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Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

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34<br />

Bild 36: Summenlinie der Kraftmesswerte der Kappenanschlussbewehrung<br />

im Block B<br />

Bild 37: Biegebeanspruchung in den jeweiligen Konsolaufhängungen<br />

zum Zeitpunkt t = 1,067s (Bezugspunkt 1)<br />

5.2.3 Messung an der Konsolaufhängung<br />

Die Messung der Kräfte an der Konsolaufhängung<br />

erfolgt wie in Kapitel 3.3.2 beschrieben mittels Dehnungsmessstreifen<br />

an den insgesamt 18 Augenstäben.<br />

Beginnend aus der in Fahrtrichtung gesehen<br />

ersten Konsole (Block C, Verankerung 1) nehmen<br />

die Kräfte bis hin zur vorderen Aufhängung der letzten<br />

Konsole (Block A, Verankerung 2) zu. Bei diesem<br />

Beispiel erreichen sie dort ihren Höchstwert<br />

und beginnen danach wieder leicht abzufallen<br />

(siehe Bild 37 sowie Bilder 38 bis 40). Zur besseren<br />

Übersicht sind in Bild 37 für den Zeitpunkt der maximalen<br />

Beanspruchung, t = 1,067 Sekunden, die<br />

Biegemomente an den jeweiligen Konsolaufhängungen<br />

dargestellt. Es zeigt, dass der Spitzenwert<br />

erfasst wurde und in der vorletzten Konsolaufhängung<br />

auftritt.<br />

Bei Anprallprüfungen mit einem Sattelzug tritt die<br />

höchste Kraftspitze an der Konsolaufhängung,<br />

ebenso wie bei der Kappenanschlussbewehrung,<br />

dann auf, wenn der Sattelauflieger mit seinem hinteren<br />

Bereich in die Schutzeinrichtung prallt.<br />

Dies ist darin begründet, dass eine Schutzeinrichtung<br />

durch den Erstanprall des Führerhauses und<br />

ggf. auch der vorderen Kante des Sattelaufliegers<br />

bereits eine Verschiebung erfahren hat. Da das<br />

Heck des Sattelaufliegers im Regelfall in dem vorverformten<br />

Bereich anprallt, kann die Energie nicht<br />

mehr in dem Maße wie zuvor durch Verschiebung<br />

und Deformation abgebaut werden. Es kommt<br />

daher zu einem heftigen Schlag, der dazu führt,<br />

dass der Auflieger an der Schutzeinrichtung aufsteigt.<br />

Dies führt zum einen zu einer vertikalen Reaktionskraft,<br />

die auf die Brücke einwirkt. Zum anderen<br />

steigt dabei durch den aufsteigenden Lastangriffspunkt<br />

zusätzlich das Biegemoment in hohem<br />

Maße an.<br />

Aus den Messungen lässt sich auch ableiten, wie<br />

die Horizontalkraft abgetragen wird. In Bild 36 ist<br />

die Summenlinie der an der Kappenanschlussbewehrung<br />

gemessenen Horizontalkräfte dargestellt.<br />

Der Maximalwert in den oberen Stäben von<br />

74,7 kN tritt zum Zeitpunkt t = 1,0726 Sekunden<br />

auf. Der zugehörige Wert in den unteren Stäben<br />

beträgt 15,1 kN, sodass in der Summe eine Horizontalkraft<br />

in der Kappenanschlussbewehrung im<br />

Block B von 89,8 kN auftritt. Der zeitgleich gemessene<br />

Wert der Horizontalkräfte in den tieferliegenden<br />

Augenstäben der Konsolaufhängung beträgt<br />

aber 118,5 kN (Bild 43). Es ergibt sich eine Differenz<br />

von 28,7 kN, was bedeutet, dass durch die<br />

Kappenanschlussbewehrung nur ca. 70 % der insgesamt<br />

auftretenden Horizontalkräfte übertragen<br />

werden müssen. Die restlichen ca. 30 % werden<br />

über Reibung zwischen der Brückenkappe und<br />

dem Brückenüberbau übertragen, obwohl beide<br />

wie im realen Brückenbau durch eine aufgeklebte<br />

Bitumenschweißbahn getrennt sind. Bei der Prüfung<br />

der hier exemplarisch diskutierten Schutzeinrichtung<br />

herrschten sommerliche Temperaturen,<br />

sodass die vorhandene Bitumenschweißbahn<br />

wegen ihres viskoelastischen Materialverhaltens<br />

keine hohe Scherfestigkeit aufweisen kann. Eine<br />

Übertragung der Horizontalkräfte über Reibung ist<br />

daher nur dann möglich, wenn gleichzeitig eine<br />

entsprechend hohe Auflast wirkt. Die hohe Auflast<br />

wiederum kann nur aus den Reifen des Lkw resultieren,<br />

da dieser sich beim Anprallvorgang zur<br />

Schutzeinrichtung neigt. Die fahrbahnzugewandten<br />

Reifen verlieren beim Anprallvorgang den Bodenkontakt.<br />

Die anderen Reifen tragen zu diesem

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