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Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

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23<br />

Kräfte in der Kappenanschlussbewehrung liefert<br />

eine direkte Aussage über die Beanspruchung an<br />

einer deutschen Standard-Brückenkappe. Mit visueller<br />

Begutachtung der Kappe nach einem Anfahrversuch<br />

und der Messung in der Anschlussbewehrung<br />

ist eine Aussage über mögliche Schäden an<br />

deutschen Kappen möglich.<br />

<strong>Das</strong> Abtastintervall von 100 µs sowohl für die Augenstäbe<br />

als auch für die Kraftmessdosen entspricht<br />

der Leistungsfähigkeit des Messkraftverstärkers.<br />

Dieser hat ein Messintervall von 100 µs und eine<br />

Auflösung von 12 Bit. Es werden 18 Kanäle für die<br />

Dehnungsmessstreifen (DMS) an den Augenstäben<br />

und 40 Kanäle für die Kraftmessdosen an der Kappenanschlussbewehrung<br />

benötigt. Insgesamt werden<br />

beim Anprallvorgang 10.000 Werte pro Sekunde<br />

an jeweils 58 Messstellen über einen Messkraftverstärker<br />

aufgenommen und gespeichert.<br />

Insbesondere zur Beurteilung der lokalen Lasteinleitung<br />

und der Dimensionierung des Anschlusses bei<br />

stählernen Kappen wäre es hilfreich, die Kräfte der<br />

Schutzeinrichtungsanker zu kennen. Da in Deutschland<br />

aber ca. 93 % der Brücken mit Betonkappen<br />

gebaut sind, erfolgte der Umbau der vorhandenen<br />

Versuchsanlage in der Weise, dass eine Brückenkappe<br />

gemäß der Richtzeichnung Kap 1 nachgebaut<br />

wurde. In dem österreichischen Forschungsvorhaben<br />

[11], bei dem auf einer stählernen Versuchsanlage<br />

die Systeme aufgebaut werden, können die Kraftmessdosen<br />

unterhalb des Stahldecks angebracht<br />

werden. Bei den Versuchen der <strong>BASt</strong> wird aber eine<br />

Betonkappe verwendet, bei der eine Anbringung der<br />

Kraftmessdosen unterhalb der Betonkappe nicht<br />

möglich ist. Eine alternative Anbringung oberhalb<br />

der Brückenkappe würde den Versuch unzulässig<br />

beeinflussen. Es ist deshalb bei den Versuchen der<br />

<strong>BASt</strong> nicht möglich, Kraftmessdosen an Verankerungen<br />

der Schutzeinrichtung anzubringen. Allerdings<br />

wird durch den hier gewählten Weg eine größere<br />

Realitätsnähe erwartet. Auch von Ankern mit implantierten<br />

Dehnungsmessstreifen wird Abstand genommen,<br />

weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass<br />

die damit einhergehende Querschnittsschwächung<br />

des Ankers Einfluss auf das Trag- bzw. Bruchverhalten<br />

hat, was das Ergebnis der Anprallprüfung infrage<br />

stellen könnte. Der Verzicht auf die Kenntnisse der<br />

Ankerkräfte ist wegen des Bestrebens nach realitätsnahen<br />

Prüfbedingungen vertretbar. Zudem können<br />

mit den Erkenntnissen aus den Versuchsabläufen<br />

und statischen Berechnungen die maximal auftretenden<br />

Beanspruchungen im Lasteinleitungsbereich<br />

hinreichend genau abgeschätzt werden.<br />

3.4 Pflichtenheft<br />

Anhand der aktuellen Erfahrungen wird das Pflichtenheft<br />

hinsichtlich der technischen Details zukünftig<br />

bei Bedarf ergänzt. Die für diesen Bericht wichtigen<br />

Grundsätze gelten aber unverändert. Im Folgenden<br />

wird das Pflichtenheft (Stand: April 2001)<br />

widergegeben:<br />

„1. Einleitung<br />

Für den Einsatz von Fahrzeugrückhaltesystemen<br />

der Aufhaltestufe H4b auf Brücken sind die nachfolgend<br />

genannten Randbedingungen einzuhalten.<br />

Dabei wird zwischen dem Einsatz auf neuen<br />

und auf vorhandenen Bauwerken unterschieden.<br />

2. Grundsätze<br />

2.1 Prüfung<br />

Alle Fahrzeugrückhaltesysteme der Aufhaltestufe<br />

H4b für den Einsatz auf Brücken müssen eine<br />

Prüfung nach DIN EN 1317-2 einschl. Kräftemessung<br />

auf einer von der <strong>BASt</strong> zur Verfügung gestellten<br />

Brückennachbildung in München erfolgreich<br />

bestehen. Dabei sind auch die Dilatationsstöße<br />

zu beachten.<br />

Aus versuchstechnischen Gründen kann voraussichtlich<br />

nicht die volle Breite von 2,0 m einer<br />

Kappe nach der Richtzeichnung Kap 1 zur Verfügung<br />

gestellt werden. Deshalb kann eine genaue<br />

Festlegung zur Anordnung des Systems auf der<br />

Prüfeinrichtung erst nach Vorlage der Systemzeichnungen<br />

erfolgen.<br />

Werden bei der Anprallprüfung nur die unter Kapitel<br />

4.2 bzw. Kapitel 4.3.1 angegebenen Vorgaben<br />

der Kraftwerte nicht eingehalten, der Versuch jedoch<br />

nach den sonstigen Gesichtspunkten der<br />

DIN EN 1317-2 bestanden, so wird für das weitere<br />

Vorgehen fallweise entschieden, ggf. sind weitere<br />

Anprallprüfungen notwendig.<br />

2.2 Betrieb und Wartung<br />

<strong>Das</strong> Bauwerk muss durch das Dienstpersonal sicher<br />

und leicht begehbar sein. Deshalb ist ein Betriebsweg<br />

von 75 cm Breite analog der Richtzeichnung<br />

Kap 1 vorzusehen.<br />

2.3 Anordnung im Querschnitt<br />

Die Fahrzeugrückhaltesysteme dürfen bis an den<br />

Kappenrand entspr. der Richtzeichnung Kap 11<br />

gesetzt werden, dies gilt auch für Systeme, die<br />

nicht aus Beton bestehen.<br />

3. Einsatz auf neuen Bauwerken<br />

Die Fahrzeugrückhaltesysteme sollten möglichst<br />

auf einer Kappe entspr. der Richtzeichnung Kap 1

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