Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...
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Das Immunsystem<br />
besteht aus<br />
Millionen von<br />
Lymphozyten-<br />
Klonen, von<br />
denen jeder eine<br />
einzigartige<br />
Zelloberfläche<br />
hat, welche ihn<br />
fähig macht, sich<br />
an ein ganz<br />
bestimmtes<br />
Antigen zu<br />
binden.<br />
. . . die<br />
Immunüberwachung<br />
hat<br />
ihre Grenzen<br />
<strong>und</strong> kann nur<br />
ungenügend der<br />
Entstehung <strong>und</strong><br />
dem Wachstum<br />
von Tumoren<br />
vorbeugen.<br />
Zusammenfassung<br />
Diese Antworten sind ideal für die Erkennung von Tumorzellen, weil sie schnell <strong>und</strong><br />
unterschiedlich sind. Zudem wird die Antwort durch das positive Feedback zwischen<br />
Makrophagen <strong>und</strong> NK Zellen aufrechterhalten <strong>und</strong> verstärkt. Im Gegensatz dazu würden<br />
zytotoxische T-Zellen in der Theorie eine starke Antwort auf Tumorzellen produzieren. Dies wird<br />
jedoch in der Realität nicht beobachtet, vielleicht weil Tumoren sich in Zonen entwickeln, wo<br />
die T-Zell-Überwachung normalerweise nicht stattfindet. Dies geschieht, weil T-Zellen dort nicht<br />
zirkulieren, wo sie eigenen Antigenen begegnen könnten. So ist also eine Tumorzelle, die sich<br />
in der Lunge entwickelt <strong>und</strong> ein nicht normales Eigen-Antigen exprimiert, nicht von der T-Zell-<br />
Überwachung betroffen. Weiter können die meisten Tumorzellen, die mit T-Zellen in Kontakt<br />
kommen, nicht erkannt werden, weil sie keine entsprechenden Antigene präsentieren. So<br />
scheint es wahrscheinlich, dass in den frühen Stadien der Tumorentwicklung T-Zellen entweder<br />
den Tumorzellen gar nicht begegnen oder dass Tumorzellen nur schwach immunogen sind.<br />
Schliesslich macht eine weitere spezifische Eigenschaft der Tumorzellen die Immunüberwachung<br />
ineffektiv. Tumorzellen eignen sich dauernd Mutationen an. Dies kann die Fähigkeit des<br />
Immunsystems, alle Tumorzellen zu erkennen, beeinflussen. In vielen Fällen sind Tumorzellen nur<br />
schwach immunogen, was die Immunantwort auf sie limitiert <strong>und</strong> so die <strong>Krebs</strong>entwicklung<br />
erlaubt.<br />
Auch wenn die Immunantwort auf Tumoren noch nicht vollständig verstanden wird, ist somit<br />
klar, dass die Immunüberwachung ihre Grenzen hat <strong>und</strong> nur ungenügend der Entstehung <strong>und</strong><br />
dem Wachstum von Tumoren vorbeugen kann.<br />
Der Zweck des Immunsystems ist der Schutz gegen alle Fremdkörper, seien es infektiöse<br />
Organismen oder nicht normale Zellen. Zwei Ebenen von Immunität sind aktiv: die angeborene<br />
Immunität <strong>und</strong> die erworbene Immunität. Das Immunsystem besteht aus Millionen von<br />
Lymphozyten-Klonen, von denen jeder eine einzigartige Zelloberfläche hat, welche ihn fähig<br />
macht, sich an ein ganz bestimmtes Antigen zu binden. Das Immunsystem beinhaltet eine<br />
Anzahl verschiedener Zelltypen: Lymphozyten, Phagozyten <strong>und</strong> dendritische Zellen. Von den<br />
Lymphozyten gibt es zwei verschiedenen Arten: B-Zellen <strong>und</strong> T-Zellen. B-Zellen produzieren<br />
Antikörper <strong>und</strong> T-Zellen sind verantwortlich für die zellvermittelte Immunantwort. Antikörper sind<br />
Y-förmige Immunoglobulin-Proteine <strong>und</strong> enthalten leichte <strong>und</strong> schwere Ketten. Es gibt fünf<br />
verschiedene Klassen von Antikörpern, sie binden Antigene <strong>und</strong> schützen so vor Infektionen.<br />
Wenn Tieren wie Kaninchen oder Mäusen mehrmals kleine Mengen von Antigenen injiziert<br />
werden, können diese zur Produktion von Antikörpern stimuliert werden. So entsteht eine<br />
Mischung verschiedener Antikörper, welche spezifisch sind für die verschiedenen Regionen des<br />
Antigen-Moleküls. Im Labor ist es möglich, Antikörper herzustellen, die ein einzelnes Antigen<br />
erkennen, diese werden monoklonale Antikörper genannt. Sie werden gezüchtet, indem man<br />
die Hybridom-Technik benutzt. Diese monoklonalen Antikörper können sowohl diagnostisch als<br />
auch in der <strong>Krebs</strong><strong>the</strong>rapie genutzt werden.<br />
4.16