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Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

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6<br />

Die Stammzellsammlung erwies sich als gut (3,8x10 6 /kg CD34-positive Zellen) <strong>und</strong> mehr<br />

als genügend für die Retransfusion einer peripheren Stammzellsammlung. Die Zellen<br />

wurden tiefgefroren <strong>und</strong> so aufbewahrt für den Fall, dass Herr Woodhouse sie benötigen<br />

würde. Er war fit genug, um nach der Sammlung nach Hause zu gehen <strong>und</strong> nach einer<br />

Woche wieder für seinen dritten Chemo<strong>the</strong>rapie-Zyklus einzutreten. Möglicherweise wird<br />

er seine Stammzellen nie benötigen. Sollte dies aber dennoch der Fall sein, würde sich die<br />

gute Sammlung gelohnt haben. Ein hoher CD34-Wert kann eine schnellere Annahme des<br />

Transplantates ermöglichen.<br />

Zusammenfassung<br />

G-CSF ist ein Zytokin, dessen Funktion in der Kontrolle der Hämatopoese besteht, speziell in der<br />

Reifung von neutrophilen Zellen. Diese sind an der Immunantwort auf Infektionen <strong>und</strong><br />

Gewebsverletzungen beteiligt. Auch sind sie eine der zellulären Komponenten des<br />

Immunsystems, welche durch die nicht-spezifische Wirkung der Chemo<strong>the</strong>rapie auf sich häufig<br />

teilende Zellen geschädigt werden können. Deshalb ist die Fähigkeit, die Erholung der<br />

neutrophilen Zellen zu beschleunigen, klinisch wichtig.<br />

. . . das<br />

rekombinante<br />

G-CSF Filgrastim<br />

hat eine<br />

fördernde<br />

Wirkung auf die<br />

Erholung der<br />

neutrophilen<br />

Zellen.<br />

Rekombinantes<br />

Il-2 wird<br />

gebraucht, um<br />

das Immunsystem<br />

zu stärken <strong>und</strong><br />

zeigt bei<br />

metastasierendem<br />

Nierenzellkarzinom<br />

<strong>und</strong><br />

Melanom eine<br />

Antikrebs-<br />

Wirkung.<br />

Es wurde gezeigt, dass das rekombinante G-CSF Filgrastim eine fördernde Wirkung auf die<br />

Erholung der neutrophilen Zellen hat. Wie die Beispiele über den klinischen Gebrauch von<br />

Filgrastim jedoch zeigen, hat es keine direkte Wirkung gegen <strong>Krebs</strong>, sondern dient als<br />

Supportiv-Therapie. Filgrastim wirkt korrigierend auf einige Nebenwirkungen, die von der<br />

Antikrebs<strong>the</strong>rapie verursacht werden. Zudem sind seine Wirkungen nicht spezifisch auf eine<br />

Tumor-Anomalie ausgerichtet, sondern es ergänzt mehr die Wirkung des natürlich<br />

vorkommenden G-CSF.<br />

Fallstudie 2: Rekombinantes IL-2, ein biologischer Wirkstoff<br />

gegen <strong>Krebs</strong><br />

Rekombinantes Il-2 wird gebraucht, um das Immunsystem zu stärken <strong>und</strong> zeigt bei<br />

metastasierendem Nierenzellkarzinom <strong>und</strong> Melanom eine Antikrebs-Wirkung. So ist IL-2 nicht<br />

eine supportive Therapie wie Filgrastim, ist aber, wie die untenstehenden Informationen zeigen<br />

werden, auch keine zielgerichtete biologische Therapie.<br />

Die Wirkung von IL-2<br />

Il-2 ist ein Zytokin, das Funktionen in der Kontrolle der Immunantwort ausübt, <strong>und</strong> das sehr<br />

wichtig ist für eine spezifische T-Zell-Aktivierung. Es stimuliert die T-Zell-Proliferation<br />

(Abbildung 6.13) <strong>und</strong> aktiviert natürliche Killerzellen. Es wird normalerweise durch T-Zellen<br />

freigesetzt, nachdem diese in Gegenwart von stimulierenden Faktoren durch Antigene aktiviert<br />

wurden.<br />

Die Stimulation der T-Zell-Proliferation durch IL-2 wird gefolgt von einer klonalen Expansion <strong>und</strong><br />

Differenzierung von T-Zellen, um Effektor-Zellen <strong>und</strong> Erinnerungszellen (Immunzellen, die sich an<br />

das Antigen „erinnern“ <strong>und</strong> zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktiviert werden können) zu<br />

produzieren. Effektor-Zellen haben spezifische Immunaktivität <strong>und</strong> stellen so sicher, dass die<br />

Immunantwort auf ein bestimmtes Antigen aufrechterhalten bleibt.<br />

IL-2 als Antitumor-Therapie<br />

Der menschliche Körper baut eine Immunantwort auf Tumorzellen auf. Diese Antwort ist<br />

normalerweise jedoch sehr limitiert, weil den Tumorzellen spezifische Charakteristika fehlen,<br />

6.28

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