24.12.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

43<br />

Schutzeinrichtung ist und im Einsatzfall ein beliebiges<br />

Geländer eingebaut werden könnte.<br />

Am Beispiel der Standardkonstruktion auf Brücken<br />

„Einfache Distanzschutzplanke (EDSP) mit Geländer<br />

auf Bauwerk“ [14] lässt sich diese Betrachtung<br />

illustrieren. Die Schutzeinrichtung wurde auf die<br />

Aufhaltestufe H2 erfolgreich geprüft. Die EDSP war<br />

beim Prüftyp TB 51 (Tabelle 2) allein nicht in der<br />

Lage, das Testfahrzeug umzulenken. Vielmehr<br />

dringt insbesondere das Heck des Fahrzeugs tief<br />

in das Geländer ein und dieses hat einen maßgeblichen<br />

Anteil an der Umlenkung (siehe Bild 51)<br />

[5].<br />

Die EDSP stellt in diesem Beispiel die Fahrzeugrückhaltekonstruktion<br />

dar, die jedoch erst in der<br />

Kombination mit dem Geländer Gel 3 in der Anordnung<br />

gemäß Kap 1 zur H2-tauglichen Schutzeinrichtung<br />

wird.<br />

Ein gleichartiges Umfeld erfordert die Errichtung<br />

eines Gel-3-Geländers (dem im Handlauf eingelegten<br />

Stahlseil kommt eine hohe Bedeutung zu!) mit<br />

einer Gesamthöhe von 1 m und einem Pfostenabstand<br />

von 2 m im lichten Abstand von 0,75 m zur<br />

EDSP. Die Anker müssen den Anforderungen der<br />

RiZ Spl 1 [3] entsprechen.<br />

Oben wurde erläutert, dass der Einfluss der Randbedingungen<br />

des Umfeldes einzelfallspezifisch ist.<br />

Zur Illustration wird im Folgenden in stark verkürzter<br />

Form eine solche Einzelfallbetrachtung am vorliegenden<br />

Beispiel der EDSP mit Geländer auf Bauwerk<br />

vorgenommen. Die EDSP mit Geländer auf<br />

Bauwerk wurde nicht im Rahmen dieses Projektes<br />

geprüft, die folgende Ableitung beruht jedoch weitgehend<br />

auf den im Rahmen dieses Projektes gesammelten<br />

Erfahrungswerten.<br />

Wird der lichte Abstand zwischen EDSP und Geländer<br />

verringert, werden höhere Kräfte ins Geländer<br />

abgeleitet. Es ist zweifelhaft, ob das stark deformierte<br />

Geländer unter diesen Umständen die<br />

Umlenkung des Fahrzeugs noch bewirken könnte.<br />

Wird der Abstand zwischen EDSP und Geländer<br />

vergrößert, würde das Heck des Fahrzeugs tiefer in<br />

das System EDSP/Geländer eindringen. Als Folge<br />

davon wären ein stumpferer Abprallwinkel und ein<br />

destabilisiertes Fahrzeugverhalten zu erwarten.<br />

Sofern der lichte Abstand um mehr als 10 cm gegenüber<br />

Kap 1 verändert wird, lassen sich die Prüfresultate<br />

nicht mehr auf den Einsatzfall übertragen.<br />

Die Aufhaltestufe H2 bleibt bei Verwendung eines<br />

anderen Geländers nach Einschätzung der <strong>BASt</strong><br />

Bild 51: Fahrzeuganprall TB 51 an EDSP 1,33 mit Geländer<br />

und Seil im Handlauf<br />

dann erhalten, wenn das eingesetzte Geländer ein<br />

gleichwertiges Stahlseil im Handlauf, mindestens<br />

gleichwertige Profilquerschnitte, gleicher oder leicht<br />

verkürzter Pfostenabstand sowie gleiche oder geringfügig<br />

größere Höhe aufweist.<br />

Eingangs wurde erwähnt, dass alternativ zu einem<br />

Geländer häufig eine Lärmschutzwand am Rand<br />

der Kappe installiert wird.<br />

Eine Lärmschutzwand anstelle eines Geländers<br />

würde sich im Anprallfall gänzlich anders verhalten<br />

als ein Geländer, sowohl Aufhaltevermögen als<br />

auch ein kontrolliertes Fahrzeugverhalten im Sinne<br />

der DIN EN 1317 wären bei einer solchen Konstellation<br />

infrage gestellt.<br />

Für das Beispiel der EDSP mit Geländer lässt sich<br />

damit zusammenfassend feststellen, dass die Kombination<br />

der EDSP mit dem Gel-3-Geländer und<br />

deren Anordnung nach Kap 1 wesentliche Randbedingungen<br />

des Umfeldes darstellen. Um die Aufhaltestufe<br />

H2 zu bewahren, kann im Einsatzfall lediglich<br />

ein in engen Grenzen modifiziertes Geländer oder<br />

eine geringfügig variierte Anordnung eingesetzt werden.<br />

<strong>Das</strong> diskutierte Beispiel macht hinreichend deutlich,<br />

wie schwierig die unspezifische nicht auf den Einzelfall<br />

bezogene Beurteilung von Randbedingungen<br />

des Umfeldes ist. Aus einer Reihe von Anprallversuchen,<br />

die im Rahmen dieses Projektes durchgeführt<br />

wurden, können jedoch einige allgemeine<br />

Aussagen für die Anordnung von Schutzeinrichtun­

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!