dissertation_kuhlmann_2013.pdf (5.032 KB)
dissertation_kuhlmann_2013.pdf (5.032 KB)
dissertation_kuhlmann_2013.pdf (5.032 KB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 Aktive Gruppenstrahler<br />
Zu beachten ist bei sämtlichen Überlegungen allerdings auch, dass der Entwurf der aktiven Antennen<br />
konform mit dem modularen Prinzip sein muss. Wie bereits erwähnt, sind Antennen bestehend aus<br />
vielen tausenden Einzelelementen anders nur schwierig zu realisieren. Dies kann in der Tat mit auf<br />
einem rechteckigen Gitter aufgebauten Antennenmodulen einfacher ausfallen. Für diese Wahl des<br />
Gitters ist die gewählte Gesamtarchitektur entscheidend, worauf in Abschnitt 2.6 näher eingegangen<br />
werden soll.<br />
2.5 Verkopplung und Kalibrierung<br />
Nicht erst im Ka-Band sondern auch schon bei niedrigeren Frequenzen ist davon auszugehen, dass<br />
die einzelnen Kanäle eines aktiven Gruppenstrahlers unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Sowohl<br />
die Amplituden als auch die Phasen der Signale unterscheiden sich und verursachen somit<br />
Fehler bei der Ausbildung einer Hauptkeule [86]. Ohne eine möglichst genaue Kenntnis dieser Variationen<br />
unter den Kanälen ist ein effizienter Betrieb eines Gruppenstrahlers nicht möglich.<br />
Um die Variationen zu kompensieren werden M komplexe Kalibrierkoeffizienten benötigt, also<br />
ein Koeffizient für jedes Antennenelement. Für einen Gruppenstrahler ohne jegliche Verkopplung<br />
der Antennenelemente wäre diese Art der Kalibrierung nicht nur ausreichend sondern perfekt. Allerdings<br />
können in der Regel die Verkopplungen der Antennenelemente und auch die der aktiven<br />
Kanäle nicht vernachlässigt werden. Je nach Integrationsdichte kann dieser Beitrag Fehler in ähnlicher<br />
Größenordnung verursachen. Ohne Ausnutzung von Symmetrien werden zur Kompensation<br />
von Variation und Verkopplung M × M bis 2M × M Kalibrierkoeffizienten benötigt [87]. Ausführliche<br />
Informationen über die Kalibrierung von Gruppenstrahlern inklusive passender Messverfahren<br />
finden sich unter anderem ebenfalls in [87] und in [88]. Sowohl die Messverfahren als auch die eigentlichen<br />
Kalibriervorschriften können sich wesentlich unterscheiden, je nachdem ob es sich um<br />
ein phased array, eine DBF-Antenne oder eine hybride Konstruktion handelt.<br />
Mittels geeigneter auf [89–91] aufbauenden Kalibrierungsvorschriften sollen in dieser Arbeit zwei<br />
Ziele verfolgt werden. Ziel 1 ist die Überprüfung der Funktionstüchtigkeit einer realisierten Antenne,<br />
stellt also einen notwendigen Zwischenschritt von der Messung bis zur Auswertung dar. Als<br />
zweites sollen aus den Kalibrierergebnissen Rückschlüsse auf die Eigenschaften des Gruppenstrahlers,<br />
beispielsweise auf die Verkopplung der Elemente, gezogen werden.<br />
Die in Abschnitt 2.1 gezeigten Gleichungen gelten nur für den idealen, ungestörten Fall. In diesem<br />
Abschnitt werden die Grundlagen der Kalibrierung von Antennen wiedergegeben. Ziel ist es, ein ausreichend<br />
gutes Gruppenstrahlermodell sowie einen geeigneten Kalibrieralgorithmus zu entwickeln,<br />
um in der Lage zu sein, aktive Antennen auch bei Einsatz von PDM erfolgreich zu kalibrieren.<br />
2.5.1 Einmodige Verkopplung<br />
Ein häufig verwendeter Ansatz zur Beschreibung einer einfachen Verkopplung von Gruppenstrahlerelementen<br />
ist in Abbildung 2.33 für den Empfangsfall schematisch dargestellt. Die aktive Charakteristik<br />
eines Einzelstrahlers setzt sich dabei aus der Überlagerung seiner eigenen Charakteristik<br />
und den Einflüssen von anderen Einzelstrahlern zusammen.<br />
44