Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz
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Aus den Ergebnissen der Versuche ergaben sich<br />
weitergehende Fragestellungen und Überlegungen.<br />
Nachfolgend werden diese Überlegungen vorgestellt<br />
und erörtert.<br />
9.2 Modifikation der<br />
Schutzeinrichtungen<br />
Wie in Kapitel 3.3.3 erläutert, wird mit der Position<br />
der Schutzeinrichtung auf der Brückenkappe auf<br />
dem Testgelände die Basis für ihren späteren Einsatz<br />
in der Praxis geschaffen. Aufgrund der vielfältigen<br />
Gestalt des Umfeldes, in dem Schutzeinrichtungen<br />
eingesetzt werden, müssen in der Praxis<br />
immer wieder Anpassungen vorgenommen werden.<br />
Die Anprallversuche sind zu aufwändig, um<br />
jeden denkbaren Einsatzfall zu prüfen. Es ist daher<br />
eine Übertragung der Prüfresultate auf eine gegenüber<br />
der Prüfung abweichende Anordnung der<br />
Schutzeinrichtung erforderlich. Hierbei muss unterschieden<br />
werden zwischen konstruktiven Änderungen<br />
an der Schutzeinrichtung selber und Anpassungen<br />
aufgrund des Umfeldes im Einsatz. Dabei<br />
ist zu beachten, dass Veränderungen an der<br />
Schutzeinrichtung eine Modifikation nach DIN EN<br />
1317-5 darstellen, die von der zuständigen Zertifizierungsstelle<br />
zu bewerten sind.<br />
Solche Übertragungen sind einzelfallspezifisch und<br />
es lassen sich nur wenige generelle Regelungen<br />
ableiten. Der Einsatzbereich Brücke stellt jedoch<br />
einen vergleichsweise gut definierten Einsatzort<br />
dar, der zumindest einige Aussagen zulässt.<br />
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Kombination<br />
von mehreren Modifikationen (zum Beispiel<br />
mehrere der nachfolgenden Punkte) dazu führen<br />
kann, dass das betreffende Schutzsystem nicht<br />
mehr die Anforderungen an die Aufhaltestufe H4b<br />
erfüllt.<br />
9.3 Position auf der Brückenkappe<br />
gemäß Kap 1<br />
Um auf Brücken nach Richtzeichnung Kap 1 eingesetzt<br />
werden zu können und den Anforderungen<br />
der RPS 2009 in allen Punkten zu genügen, ist eine<br />
geprüfte Schutzeinrichtung mit einer Breite von<br />
b = 0,50 m erforderlich, die mit einem Abstand von<br />
a = 0,50 m zum Schrammbord und gleichzeitig<br />
einem Abstand zum Geländer von 0,75 m geprüft<br />
wurde (Bild 111).<br />
Bild 111: Querschnitt Kap 1<br />
Bei den durchgeführten Anprallprüfungen weisen<br />
die aufgebauten Schutzeinrichtungen Baubreiten<br />
im Allgemeinen von 0,58 bis 0,67 m und als Maximalwert<br />
0,95 m auf. Dies führt dazu, dass sich eine<br />
Aufstellung nach Kap 1 (siehe Bild 40), streng genommen,<br />
nicht realisieren lässt, da entweder nur<br />
der Abstand zum Schrammbord oder nur zur Vorderkante<br />
des Geländers eingehalten werden kann.<br />
Bei den geprüften Systemen wurde versucht, die<br />
größere Baubreite durch eine nähere Anordnung<br />
zum Schrammbord zu kompensieren, da hierin der<br />
im Sinne der Sicherheit bessere Kompromiss gesehen<br />
wurde. Zugelassen wurde diese Anordnung, da<br />
zu Beginn des Projektes nicht klar war, ob der<br />
durch den äußeren Rand der Brückenkappe beschränkte<br />
seitliche Deformationsraum für die Systeme<br />
tatsächlich ausreicht, um die bei einem<br />
TB-81-Anprallversuch auftretenden Kräfte im Bauwerk<br />
aufnehmen zu können. Aus diesem Grund<br />
sollte der zur Verfügung stehende Raum optimal<br />
genutzt werden, damit das anprallende Fahrzeug<br />
sicher umgelenkt werden kann. Weiterhin sollte ein<br />
Mitwirken des Geländers beim Anprallvorgang vermieden<br />
werden, da ansonsten das Geländer unveränderlicher<br />
Bestandteil der Schutzeinrichtung wird.<br />
Eines der geprüften Systeme weist die Besonderheit<br />
auf, dass in der Prüfung das Geländer zwar innerhalb<br />
des Wirkungsbereiches montiert war, aber<br />
nicht berührt wurde. Hier kann in Analogie zu Kapitel<br />
3.3.1.3 (5) in [9] das System auch mit einem Geländer<br />
innerhalb des Wirkungsbereiches verwendet<br />
werden, sofern der Abstand zwischen Schutzeinrichtung<br />
und Geländer mindestens dem Abstand in<br />
der Prüfung entspricht. Bezüglich des Abstands