Beachtung auf die Behandlung von metastasierenden Erkrankungen gelegt.<br />
Die HER2-Anomalien entwickeln sich aber früh in der Brustkrebsentstehung <strong>und</strong> ganz sicher<br />
7.9