Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz
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112<br />
Leistungsdaten hat wie die Schutzeinrichtung<br />
auf dem Bauwerk (Schutzeinrichtung für Strecke<br />
und Bauwerk geprüft).<br />
c) Anschluss an eine geprüfte Schutzeinrichtung<br />
(Querschnittswechsel) der Aufhaltestufe H4b<br />
mittels einer für diese Schutzeinrichtungen geprüften<br />
Übergangskonstruktion der Aufhaltestufe<br />
H4b.<br />
Bei der Möglichkeit a) ist zu berücksichtigen, dass<br />
bei den geprüften Systemen, bei denen das Geländer<br />
im Anprallfall mitgewirkt hat, auch das Geländer<br />
über die Länge L 2 nach [9] weitergeführt werden<br />
muss, da es Bestandteil der Schutzeinrichtung ist<br />
und in der Anprallprüfung mitgewirkt hat. Bei den<br />
anderen vier Systemen kann die Schutzeinrichtung<br />
auf einem Streifenfundament weitergeführt werden.<br />
Da für den Anschluss von H4b-Schutzeinrichtungen<br />
derzeit keine geprüften Anfangs- und Endkonstruktionen<br />
zur Verfügung stehen, sind die Verschwenkung<br />
und anschließende Einbindung in eine Böschung<br />
eine Möglichkeit, die H4b-Schutzeinrichtungen<br />
nach den Regelungen gemäß [9] enden zu lassen.<br />
10 Zusammenfassung und<br />
Ausblick<br />
Im Rahmen des vorliegenden Projektes wurden<br />
insgesamt 27 Anprallprüfungen an 14 Systemen<br />
durchgeführt. Es zeigt sich, dass die Entwicklung<br />
von Schutzeinrichtungen mit einem sehr hohen<br />
Aufhaltevermögen bei gleichzeitig begrenztem<br />
Wirkungsbereich (W4 ≤ 1,3 m) aufgrund der vielfältigen<br />
Randbedingungen und auftretenden Kräfte<br />
anspruchsvoll ist. Bei sechs Systemen sind die beiden<br />
obligatorischen Anprallversuche (TB 11 und<br />
TB 81) positiv verlaufen. Damit stehen heute zumindest<br />
sechs unterschiedliche Systeme mit sehr<br />
hohem Aufhaltevermögen (Aufhaltestufe H4b) zur<br />
Absicherung von Brückenrändern zur Verfügung.<br />
Die Systeme haben unter den gegebenen Randbedingungen<br />
der RiZ Kap 1 [3] bewiesen, dass sie<br />
entsprechende Fahrzeuge aufhalten und umlenken<br />
können. Die dabei auftretenden Kräfte konnten<br />
bestimmt und in die Klassen des DIN-Fachberichtes<br />
101 [14] eingeordnet werden. Es muss dann im<br />
Einzelfall bei der Planung überprüft werden, welches<br />
System auf welcher Brücke passend eingesetzt<br />
werden kann. Zum ersten Mal stehen damit<br />
Systeme der Aufhaltestufe H4b in Deutschland auf<br />
Brücken für den Praxiseinsatz zur Verfügung. Dies<br />
ist als positiver Entwicklungsschritt zu mehr Verkehrssicherheit<br />
zu werten.<br />
Kommen weitere Randbedingungen wie z. B.<br />
Lärmschutz oder Fortführung auf der Strecke<br />
hinzu, so zeigt sich, dass derzeit keines der hier<br />
geprüften Systeme universell einsetzbar ist. Für<br />
die Verwendung muss vielmehr im Einzelfall überprüft<br />
werden, ob und welches System eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, dass möglichst<br />
frühzeitig eine enge Abstimmung der Brückenplanung<br />
mit der Streckenplanung stattfindet,<br />
um sinnvolle und verkehrssichere Lösungen zu bekommen<br />
(Längen, Übergangskonstruktionen, Anfangs-<br />
und Endkonstruktionen etc.). Daher sollte<br />
nach Möglichkeit bereits in der Planung eines Brückenbauwerkes<br />
die Schutzeinrichtung unter Berücksichtigung<br />
aller anderen Randbedingungen einbezogen<br />
werden. Eine separate Planung der Schutzeinrichtung<br />
im Anschluss oder gar als letztes Element<br />
des Bauwerks kann dazu führen, dass keine<br />
geeignete Schutzeinrichtung zur Verfügung steht.<br />
Die Kraftmessungen zeigen die Größenordnung<br />
der beim Anprallvorgang entstehenden Einwirkungen<br />
und bestätigen damit die Untersuchungen in<br />
[10] und [11]. Aus den Messwerten wurden Vorschläge<br />
erarbeitet, für welche Einwirkungen Brücken<br />
bemessen werden sollen, auf denen die hier<br />
dargestellten Schutzeinrichtungen installiert werden<br />
sollen. Die genauen Werte der ermittelten Einwirkungsgrößen<br />
gelten nur für die untersuchten<br />
Schutzeinrichtungen. Die Größenordnung der<br />
Werte zeigt, dass die Einwirkungen bei H4b-Systemen<br />
um bis zu sechsmal höher liegen als der Lastansatz<br />
des DIN-Fachberichts 101 „Einwirkungen“<br />
von 2003; sie können aber in die Lastklassen des<br />
DIN-FB 101 von 2009 [14] eingeordnet werden.<br />
Für Brückenneubauten ist es erforderlich, die<br />
Größe der zugehörigen Kräfte einer Schutzeinrichtung<br />
zu kennen, damit eine Bemessung wirtschaftlich<br />
sinnvoll, aber dennoch sicher erfolgen kann.<br />
Darüber hinaus ist diese Kenntnis insbesondere für<br />
die Brückeninstandsetzung erforderlich, weil nur so<br />
entschieden werden kann, welche Schutzeinrichtung<br />
für das Brückenbauwerk verträglich ist und<br />
welche Verstärkungsmaßnahmen gegebenenfalls<br />
erforderlich sind.<br />
Daher wurde in den neuen RPS [9] die Forderung<br />
mit aufgenommen, wonach zukünftig für alle