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1 Einleitung<br />

(engl. reflectarrays) [26, S. 47ff.]. Hierbei strahlt eine primäre Antenne (Primärstrahler) auf einen<br />

Gruppenstrahler, dessen Einzelelemente über Phasenschieber kurzgeschlossen sind. Die reflektierten<br />

Signale jedes Einzelstrahlers können also in der Phase variiert werden, wodurch die Richtung<br />

der Hauptkeule des Gruppenstrahlers bestimmt wird.<br />

Bei Gruppenstrahlern mit digitaler Strahlformung (engl. digital beam forming - DBF) ist für jedes<br />

Antennenelement die komplette Empfänger- bzw. Senderelektronik implementiert, was zwar den<br />

Schaltungsaufwand verglichen mit phased arrays stark erhöht aber auch die Flexibilität der Antennen<br />

steigert. Der Vorteil, nicht nur die Phasen sondern auch die Amplituden für jedes Antennenelement<br />

variieren zu können, ermöglicht zusätzlich zur Strahlsteuerung eine Strahlformung (engl.<br />

beam shaping/tapering), das Ausblenden von Raumrichtungen (engl. nulling) - beispielsweise zur<br />

Unterdrückung von Störquellen - und Mehrfachkeulenausbildung (engl. multibeam capability). Für<br />

die Umsetzung dieser Möglichkeiten ist unter anderem aber auch eine sehr leistungsfähige Digitalelektronik<br />

von Nöten.<br />

Trotz der Komplexität von aktiven Antennen gab es in der Vergangenheit interessante und vielversprechende<br />

Umsetzungen, wenn auch meist mit nur wenigen Einzelstrahlern und im L-Band [32]<br />

oder X-Band [31].<br />

Die Auswahl einer der genannten Realisierungsmöglichkeiten aktiver Antennen für eine spezielle<br />

Anwendung erfolgt oft durch einen Kompromiss aus Leistungsfähigkeit und Kosten. Wie im Verlauf<br />

der Arbeit noch gezeigt wird, sind auch Kombinationen der verschiedenen Antennenkategorien<br />

möglich, welche im weiteren Verlauf als hybride Ansätze bezeichnet werden sollen.<br />

Zurzeit gibt es zwar mehrere unterschiedliche Ansätze, breitbandige bidirektionale Satellitenverbindung<br />

mit mobilen Nutzern zu realisieren, allerdings haben auch eine Vielzahl an technologischen<br />

Herausforderungen wie Integrationsdichte, Größe, Gewicht, Aerodynamik, Leistungsbedarf, Wärmeabfuhr<br />

und Kosten dazu geführt, dass keiner dieser Ansätze sich zu einem Massenprodukt entwickelt<br />

hat. In den vergangenen Jahren wurden beispielsweise verschiedene in- und ausländische<br />

Projekte [33–36] initiiert, um Satellitenkommunikation bei hohen Frequenzen und für mobile Nutzer<br />

zu ermöglichen. Derzeit gibt es Anstrengungen [37–39], die, neben theoretischen Studien und Tests<br />

unter Laborbedingungen, auch komplexe Technologiedemonstrationen und aufwendige Experimente<br />

(teilweise im Weltall) vorsehen. Die Tatsache, dass für die Anbindung von Fernverkehrszügen<br />

in Zukunft ebenfalls Satellitensysteme eingesetzt werden sollen [40], obwohl hier noch am Ehesten<br />

eine Infrastruktur am Boden entlang der Zugstrecken aufgebaut werden könnte, verdeutlicht den Bedarf<br />

an flexibel steuerbaren Antennen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Entwurf genau<br />

solcher Antennen. Sie entstand im Rahmen der vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung) und BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) geförderten Projekte<br />

Santana II und Santana III [38, 41] (smart antenna terminal).<br />

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Beitrag zur Bewältigung der zuvor genannten Herausforderungen<br />

zu leisten und somit eine Realisierungsmöglichkeit für eine aktive Antenne zu finden, die für Satellitenverbindungen<br />

bis in den Millimeterwellenbereich eingesetzt werden kann. Besondere Aufmerksamkeit<br />

soll dabei einer modularen und bestenfalls frei skalierbaren Lösung eingeräumt werden, um<br />

die Möglichkeit zu haben, die Leistungsfähigkeit der Antenne der Anwendung anzupassen.<br />

In Kapitel 2 wird zunächst auf die wesentlichen Grundlagen aktiver Gruppenstrahler eingegangen.<br />

Darauf aufbauend werden Untersuchungen angestellt, die klären sollen, welche Vor- und Nachteile<br />

mit den unterschiedlichen Aufbaukonzepten und Architekturen aktiver Gruppenstrahler verknüpft<br />

sind. Das Hauptaugenmerk liegt dabei oft auf Limitierungen diverser Eigenschaften und der Fra-<br />

4

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