24.12.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

15<br />

3.1.3 Wichtung der Schnitte zur Kraftmessung<br />

Grundsätzlich wäre es wünschenswert, an allen<br />

zuvor erläuterten Schnitten die Kräfte zu messen.<br />

Dies ist allerdings sehr aufwändig und auch teuer.<br />

Deshalb wird untersucht, welche Kraftmessungen<br />

unerlässlich sind und auf welche möglicherweise<br />

verzichtet werden kann. Ausgehend vom Schadenspotenzial,<br />

das durch eine Überbeanspruchung<br />

an den einzelnen Bauwerksstellen hervorgerufen<br />

werden kann, wird eine Reihung der Prioritäten zur<br />

Kraftmessung erarbeitet.<br />

Bezogen auf das Schadenspotenzial ist der Schnitt<br />

5-5 (Bild 6) am wichtigsten. Treten Überbeanspruchungen<br />

am Anschnitt des Brückenkragarms auf,<br />

die zu Schäden in der Fahrbahnplatte führen, so<br />

sind diese nur mit erheblichem Aufwand zu beheben<br />

(siehe Kapitel 2).<br />

Danach ist der Schnitt 3-3 der nächstwichtige. Treten<br />

in diesem Bereich Überbeanspruchungen der<br />

Kappenanschlussbewehrung auf, so kann diese<br />

nicht ohne weiteres ersetzt werden. Da die Kappenanschlussbewehrung<br />

in den Konstruktionsbeton<br />

einbindet, muss sie bei Beschädigungen nachträglich<br />

neu eingebohrt und anschließend eingeklebt<br />

werden. Zur Ausführung dieser Instandsetzungsarbeiten<br />

ist es erforderlich, wie auch bei<br />

Kragarmbeschädigungen im Schnitt 5-5, zunächst<br />

diese Stelle freizulegen, d. h., Kappe und ggf. Fahrbahnbelag<br />

nebst Abdichtung müssen entfernt werden,<br />

damit diese Bereiche zugänglich sind.<br />

Bei Schäden an der Kappe in den Bereichen der<br />

Schnitte 1-1, 2-2 und 4-4 sind nicht so hohe Aufwendungen<br />

für Instandsetzungen zu erwarten, da<br />

nur die Kappe selbst instandzusetzen ist und der<br />

Rückbau dieser nicht erforderlich ist.<br />

Zur Beurteilung des Kraftflusses wäre es im Bereich<br />

der Pfostenverankerung (Schnitt 4-4) von Interesse,<br />

die Ankerzugkräfte zu kennen. Es wird erwartet,<br />

dass an diesen Stellen ein Großteil der Kräfte<br />

in das Bauwerk eingeleitet wird.<br />

3.2 Anforderungen an Prüfungen von<br />

Schutzeinrichtungen<br />

3.2.1 Allgemeines<br />

Fahrzeug-Rückhaltesysteme an Straßen sind Systeme,<br />

die von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge<br />

abweisen und aufhalten. Die EN 1317 [6]<br />

dient dazu, diese Systeme entsprechend ihrem<br />

Leistungsvermögen zu klassifizieren. Mit der<br />

schrittweisen Einführung der deutschen Fassung<br />

der Anforderungs- und Prüfnorm DIN EN 1317<br />

„Rückhaltesysteme an Straßen“ erhalten die bereits<br />

gültigen Teile (zurzeit Teile 1, 2 und 3) den Status<br />

einer nationalen Norm.<br />

In den Mitgliedsstaaten der EU dürfen zukünftig<br />

nach erfolgter Harmonisierung der EN 1317 auf der<br />

Grundlage eines EU-Mandats nur noch Rückhaltesysteme<br />

eingesetzt werden, die den Anforderungskriterien<br />

der Prüfnorm entsprechen. Firmen, die solche<br />

Produkte auf dem Markt anbieten, müssen<br />

diese nach den Vorgaben der EN 1317 prüfen lassen,<br />

um Nachweise über die Leistungsfähigkeit und<br />

Gefährdungsbegrenzung beim Anprall unterschiedlich<br />

schwerer Fahrzeuge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />

an ihre Rückhaltesysteme zu erbringen.<br />

In ihrer Funktion als neutrale und unabhängige<br />

PÜZ-Stelle (Prüfen, Überwachen, Zertifizieren) führt<br />

die <strong>BASt</strong> Anprallprüfungen an Fahrzeug-Rückhaltesystemen<br />

durch. Die Prüfbedingungen, die in der<br />

EN 1317 [6] festgelegt sind, stellen Beanspruchungstests<br />

der Fahrzeug-Rückhaltesysteme dar,<br />

gewährleisten für alle Fahrzeug-Rückhaltesysteme<br />

einheitliche Bedingungen bei der Prüfung und ermöglichen<br />

dadurch für den Anwender Vergleiche<br />

der Wirkungsweise verschiedener Systeme. Eine<br />

positive Prüfung gewährleistet den Marktzugang der<br />

geprüften Produkte in den Mitgliedsstaaten der EU.<br />

Die EN 1317 besteht aus 6 Teilen, von denen die<br />

Teile 1 bis 3 als DIN EN vorliegen und der Teil 4 als<br />

Vornorm vorliegt. Die Teile 5 und 6 befinden sich<br />

derzeit im Entwurfsstadium. Die einzelnen Teile der<br />

Norm haben die folgenden Inhalte:<br />

Teil 1: Terminologie und allgemeine Kriterien für<br />

Prüfverfahren,<br />

Teil 2: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen<br />

und Prüfverfahren für Schutzeinrichtungen,<br />

Teil 3: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen<br />

und Prüfverfahren für Anpralldämpfer,<br />

Teil 4: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen<br />

und Prüfverfahren für Anfangs-,<br />

End- und Übergangskonstruktionen<br />

von Schutzeinrichtungen,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!