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Biologische Therapien und Krebs - the European Oncology Nursing ...

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6<br />

Viren wurden für den Gen-Transfer angewandt, weil sie stabiler sind als nackte DNA oder RNA<br />

(Abbildung 6.8). Allerdings muss beachtet werden, dass der Virus nicht selber eine Krankheit<br />

verursacht (einige der Viren, die für Gen-Transfer-Techniken angewandt werden, haben das<br />

Potential, bei Menschen pathogen zu wirken). Dieser Nachteil hat den Gebrauch des viralen<br />

Gen-Transfers limitiert, obwohl die Forschung auf diesem Gebiet weiter geht.<br />

Gen-Transfer-Techniken in der Behandlung von <strong>Krebs</strong> beinhalten:<br />

● Gen-Transfer in Tumorzellen, um die Tumor-Immunogenität zu fördern <strong>und</strong> die onkogenen<br />

Eigenschaften zu reduzieren<br />

● Gen-Transfer von Tumor-Antigen-kodierender DNA in normale Zellen, um eine Immunantwort<br />

auf das Antigen zu fördern<br />

● Gen-Transfer mit dem Ziel, Immunzellen so zu modifizieren, dass sie Antitumor-<br />

Immunantworten zeigen<br />

● Einführen von Selbstmord-Genen, welche nicht toxische Moleküle in toxische Komponenten<br />

umwandeln, <strong>und</strong> so den Zelltod verursachen<br />

● Ersetzen von defekten Tumor-Suppressor-Genen, um so deren Funktion wieder herzustellen<br />

● Gebrauch von „antisense“ Oligonukleotiden, d.h. von Oligonukleotiden, welche<br />

komplementär sind zu bekannten mRNAs, um die Expression von spezifischen<br />

wachstumsfördernden Genen zu eliminieren<br />

● Hemmung von Onkogenen.<br />

Die meisten bis heute durchgeführten klinischen Gen<strong>the</strong>rapie-Studien waren Phase I<br />

Sicherheitsstudien, das heisst erste Versuche, welche nur eine kleine Anzahl Patienten mit<br />

fortgeschrittener Erkrankung einschloss, um zu erforschen, ob die Verträglichkeit eines Mittels so<br />

gut ist, dass grössere Versuche an Patienten gerechtfertigt werden konnten. Diese haben<br />

gezeigt, dass die Wirksamkeit des Gen-Transfers leider nur klein <strong>und</strong> ungenügend <strong>und</strong> die<br />

Dauer der Gen-Expression oft kurz ist. (Zur Diskussion, wie diese Probleme sich vielleicht<br />

überwinden lassen, lesen sie bitte in Kapitel 7). Diese Herausforderungen müssen zuerst<br />

überw<strong>und</strong>en werden, ehe diese Technik für die <strong>Krebs</strong>-Therapie nützlich werden kann.<br />

A) Integrierende Vektoren<br />

B)<br />

Nicht integrierende Vektoren<br />

Retrovirus<br />

Vaccinia-Virus<br />

Adenovirus<br />

Plasmide DNA<br />

Abbildung 6.8. Mechanismen des Gen-Transfers mit viralen Vektoren.<br />

6.18

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