Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...
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6<br />
AK<br />
Toxin<br />
Rezeptor<br />
Immunotoxin bindet an<br />
Rezeptor an der<br />
Zelloberfläche<br />
Toxin<br />
Aufnahme in die Zelle<br />
Toxin<br />
Antikörper wird vom<br />
Toxin getrennt<br />
Toxin<br />
Hemmung der<br />
Protein-Syn<strong>the</strong>se<br />
Das Toxin wird in die Zelle<br />
transportiert <strong>und</strong> hemmt<br />
die Protein-Syn<strong>the</strong>se<br />
Zelltod<br />
Das Fehlen der<br />
Protein-Syn<strong>the</strong>se<br />
bewirkt den Zelltod<br />
Abbildung 6.5. Der Ablauf der Zelltötung durch ein Immunotoxin.<br />
● Lewis Y Antigen bei Kolorektal-Karzinomen, Brustkrebs <strong>und</strong> anderen Karzinomen<br />
● HER2 bei Brustkrebs<br />
● CD56 bei nicht kleinzelligem Bronchuskarzinom.<br />
In frühen klinischen Studien mit Immunotoxinen wurden Ansprechraten (z.B. Tumorschrumpfung<br />
<strong>und</strong> Verschwinden des Tumors) von bis zu 40% beobachtet, obwohl Raten von 15–25%<br />
üblicher sind. Präklinische Studien hatten jedoch auf bessere Ergebnisse hoffen lassen. Diese<br />
Diskrepanz ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass grosse Tumormassen nicht penetriert<br />
werden können, weil Immunotoxine grosse, wenig bewegliche Moleküle sind <strong>und</strong> keine<br />
Tumorspezifität vorhanden ist. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Inzidenz der mit dem<br />
Immunotoxin verb<strong>und</strong>enen Toxizität relativ hoch ist, <strong>und</strong> dass bei etwa 60–70% aller Patienten<br />
schwere Nebenwirkungen auftreten. Das „vascular leak syndrome“ (Austritt von Flüssigkeit aus<br />
den Gefässen), welches zu generalisierten Ödemen <strong>und</strong> einer Reihe von Nebenwirkungen wie<br />
Hypotension <strong>und</strong> Pleura-Erguss führt, ist das Hauptproblem. Bis heute hat die Toxizität ein<br />
Fortschreiten der klinischen Anwendung dieser Behandlungsweise verhindert. So verursachte<br />
zum Beispiel das Erb-38-Immunotoxin, welches einen anti-HER2 monoklonalen Antikörper <strong>und</strong><br />
Pseudomonas-Exotoxin enthält, bei der Anwendung bei Brusttumoren mit einer HER2-<br />
Überexpression schwere Lebertoxizität.<br />
Konjugierte Radio-Antikörper stellen einen attraktiven Therapieansatz dar, weil Strahlung<br />
bekannt dafür ist, dass sie Zellen wirksam töten kann. Eine der grossen Herausforderungen bei<br />
der Radio<strong>the</strong>rapie ist die Verhinderung der Schädigung des ges<strong>und</strong>en Gewebes <strong>und</strong> die<br />
ausschliessliche Bestrahlung des Tumorgewebes. Der Gebrauch von konjugierten Radio-<br />
Antikörpern wurde entwickelt, um die Strahlung gezielt auf den Tumor auszurichten.<br />
. . . die Inzidenz<br />
der mit dem<br />
Immunotoxin<br />
verb<strong>und</strong>enen<br />
Toxizität ist relativ<br />
hoch <strong>und</strong> bei<br />
etwa 60–70%<br />
aller Patienten<br />
treten schwere<br />
Nebenwirkungen<br />
auf.<br />
Zwei Arten von Radio-Isotopen sind erhältlich für die Produktion von Radio-Antikörpern: Beta-<br />
Strahler wie Iod-131 <strong>und</strong> Yttrium-90; <strong>und</strong> Alpha-Strahler wie Astatin-211 <strong>und</strong> Actinium-225. Beta-<br />
6.13