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Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

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14<br />

3.1.2 Maßgebende Bemessungsschnitte<br />

Bevor festgelegt werden kann, wo und welche Kräfte<br />

gemessen werden sollen, muss zunächst untersucht<br />

werden, welche Stellen im Bauwerk besonders<br />

kritisch sind. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens<br />

[7], das die Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl für<br />

Stahlbau, im Auftrag der <strong>BASt</strong> durchgeführt hat,<br />

wurden folgende Kriterien untersucht (siehe Bilder<br />

5 und 6):<br />

• Im Schnitt 1-1: Momentenbeanspruchbarkeit<br />

im Hinblick auf mögliches Bruchversagen in der<br />

Betondruckzone an der Brückenkappenoberseite<br />

bzw. Zugversagen der unteren Bewehrungslage.<br />

Diese Beanspruchung könnte beispielsweise<br />

entstehen, wenn die auf der Kappe<br />

montierten Schutzplankenpfosten bei einem<br />

Horizontalstoß gegen die Schutzeinrichtung ein<br />

Biegemoment einleiten, welches tendenziell<br />

zum Abheben der Kappe von der Fahrbahntafel<br />

führt. Zusätzlich wird die Beanspruchbarkeit<br />

im Hinblick auf mögliches Schubversagen betrachtet.<br />

Dieses könnte auftreten, wenn die<br />

Räder eines abirrenden Fahrzeugs auf den Gesimsbalken<br />

gelangen und eine vertikale Scherbeanspruchung<br />

im Schnitt 1-1 verursachen.<br />

• Im Schnitt 2-2: Schubbeanspruchbarkeit des<br />

Gesimsanschnitts. Die beim Anprall eingeleitete<br />

Horizontalkraft erzeugt im Schnitt 2-2 eine<br />

Schubbeanspruchung, bevor sie durch die Kappenanschlussbewehrung<br />

im Kragarm rückverankert<br />

wird.<br />

• Im Schnitt 3-3: Beanspruchbarkeit der Anschlussbewehrung,<br />

d. h. Momententragfähigkeit<br />

und Widerstand gegen Schubversagen in<br />

vertikaler Richtung. Die Momentenbeanspruchung<br />

resultiert aus dem im Schnitt 1-1 beschriebenen<br />

Moment, das über die Kappenanschlussbewehrung<br />

in den Überbau eingeleitet<br />

wird. Dabei könnte sich im unteren Gesimsbereich<br />

eine Betondruckzone ausbilden. Wird dieses<br />

Moment aber von einer großen Horizontalkraft<br />

überlagert, ist es auch möglich, dass nur<br />

Zugkräfte in der Anschlussbewehrung auftreten.<br />

• Im Schnitt 4-4: In Abhängigkeit der Anschlussbedingungen<br />

des Rückhaltesystems sind die<br />

aufnehmbaren Kräfte im Lasteinleitungsbereich<br />

(einschließlich der Dübelkräfte) festzulegen.<br />

Bild 5: Brückenkappe gemäß Richtzeichnung Kap 1<br />

Bild 6: Brückenkappe im Rechenmodell mit maßgebenden<br />

Schnitten<br />

Hierfür ist aber eine Einzelfallbetrachtung notwendig,<br />

weil verschiedene Verankerungsanordnungen<br />

denkbar sind.<br />

• Im Schnitt 5-5: Momenten- und Schubkraftbeanspruchbarkeit<br />

des Brückenkragarms. Die beim<br />

Anprallvorgang auftretenden Einwirkungen Biegemoment<br />

und Horizontalkraft müssen durch<br />

die Kragarmbewehrung aufgenommen werden.<br />

Die auftretenden Vertikalkräfte erzeugen Schubbeanspruchungen.<br />

• In einem Schnitt 6-6 (in der Zeichnungsebene,<br />

daher in den Bildern 5 und 6 nicht dargestellt):<br />

Momenten- und Schubbeanspruchbarkeit der<br />

Brückenkappe in Längsrichtung. In den zuvor<br />

genannten Schnitten fand eine Betrachtung in<br />

Brückenquerrichtung statt. Es treten aber auch<br />

gleichermaßen Beanspruchungen in Brückenlängsrichtung<br />

auf. Allerdings sind diese wegen<br />

der hohen Steifigkeit der Brücke in Längsrichtung<br />

im Verhältnis zur Querrichtung von untergeordneter<br />

Rolle.<br />

Die Beanspruchbarkeit des Brückenkragarms in<br />

Längsrichtung ist bei den lokalen Betrachtungen<br />

nicht zu untersuchen.

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