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Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

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3<br />

Überexpression des HER2-Proteins, zu erhöhter Signalabgabe an den Zellkern <strong>und</strong> zu<br />

onkogener Transformation normaler Zellen führt.<br />

Nimmt man die Signalfunktion von HER2 weg, wird die Wachstumssignalisierung schwächer,<br />

was das maligne Wachstum potentiell reduziert. Anti-HER2-monoklonale Antikörper (MAbs) wie<br />

Herceptin ® können eine HER2-Reduktion in Brustkrebszellen verursachen. Dieser Mechanismus<br />

könnte die Antikrebs-Wirkung von <strong>Therapien</strong> wie Herceptin ® , die auf HER2 abzielen,<br />

unterstützen. Dies wird in den Kapiteln 6 <strong>und</strong> 7 beschrieben. Die wachstumshemmende<br />

Wirkung von verschiedenen anti-HER2-MAbs bei Brustkrebs korreliert mit ihrer Fähigkeit, HER2<br />

zu binden <strong>und</strong> es von der Zelloberfläche zu entfernen. Diese Aktivität hindert HER2 daran, mit<br />

andern HER-Proteinen zu interagieren, wodurch die Wachstumssignale, welche die Entwicklung<br />

von <strong>Krebs</strong>zellen fördern, vermindert werden.<br />

TGF-β/Smad<br />

Der Signalpfad des transformierenden Wachstumsfaktors β (TGF-β) enthält drei wichtige<br />

Elemente: TGF-β-Proteine, transmembrane Rezeptoren <strong>und</strong> Signalproteine, die Smad genannt<br />

werden. Der Prozess der Signaltransduktion wird durch die Anbindung extrazellulärer TGF-β an<br />

die Membran-Rezeptoren initiiert, worauf die Aktivität der Rezeptor-Proteinkinase spezifische<br />

Smad-Proteine phosphoryliert. Die aktivierten Smad-Proteine werden in den Zellkern transferiert,<br />

wo sie die Transkription spezifischer Gene induzieren. Ein Fehler auf diesem Pfad kann eine<br />

unkontrollierte Proliferation von Zellen auslösen <strong>und</strong> so die Entstehung von <strong>Krebs</strong> fördern.<br />

Ras <strong>und</strong> Raf-1/ERK2 (MAPK)<br />

Wie oben bereits erwähnt wurde, stimulieren die Proteinprodukte von Onkogenen eine<br />

unkontrollierte Zellproliferation. Die Onkogenese durch das Ras-Gen geschieht, wenn Ras-GTPbindende<br />

Proteine (p21 Ras-Familie) interagieren. Die Kinase-Aktivität dieser aktivierten<br />

Moleküle beeinflusst eine Vielzahl von Signalpfaden. Ras (Ras-GTP)-Proteine werden reguliert<br />

durch Ras GTPase-aktivierende Proteine (GAPs), was die Hydrolyse von Ras-geb<strong>und</strong>enem GTP<br />

moduliert. Im Gegensatz dazu werden onkogene Ras-Proteine (p21 Ras Proteine) nicht durch<br />

GAPs inaktiviert, was zur konstanten Stimulation von einseitigen Signalelementen <strong>und</strong> somit zu<br />

unkontrolliertem Zellwachstum führt.<br />

Tumor-Onkogenese <strong>und</strong> Tumor-Wachstum<br />

Wenn Tumoren<br />

die Fähigkeit<br />

haben, ins<br />

umliegende<br />

Gewebe zu<br />

infiltrieren, haben<br />

sie bösartigen<br />

Charakter <strong>und</strong><br />

man bezeichnet<br />

sie als maligne.<br />

Die Entwicklung eines Tumors<br />

Wenn Tumoren die Fähigkeit haben, ins umliegende Gewebe zu infiltrieren, haben sie<br />

bösartigen Charakter <strong>und</strong> man bezeichnet sie als maligne. Solche Tumoren können auch<br />

metastasieren oder Fernmetastasen bilden, weil Zellen durch die Blutbahn oder das<br />

lymphatische System transportiert werden.<br />

Tumoren werden normalerweise erst entdeckt, wenn sie schon relativ gross sind (etwa 10 8 oder<br />

10 9 Zellen) (Abbildung 3.13). Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor bereits vor<br />

der Entdeckung metastasiert hat, was wiederum die Behandlung erschwert. Es ist offensichtlich,<br />

dass ein Tumor umso kleiner ist, je früher er entdeckt wird. Dies verbessert die Prognose <strong>und</strong><br />

das Resultat für den Patienten, vor allem, wenn der Tumor entdeckt wird, bevor Metastasen<br />

entstanden sind. Je ausgedehnter die Metastasierung, desto schwieriger ist die Beseitigung des<br />

Tumors.<br />

Das Wachstum von Tumorzellen ist wichtig im Zusammenhang mit der Entwicklung von <strong>Krebs</strong>.<br />

Tumoren wachsen exponentiell (Abbildung 3.13), weil jede Zellteilung die Anzahl der Zellen<br />

3.18

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