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Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

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3<br />

DNA-Replikation<br />

Wie schon in Kapitel 2 beschrieben, reproduzieren sich tierische Zellen durch einen Prozess,<br />

der Mitose genannt wird. Dies schließt die Verdoppelung des Zellinhaltes <strong>und</strong> die Teilung ein,<br />

mit dem Ziel zwei Tochterzellen zu bilden. Jedes Mal, wenn eine Zelle sich teilt, wird das<br />

vollständige Genom genau verdoppelt <strong>und</strong> dann auf die zwei Tochterzellen verteilt. Vor der<br />

Zellteilung wird die DNA kopiert. Das DNA-Molekül dreht sich auf <strong>und</strong> ermöglicht die<br />

Entstehung eines neuen Stranges durch Anlagerung von Nukleotiden, die an jeden der<br />

getrennten Stränge passen (Abbildung 3.1). Jede Tochterzelle erhält einen alten <strong>und</strong> einen<br />

neuen DNA-Strang.<br />

Ein Gen ist eine<br />

spezifische<br />

Sequenz von<br />

Basen, welche<br />

die notwendige<br />

Information zur<br />

Eiweissproduktion<br />

beinhaltet.<br />

Gene<br />

Jedes DNA-Molekül enthält viele Gene, welche die physikalischen <strong>und</strong> funktionellen Einheiten<br />

der Vererbung sind. Ein Gen ist eine spezifische Sequenz von Basen, welche die notwendige<br />

Information zur Eiweissproduktion beinhaltet. Viele Gene kodieren für spezifische<br />

funktionstüchtige Proteine. Das Gen <strong>und</strong> das dazugehörige Protein tragen denselben Namen,<br />

d.h. das p53-Gen kodiert für das p53-Eiweiss.<br />

Chromosomen<br />

Im Zellkern ist die DNA mit Proteinmolekülen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kann Chromosomen bilden.<br />

Chromosomen bestehen ungefähr zu gleichen Anteilen aus Proteinen <strong>und</strong> DNA. Die Gene sind<br />

linear in ihrer gesamten Länge angeordnet. Der Zellkern der meisten menschlichen Zellen<br />

enthält zwei Sätze von Chromosomen (total 46 Stück), von denen je ein Satz von jedem<br />

Elternteil stammt.<br />

Genom<br />

Die komplette Instruktion (Matrize, Entwurfsvorlage) für die Produktion eines Organismus wird<br />

Genom genannt. Das menschliche Genom besteht schätzungsweise aus 30’000 Genen.<br />

Menschliche Gene variieren stark in ihrer Länge <strong>und</strong> enthalten oft Tausende von Basen. Jedoch<br />

nur etwa 10% des Genoms enthält für ein Eiweiss kodierende Gensequenzen (Exons). Zwischen<br />

den Exons sind Gensequenzen eingefügt, die keine kodierende Funktion haben, genannt<br />

Introns. Wie später beschrieben, ist ein gross angelegtes Projekt, das „Human-Genom-<br />

Projekt“*, am Laufen <strong>und</strong> hat die Sequenz <strong>und</strong> Position der 30’000 Gene des menschlichen<br />

Körpers enthüllt (siehe Kapitel 5).<br />

Die genetische Information wird von einer Zellgeneration zur nächsten weitergegeben durch<br />

strikte Paarung der komplementären Basen: A paart sich mit T <strong>und</strong> G paart sich mit C. Dieser<br />

Mechanismus stellt sicher, dass der neue Strang ein genaues Ebenbild des alten ist <strong>und</strong><br />

reduziert so das Risiko von Fehlern auf ein Minimum.<br />

Die DNA-Replikation ist ein sehr präziser Vorgang mit diversen Kontrollmechanismen, die<br />

sicherstellen, dass falsch platzierte Nukleotide entfernt werden. Trotzdem geschehen genetische<br />

Fehler, genannt Mutationen. Die Konsequenzen solcher Fehler können riesig sein, weil schon<br />

ein Wechsel eines einzelnen Nukleotids wichtige Auswirkungen auf die Zellfunktion haben<br />

kann. Mutationen können beim Menschen eine Veranlagung für <strong>Krebs</strong> <strong>und</strong> andere komplexe<br />

Krankheiten schaffen.<br />

*Weitere Informationen zum Human-Genom-Projekt sind erhältlich im Internet unter:<br />

http://www.ornl.gov/TechResources/Human_Genome/home.html<br />

3.4

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