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Dokument 1.pdf - ELBA: Das elektronische BASt-Archiv - hbz

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41<br />

dieser Größe bei einem Fahrzeuganprall an eine<br />

Einfache Distanzschutzplanke mit Geländer (Bild 2)<br />

auf. Es kann allerdings erwartet werden, dass zunehmend<br />

Brücken mit höherwertigen Schutzeinrichtungen<br />

ausgestattet werden. Diese leiten i. d. R.<br />

auch höhere Lasten in das Bauwerk ein.<br />

Bild 50: Fahrzeuganprall an Schutzeinrichtungen nach DIN-<br />

Fachbericht „Einwirkungen”<br />

• M = 125 kNm,<br />

• V = 120 kN,<br />

• H = 100 kN.<br />

Diese Werte liegen um mehr als den Faktor 3 unter<br />

den in Kapitel 5.3 vorgeschlagenen Werten für die<br />

exemplarisch diskutierte Schutzeinrichtung. Stünde<br />

die geprüfte Betonschutzwand beispielsweise wie<br />

eine Schutzplanke ebenfalls 50 cm zurückversetzt,<br />

so lägen die Werte gar um den Faktor 4 auseinander.<br />

6 Schlussfolgerungen<br />

6.1 Brückenbauliche Belange<br />

Bei Prüfungen von Schutzeinrichtungen der Aufhaltestufe<br />

H4b für den Einsatz auf Brücken kann festgestellt<br />

werden, dass bei einem Fahrzeuganprall<br />

sehr hohe Kräfte auftreten können, die durch die<br />

Bauwerke aufgenommen werden müssen. Die in<br />

Kapitel 5 exemplarisch dargestellte Anprallprüfung<br />

an eine Betonschutzwand zeigt die Größenordnung<br />

der auftretenden Kräfte eines H4b-Systems. Diese<br />

Größenordnung wurde inzwischen durch Prüfungen<br />

weiterer H4b-Systeme bestätigt. Auch bei<br />

durchgeführten Anprallprüfungen an Schutzeinrichtungen<br />

der Aufhaltestufe H2 für den Einsatz auf<br />

Brücken konnten z. T. Kräfte in ähnlicher Größenordnung<br />

gemessen werden. <strong>Das</strong> zeigt, dass diese<br />

Kraftwerte keine Ausnahme darstellen, sondern zukünftig<br />

vielmehr zum Regelfall werden können. Die<br />

angegebenen Lasten treten voraussichtlich nicht in<br />

Die gemessenen Kräfte erreichen ein Lastniveau,<br />

welches um das Drei- bis Vierfache über dem liegt,<br />

was nach derzeit gültigem Regelwerk (DIN-Fachbericht<br />

„Einwirkungen“) bei einer Tragwerksbemessung<br />

anzusetzen ist. Dieses gibt vor, dass Anpralllasten<br />

in der Größe von 100 kN horizontal und bis<br />

zu 120 kN vertikal anzusetzen sind. Diese Angaben<br />

sind im Wesentlichen unverändert aus der DIN<br />

1072 [16] übernommen worden.<br />

Die in Kapitel 3.4 (Pflichtenheft) aufgeführten Beanspruchbarkeiten<br />

wurden zu Beginn der Untersuchungen<br />

mittels einfacher statischer Berechnungen<br />

theoretisch abgeschätzt. Es zeigte sich jedoch<br />

durch die in Kapitel 4 gezeigten genaueren Betrachtungen,<br />

dass die angegebenen Beanspruchbarkeiten<br />

deutlich auf der sicheren Seite liegen.<br />

Dies wird durch die bei der Anprallprüfung gemessenen<br />

Kräfte nochmals bestätigt. Insbesondere die<br />

Kappenanschlussbewehrung war zu Beginn der<br />

Überlegungen als besonders kritisch betrachtet<br />

worden. Die Ergebnisse der Anprallprüfungen widerlegen<br />

diese Einschätzung aber. Es zeigt sich<br />

vielmehr, dass durch die aktivierte Scheibenwirkung<br />

der Kappe bei der Lastabtragung eine weitreichende<br />

Verteilung der Lasten auf die Nachbarbereiche<br />

erfolgt und die Kappenanschlussbewehrung<br />

eine weitaus geringere Beanspruchung erfährt als<br />

zunächst erwartet wurde (Bilder 33 bis 35). Es kann<br />

allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass bei<br />

anderen Schutzeinrichtungen so hohe Lasten eingeleitet<br />

werden, dass die Lastverteilung nicht mehr<br />

ausreicht, um ein unbedenkliches Lastniveau bei<br />

der Kappenanschlussbewehrung zu erzielen. Eine<br />

andere Ursache für sehr hohe Werte an dieser Stelle<br />

kann die Aufbauposition der Schutzeinrichtung<br />

sein. Die Scheibenwirkung kann nur aktiviert werden,<br />

wenn die Schutzeinrichtungen relativ fahrbahnnah<br />

aufgebaut werden. Steht die Schutzeinrichtung<br />

nahe am äußeren Kappenrand, „wandern“<br />

die Kräfte ohne weitere Lastausbreitung direkt in<br />

die Anschlussbewehrung. Da insbesondere bei den<br />

H4b-Systemen aber im Regelfall ein größerer Deformationsraum<br />

hinter der Schutzeinrichtung erforderlich<br />

ist, erfolgt der Aufbau der Systeme meist im<br />

fahrbahnnahen Bereich der Brückenkappe, sodass<br />

eine Lastausbreitung gegeben ist.

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