Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz
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5<br />
Kurzfassung – Abstract<br />
Teil 2<br />
Prüfergebnisse und Bewertung von Schutzeinrichtungen<br />
der Aufhaltestufe H4b auf<br />
Brücken<br />
Lkw-Abstürze von Brücken können eine besondere<br />
Gefährdung darstellen, wenn sich unterhalb der<br />
Brücke häufig Personen aufhalten.<br />
Die in Deutschland auf Brücken überwiegend als<br />
Absturzsicherung eingesetzte Schutzeinrichtung ist<br />
die einfache Distanzschutzplanke mit einem Pfostenabstand<br />
von 1,33 m (EDSP 1,33) mit Geländer<br />
und einem verzinkten Stahlseil im Handlauf, bei der<br />
die Schutzplanke und das Geländer gemeinsam<br />
wirkend das Rückhaltevermögen erzielen. Darüber<br />
hinaus werden auch Betonschutzwände eingesetzt.<br />
Die EDSP 1,33 mit Geländer ist in einer Anprallprüfung<br />
nach den Anforderungen der neuen europäischen<br />
Norm DIN EN 1317 „Rückhaltesysteme an<br />
Straßen“ von der <strong>BASt</strong> geprüft worden. <strong>Das</strong> System<br />
hat dabei gezeigt, dass es in der Lage ist, schwere<br />
Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von etwa 13 Tonnen<br />
vor dem Absturz von einer Brücke zu bewahren.<br />
Gleichzeitig ist diese Schutzeinrichtung so konstruiert,<br />
dass sie auch Pkw sicher aufzuhalten und<br />
ohne erhebliche Gefährdung der Insassen umzulenken<br />
vermag.<br />
Bei Unfällen mit sehr schweren Lkw und ungünstigem<br />
Unfallverlauf stoßen diese Schutzeinrichtungen<br />
aber an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.<br />
Deshalb hat die <strong>BASt</strong> gemeinsam mit dem BMVBS<br />
Untersuchungen vorangetrieben, die das Ziel<br />
haben, Schutzeinrichtungen bereitzustellen, die in<br />
der Lage sind, auch sehr schwere Lkw vor dem Absturz<br />
von Brücken zu bewahren. Dazu galt es, technische<br />
Randbedingungen für die Entwicklung von<br />
Schutzeinrichtungen durch die Industrie vorzugeben<br />
und geeignete Prüfverfahren zur Sicherstellung<br />
der Einsatzfähigkeit auf deutschen Brückenbauwerken<br />
zu entwickeln.<br />
Im Rahmen des vorliegenden Projektes konnte<br />
erstmals gezeigt werden, dass Schutzeinrichtungen,<br />
die in einer realen Anprallprüfung der höchsten<br />
Aufhaltestufe entsprechend DIN EN 1317 für sehr<br />
schwere Lkw nachgewiesen haben, auf Brückenbauwerken<br />
in Deutschland installiert werden können,<br />
ohne inakzeptable Schäden an den Brückenkappen<br />
befürchten zu müssen. Darüber hinaus<br />
konnten erstmals die Kräfte gemessen werden, die<br />
beim Anprallvorgang auf das Bauwerk einwirken.<br />
Eine Anprallprüfung stellt zwar ein Einzelergebnis<br />
dar. Dennoch zeigen diese Messungen die Größenordnung<br />
der beim Anprallvorgang entstehenden<br />
Einwirkungen. Aus den Messwerten wurde ein<br />
Vorschlag zur Festlegung der bei der statischen<br />
Auslegung eines Brückenbauwerks anzusetzenden<br />
Einwirkungen (Kräfte und Momente) erarbeitet,<br />
wenn auf dem Bauwerk Schutzeinrichtungen mit<br />
sehr hohem Aufhaltevermögen installiert werden<br />
sollen. Die genauen Werte der ermittelten Einwirkungsgrößen<br />
gelten spezifisch für die untersuchte<br />
Schutzeinrichtung. Die Größenordnung der Werte<br />
lässt sich jedoch auf andere Schutzeinrichtungen<br />
mit sehr hohem Aufhaltevermögen auf Brücken<br />
übertragen. Der Vorschlag sieht Einwirkungen vor,<br />
die etwa 3- bis 4-mal höher liegen als der derzeitige<br />
Lastansatz des DIN-Fachberichts 101 „Einwirkungen“.<br />
Part 2<br />
Test results and evaluation of safety of<br />
containment level H4b on bridges<br />
The falling of trucks off bridges can especially be<br />
hazardous should persons frequently be<br />
underneath the bridge.<br />
The primary protective device which serves to<br />
prevent falling that is used in Germany is the simple<br />
spaced safety barrier with a post clearance of 1.33m<br />
(SSSB 1.33) with banister and a galvanized steel<br />
cable in the handrail, on the basis of which the safety<br />
barrier and the banister jointly achieve the<br />
containment capacity. Concrete protective walls are<br />
also used. The SSSB 1.33 with banister has been<br />
subjected to a collision test which was carried out by<br />
the <strong>BASt</strong> in accordance with the latest requirements<br />
of the new European DIN EN 1317 standard “vehicle<br />
restraint systems on roads”. The system has proven<br />
that it is capable of preventing heavy vehicles with a<br />
maximum weight of around 13 tonnes from falling off<br />
bridges. This protective device is constructed in such<br />
a manner that it is also able to restrain cars without<br />
difficulty and turn the vehicle back without placing<br />
the passengers at any considerable risk.<br />
These protective devices quickly reach their limits<br />
however should accidents occure involving very