Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz
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102<br />
Größere Lasten können von der Schutzeinrichtung<br />
in begrenztem Umfang noch aufgenommen werden.<br />
Wie aber in Kapitel 7.1 erläutert wurde, wird<br />
aus Gründen der geringen Wahrscheinlichkeit,<br />
dass ein noch schwereres Fahrzeug in die Schutzeinrichtung<br />
prallt, und aus Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />
auf eine weitere Erhöhung der Werte<br />
verzichtet.<br />
Es ergeben sich folgende Werte als charakteristische<br />
Einwirkungsgrößen:<br />
• M = 780 kNm verteilt auf 4,0 m:m =195 kNm/m,<br />
• V = 520 kN<br />
verteilt auf 4,0 m:v = 130 kN/m,<br />
• H = 320 kN verteilt auf 4,0 m:h = 80 kN/m.<br />
7.7 System F<br />
Wie bei den vorangegangenen Systemen sind zur<br />
Festlegung der charakteristischen Werte der Einwirkungen<br />
die Beanspruchungen im Block A und B<br />
maßgebend. Bei dieser Schutzeinrichtung wird der<br />
Wert für das Biegemoment von 502 kNm geringfügig<br />
aufgerundet.<br />
Daraus ergibt sich eine charakteristische Last der<br />
Einwirkung für das Biegemoment von 520 kNm,<br />
welches auf eine Länge von 4,0 m anzusetzen ist.<br />
Die Last ist damit stärker konzentriert, als sie bei<br />
der Anprallprüfung gemessen wurde.<br />
Es kann erwartet werden, dass größere Lasten auftreten<br />
können, weil die Schutzeinrichtung im oberen<br />
Bereich mit einem robusten Stahlrohr ausgestattet<br />
ist. Dieses Rohr wäre wahrscheinlich in der<br />
Lage, auch schwerere Fahrzeuge aufzuhalten.<br />
Doch wie bereits in Kapitel 7.5 praktiziert wird auch<br />
bei dieser Stahlschutzwand auf eine Erhöhung der<br />
Werte verzichtet.<br />
Es ergeben sich folgende Werte als charakteristische<br />
Einwirkungsgrößen:<br />
• M = 520 kNm verteilt auf 4,0 m:m =130 kNm/m,<br />
• V = 480 kN<br />
verteilt auf 4,0 m:v = 120 kN/m,<br />
• H = 240 kN verteilt auf 4,0 m:h = 60 kN/m.<br />
7.8 Zusammenstellung der charakteristischen<br />
Einwirkungsgrößen<br />
In Tabelle 18 erfolgt eine Zusammenstellung der<br />
vorgeschlagenen charakteristischen Einwirkungen<br />
der sechs geprüften Schutzeinrichtungen. Wie<br />
zuvor bereits erwähnt ist der maßgebende Wert für<br />
die Brückenbemessung das Biegemoment. Die hier<br />
aufgelisteten Einwirkungen resultieren aus gemessenen<br />
Kräften. Die ermittelten Werte unterliegen<br />
vielen verschiedenen Faktoren. Neben der Tatsache,<br />
dass es sich um eine einzelne Prüfung ohne<br />
statistische Aussagekraft handelt, ist die Aufbauposition<br />
der Schutzeinrichtung auf der Brückenkappe<br />
ausschlaggebend. <strong>Das</strong> System A, eine Betonschutzwand,<br />
weist beispielsweise ein eher geringeres<br />
Biegemoment auf. Diese Tatsache ist in erster<br />
Linie in der fahrbahnnahen Aufbauposition begründet.<br />
Da das System eine hohe Steifigkeit aufweist,<br />
wären bei einer Standardinstallation mit 50 cm Abstand<br />
zum Schrammbord Werte zu erwarten, die in<br />
der Größenordnung des Systems F liegen.<br />
Die Systeme B, C und E sind vom grundsätzlichen<br />
Bauprinzip ähnlich, dennoch sind die Wirkungsweisen<br />
sehr unterschiedlich. Während beim System C<br />
die Dübel abscheren und die Längselemente ihre<br />
Höhenlage beibehalten können, biegen sich beim<br />
System B und C die Pfosten nach hinten und ziehen<br />
die Längselemente tendenziell nach unten.<br />
Trotz der unterschiedlichen Wirkungsweisen erzielen<br />
die Systeme B und C fast die gleichen Einwirkungsgrößen.<br />
<strong>Das</strong> System E, welches mit Abstand<br />
die höchsten Werte erzielt, überträgt offensichtlich<br />
einen Großteil der Lasten über die im oberen Bereich<br />
angebrachten Stahllängsstäbe. Diese bewirken,<br />
dass ein Großteil der Lasten im oberen Systembereich<br />
eingetragen wird und somit mit großem<br />
Hebelarm auf die Brücke einwirkt.<br />
Die Systeme D und F sind in ihrer Bauweise als<br />
Stahlschutzwand ebenfalls ähnlich. Dennoch liegen<br />
die Einwirkungsgrößen relativ weit auseinander.<br />
Dies liegt in der größeren Bauhöhe des Systems F<br />
begründet, wodurch ein größerer Hebelarm entsteht,<br />
insbesondere da beim System F ganz oben<br />
ein massives Stahlrohr angeordnet ist. Dieses führt<br />
zu einem systematisch ähnlichen Lastabtrag wie<br />
beim System E. Auch hier wird ein Großteil der<br />
Lasten im oberen Systembereich eingetragen, welches<br />
eine große Biegebeanspruchung im Brückenkragarm<br />
erzeugt.<br />
Da die Lasten nur zur Berechnung des Kragarms<br />
dienen, sollen diese Lasten auf die Brückenkappe