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Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

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12<br />

Erste Voruntersuchungen der <strong>BASt</strong> [6] zu Schutzeinrichtungen<br />

für sehr schwere Lkw zum Einsatz<br />

auf Brücken zeigen, dass beim Anprall dieser<br />

Fahrzeuge (z. B. eines Sattelzugs mit einem Gesamtgewicht<br />

von 38 t) Kräfte auf die Brücke einwirken<br />

können, die die Beanspruchbarkeit der<br />

Bauwerke bei weitem übersteigen würden und erhebliche<br />

Schäden erwarten lassen. Bei einem Anprallversuch<br />

mit einem leichten Lkw im Jahr 1996<br />

wurden die Kräfte gemessen, die die Verankerung<br />

der Schutzeinrichtung in das Brückenbauwerk<br />

übertrug [6]. Aus diesen Messwerten wurden mittels<br />

einer energetischen Betrachtung die Kräfte für<br />

eine Schutzeinrichtung mit der Fähigkeit, sehr<br />

schwere Lkw aufzuhalten, abgeschätzt. Die so extrapolierten<br />

Kräfte erreichten Größenordnungen,<br />

die im Anprallfall zu einem Versagen der Brückenkappe<br />

und auch des Brückenkragarms führen würden.<br />

Bei neuen Brücken stellt sich das Problem in dieser<br />

Form nicht, da dann die Konstruktion den auftretenden<br />

Kräften angepasst werden kann. Anders<br />

sieht es dagegen bei bestehenden Brücken aus.<br />

Nachträgliche Verstärkungsmaßnahmen erfordern<br />

den Einsatz umfangreicher technischer und finanzieller<br />

Mittel.<br />

Bild 4: Beinahe-Absturz eines Lkw von einer Brücke<br />

mögens werden auch der Platzbedarf neben der<br />

Fahrbahn und die Gefährdung für Pkw-Insassen<br />

durch die Schutzeinrichtung ermittelt.<br />

Vor diesem Hintergrund erfolgte eine gemeinsame<br />

Initiative des BMVBS und der <strong>BASt</strong>, die die Hersteller<br />

von Schutzeinrichtungen animieren sollte,<br />

auf Basis der durch die <strong>BASt</strong> vorgegebenen Randbedingungen<br />

(Kapitel 3.4) Schutzeinrichtungen zu<br />

entwickeln, die anschließend in einer Anprallprüfung<br />

bei der <strong>BASt</strong> ihre Eignung unter Beweis stellen<br />

sollen. Damit aber auch eine Aussage über die<br />

auf das Bauwerk einwirkenden Kräfte möglich ist,<br />

muss eine Prüfeinrichtung entwickelt werden, die<br />

es erlaubt, die beim Anprallvorgang entstehenden<br />

Kräfte messen zu können.<br />

2 Problemstellung und<br />

Zielsetzung<br />

Für die nachträgliche Verstärkung von Brückenkappen<br />

würden i. d. R. der Abriss und Neubau der Kappen<br />

erforderlich. Danach könnten diese beispielsweise<br />

stärker bewehrt und robuster mit der Fahrbahnplatte<br />

verbunden werden. Dies wäre z. B. mittels<br />

einer nachträglich stirnseitig eingeklebten Bewehrung<br />

oder mit nachträglich gesetzten Tellerankern<br />

möglich. Beide Verstärkungsmaßnahmen<br />

wären technisch realisierbar, aber mit finanziellem<br />

Aufwand verbunden.<br />

Für eine nachträgliche Verstärkung des Brückenüberbaus,<br />

z. B. verdübelter Aufbeton, aufgeklebte<br />

oder eingeschlitzte Kohlefaserlamellen oder andere<br />

Verstärkungsmaßnahmen, wären ungleich höhere<br />

Aufwendungen nötig.<br />

<strong>Das</strong> bestehende hohe Sicherheitsniveau auf deutschen<br />

Autobahnbrücken soll weiter gesteigert werden.<br />

Dazu soll die Identifizierung geeigneter<br />

Schutzeinrichtungen erfolgen. Darüber hinaus werden<br />

Messungen durchgeführt, die eine kostenintensive<br />

Überdimensionierung zukünftiger bzw. die<br />

Ertüchtigung bestehender Brückenbauwerke ebenso<br />

vermeiden sollen wie die Überdimensionierung<br />

der Schutzeinrichtungen selbst. Im Idealfall reicht<br />

es aus, eine bestehende EDSP zu demontieren<br />

und an gleicher Stelle eine neue Schutzeinrichtung<br />

mit sehr hohem Aufhaltevermögen zu errichten.<br />

<strong>Das</strong> Geländer soll dabei möglichst erhalten bleiben.<br />

3 Entwicklung geeigneter Messund<br />

Prüfmethoden<br />

Der Bedarf an Schutzeinrichtungen auf Brücken,<br />

die auch für sehr schwere Lkw eine wirksame Absturzsicherung<br />

darstellen, wird weniger im Bereich<br />

des Brückenneubaus entstehen, sondern vielmehr<br />

auf den bestehenden Bauwerken. Der Bund, mit

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