05.11.2013 Aufrufe

Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6<br />

Impfungen doch nur einen kleinen klinischen Nutzen. So wurden spätere Versuche bei Patienten<br />

mit kleinen Resterkrankungen <strong>und</strong> bei krankheitsfreien Patienten postoperativ durchgeführt.<br />

Diese Versuche zeigten einigen Nutzen sowohl bei Ganzzell-Impfungen als auch bei Tumor-<br />

Lysat-Versuchen, <strong>und</strong> zwar bei Leukämie, Melanom, Nierenkarzinom <strong>und</strong> anderen Tumorarten.<br />

Modifizierte Tumorzellen<br />

Genetische Modifikation von Tumorzellen vor der Impfung ist eine oft angewandte Therapieart.<br />

Die Einsetzung eines viralen Genoms in Tumorzellen kann folgende Wirkungen haben: es<br />

steigert die Stimulation von T-Zellen, erhöht die Anziehung von Antigen-präsentierenden Zellen<br />

durch Stimulation der Produktion von Zytokinen <strong>und</strong> andern Molekülen oder erhöht die<br />

Präsentation von Antigenen an T-Zellen (Abbildung 6.7). Die ersten Studien benützten dafür<br />

Influenza-Virus infizierte Tumorzell-Lysate <strong>und</strong> zeigten, dass eine Immun-Antwort auf den Tumor<br />

erzeugt werden konnte. So wurden <strong>Krebs</strong>zellen mit darin enthaltenen Zytokin-Genen, wie z.B.<br />

Interleukinen, Interferonen oder Tumor-Nekrose-Faktor-α konstruiert. Ein Ansprechen wurde<br />

beobachtet bei Melanompatienten, welche mit IL-2-transduzierten Tumorzellen behandelt<br />

wurden.<br />

Tumor-spezifische Proteine<br />

Die Anwendung von Tumor-spezifischen Proteinen, um eine Immunantwort hervorzurufen, ist<br />

eine attraktive <strong>und</strong> direkte Art von Impfung. Die Verfeinerung dieser Methode durch Isolierung<br />

von Peptid-Fragmenten, die für die Immunogenität eines Proteins wichtig sind, ist speziell<br />

attraktiv. So können Probleme mit der Verträglichkeit überw<strong>und</strong>en werden, welche bei der<br />

Anwendung von grossen Proteinen auftreten würden, <strong>und</strong> es wird erst noch die Spezifität der<br />

Immunantwort gesteigert. Erste Versuche, bei welchen Peptide von Melanom-assoziierten<br />

Proteinen eingesetzt wurden, zum Beispiel MAGE-1 <strong>und</strong> MART-1, waren erfolglos, weil nur<br />

wenige oder gar keine Patienten ausreichend immunisiert wurden. So wurden Methoden<br />

erforscht, um durch selektive Peptid-Mutation die Immunogenität der Peptide <strong>und</strong> die Rezeptor-<br />

Bindungs-Affinität zu steigern. Nun ist die Immunisierung dank dieser modifizierten Peptide<br />

erfolgreicher <strong>und</strong> bewirkt ein Ansprechen bei Melanom-Patienten.<br />

A) B)<br />

Tumorzellen, die<br />

konstruiert wurden, um<br />

Zytokine zu produzieren,<br />

welche an der APC-<br />

Stimulation beteiligt sind<br />

APC<br />

IL-3<br />

IL-4<br />

GM-CSF<br />

CTL<br />

Antigen-präsentierende<br />

Rezeptoren, die von<br />

Immunzellen erkannt werden<br />

. . . die Isolierung<br />

von Peptid-<br />

Fragmenten, die<br />

für die<br />

Immunogenität<br />

eines Proteins<br />

wichtig sind, ist<br />

speziell attraktiv.<br />

So können<br />

Probleme mit der<br />

Verträglichkeit<br />

überw<strong>und</strong>en<br />

werden, welche<br />

bei der<br />

Anwendung von<br />

grossen Proteinen<br />

auftreten<br />

würden . . .<br />

Tumor-<br />

Zellen<br />

T H<br />

Tumor-<br />

Antigen<br />

CTL<br />

Immunzellen werden direkt<br />

von Tumorzellen, welche Antigene<br />

präsentieren, stimuliert<br />

T H<br />

Antigen wird durch APC an<br />

T H<br />

Zellen <strong>und</strong> CTLs präsentiert<br />

Abbildung 6.7. Mögliche Mechanismen der Tumor-spezifischen Aktivierung von T-Zellen durch<br />

genetisch modifizierte Tumorzellen: A) Erhöhte Zytokin-Produktion <strong>und</strong> B) gesteigerte Antigen-<br />

Präsentation. APC bedeutet Antigen-präsentierende Zelle; CTL Zytotoxische T-Lymphozyten; T H<br />

T-Helfer-Zelle. Reproduziert mit Erlaubnis von von Principles and Practice of <strong>the</strong> Biological Therapy of<br />

Cancer. Philadelphia: Lippincott Williams and Wilkins, 2000.<br />

6.16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!