Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz
Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz
Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
17<br />
Wirkungsbereichsklasse<br />
W 1<br />
W 2<br />
W 3<br />
W 4<br />
Stufe des<br />
Wirkungsbereiches<br />
W ≤ 0,6 m<br />
W ≤ 0,8 m<br />
W ≤ 1,0 m<br />
W ≤ 1,3 m<br />
darf. <strong>Das</strong> Abprallverhalten des Fahrzeugs nach dem<br />
Anprall an das System ist durch das sog. Box-Kriterium<br />
begrenzt. Dies stellt eine seitliche Grenze parallel<br />
zur Schutzeinrichtung dar, die in einem definierten<br />
Bereich nach dem Abprall von keinem Reifen<br />
des Fahrzeugs überquert werden darf.<br />
W 5<br />
W 6<br />
W 7<br />
W 8<br />
Tab. 3: Klassen des Wirkungsbereiches<br />
Anprallheftigkeit<br />
A ASI ≤ 1,0<br />
B ASI ≤ 1,4<br />
Kennwerte<br />
und<br />
W ≤ 1,7 m<br />
W ≤ 2,1 m<br />
W ≤ 2,5 m<br />
W ≤ 3,5 m<br />
THIV ≤ 33 km/h<br />
PHD ≤ 20 g<br />
Tab. 4: Anprallheftigkeitsstufen nach DIN EN 1317-2<br />
rend des Pkw-Anpralls gemessen werden. Aus den<br />
gemessenen Beschleunigungen werden dann die<br />
drei Anprallheftigkeitsindizes ASI (Acceleration<br />
Severity Index), THIV (Theoretical Head Impact<br />
Velocity) und PHD (Post Impact Head Deceleration)<br />
berechnet, die zur Einstufung der Anprallheftigkeitsstufe<br />
entsprechend Tabelle 4 führen. Hierbei stellt<br />
die Anprallheftigkeitsstufe A für die Insassen eines<br />
von der Fahrbahn abkommenden Fahrzeugs eine<br />
geringere Belastung als Stufe B dar. Darüber hinaus<br />
besagt die DIN EN 1317-2 [4], dass an besonders<br />
gefährlichen Stellen, an denen das Aufhalten eines<br />
von der Fahrbahn abkommenden Fahrzeugs von<br />
vorrangiger Bedeutung ist, die Wahl und Errichtung<br />
eines Fahrzeug-Rückhaltesystems ohne spezielle<br />
Anprallheftigkeitsstufe erforderlich sein können.<br />
Neben den Kriterien Aufhaltestufe, Anprallheftigkeitsstufe<br />
und Wirkungsbereichsklasse, die zu einer<br />
Einstufung der Schutzeinrichtung führen, gibt es<br />
noch andere Kriterien, die für einen positiven Anprallversuch<br />
erfüllt sein müssen. Hierzu gehören sowohl<br />
das Verhalten der Schutzeinrichtung als auch<br />
das Fahrzeugverhalten während und nach dem Anprall.<br />
Die Schutzeinrichtung muss vor allem das Aufhalten<br />
und das Umlenken des anprallenden Fahrzeugs<br />
gewährleisten. Es dürfen sich keine wesentlichen<br />
Teile der Schutzeinrichtung lösen und die<br />
Hauptelemente dürfen nicht brechen oder reißen.<br />
Wesentlich ist ebenfalls, dass das Fahrzeug nach<br />
dem Anprall nicht umkippen oder sich überschlagen<br />
3.2.2 Schutzeinrichtungen auf Bauwerken<br />
Die Prüfung der Schutzeinrichtungen auf einer simulierten<br />
Brückenkappe gemäß RiZ Kap 1 [3] basiert<br />
auf dem Grundsatz, dass die Prüfsituation die<br />
Realität so weit abbilden sollte, dass die Funktionsweise<br />
aller beteiligten Konstruktionselemente<br />
dem Systemverhalten bei tatsächlichen Unfällen<br />
mit vergleichbarer Anpralllast entspricht. Nur wenn<br />
dies gewährleistet ist, lassen die Prüfresultate den<br />
Schluss zu, dass die geprüften Schutzeinrichtungen<br />
die Anforderungen auch im realen Unfallgeschehen<br />
erfüllen werde.<br />
Unter allen beteiligten Konstruktionselementen sind<br />
dabei alle Teile der Schutzeinrichtung zu verstehen,<br />
die während des Anprallversuchs Kräfte aufgenommen<br />
oder weitergeleitet haben. Da eine Kraftaufnahme<br />
nicht in allen Fällen zu einer Deformation<br />
des Teiles führt und die Kräfte innerhalb der Schutzeinrichtung<br />
bei dem Anprallversuch nach DIN EN<br />
1317 nicht gemessen werden, sind die am Umlenkungsvorgang<br />
beteiligten Konstruktionselemente<br />
nicht ohne weiteres identifizierbar. Daraus ergibt<br />
sich zunächst, dass Schutzeinrichtungen nur in der<br />
Umgebung (z. B. gleichartiger Untergrund) und in<br />
der konstruktiven Ausführung eingesetzt werden<br />
sollten, wie sie geprüft wurden.<br />
Für die konstruktive Änderung geprüfter Schutzeinrichtungen<br />
ist in der DIN EN 1317 zukünftig ein<br />
Verfahren vorgesehen. Die Änderung muss mit<br />
der Zertifizierstelle abgestimmt werden und ggf.<br />
müssen zusätzliche Tests durchlaufen werden. Bis<br />
zur Einführung dieser Regelungen nimmt die <strong>BASt</strong><br />
bereits ähnliche Beurteilungen für Schutzeinrichtungen<br />
vor, die bei ihr geprüft wurden.<br />
Hinsichtlich des Umfeldes des Einsatzortes gilt,<br />
dass angesichts der vielen unterschiedlichen realen<br />
Einsatzsituationen obige Forderung einer<br />
gleichartigen Umgebung in vielen Fällen nicht vollständig<br />
erfüllbar ist. Somit stellt sich die Frage, wie<br />
weit sich die Randbedingungen des Einsatzortes<br />
von denen der Prüfung unterscheiden dürfen, ohne<br />
dass die Eignung der Schutzeinrichtung infrage zu<br />
stellen ist.