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2 Aktive Gruppenstrahler<br />

umformen. Die Tilde auf den Vektoren ˜c m bedeutet, dass es sich um die Lösung eines Problems<br />

im Sinne des kleinsten Fehlerquadrates handelt. Die Gleichungssysteme können nun mittels Rückwärtssubstitution<br />

gelöst werden.<br />

Dieses Kalibrierverfahren besitzt den Vorteil, dass es universell ist. Es spielt keine Rolle, ob es sich<br />

um ein lineares, planares oder dreidimensionales System handelt, und die Einzelstrahler können ohne<br />

Weiteres unterschiedliche Strahlungscharakteristiken aufweisen. Auch der numerische Aufwand<br />

ist vernachlässigbar und schon mit relativ wenigen Abtastungen N kann unter Umständen bereits<br />

ein gutes Ergebnis erreicht werden.<br />

In [95, 96] wird dieses Verfahren eingehend untersucht und sowohl mit simulierten als auch gemessenen<br />

Daten verifiziert. Während die Kompensation der Verkopplung bei simulierten Daten sehr gut<br />

funktioniert, ergeben sich bei den Messdaten einige Probleme bzw. Einschränkungen, die in Abschnitt<br />

2.5.2 noch dargestellt werden. Hier soll zunächst auf weitere Möglichkeiten hingewiesen<br />

werden, ein überbestimmtes Gleichungssystem zu lösen. In [97] werden neben der QR-Zerlegung<br />

auch die Methode der kleinsten Fehlerquadrate mit pseudoinverser Matrix sowie die orthogonale<br />

Regression (engl. total least squares method) [98] eingesetzt. Im Wesentlichen können keine Unterschiede<br />

beim Kalibrierergebnis festgestellt werden. In Grenzbereichen zeigt die orthogonale Regression<br />

leichte Vorteile. Deutlich entscheidender als die Variante des quadratischen Ausgleichs ist eine<br />

möglichst gleichmäßige Verteilung der Messpunkte, also der abzutastenden Winkel. Sind Verteilung<br />

und Anzahl der Messpunkte ausreichend, schneiden die drei Verfahren im Prinzip gleich ab.<br />

2.5.2 Berücksichtigung realer Einflüsse<br />

Es gibt viele Einflüsse während einer Antennenmessung, die man prinzipiell berücksichtigen kann,<br />

wobei nicht alle wesentlich für das Mess- bzw. Kalibrierergebnis sind. In der Regel können nicht<br />

alle berücksichtigt werden. Im Folgenden werden die in [97, 99] aufgezeigten Möglichkeiten zur<br />

Berücksichtigung realer Einflüsse wiedergeben.<br />

Zwischen aktiver und entkoppelter Charakteristik wird bei allen Verfahren ein linearer Zusammenhang<br />

vorausgesetzt. Die Einzelstrahler sind keine isotropen Kugelstrahler. Bei Antennen kleiner<br />

quadratischer Apertur (patch-Antennen, offene Hohlleiter) lässt sich die Strahlungscharakteristik<br />

gut durch<br />

a(θ, p) = cos p (θ) (2.107)<br />

annähern. Bei anderen Antennen muss gegebenenfalls ein anderer Term gefunden werden.<br />

Zur anschaulichen Erklärung von möglichen Phasenfehlern ist in Abbildung 2.35 ein linearer Gruppenstrahler<br />

mit drei Elementen dargestellt, auf den eine ebene Welle mit der Wellenzahl k einfällt.<br />

Zur Messung aus verschiedenen Richtungen wird die Antenne um den Winkel θ geschwenkt. Anstatt<br />

einer reinen Rotation ergibt sich eine Kreisbewegung, wenn das Phasenzentrum des Gruppenstrahlers<br />

nicht mit dem Drehpunkt übereinstimmt. Dies erzeugt einen winkelabhängigen Laufzeitenunterschied,<br />

welcher im ursprünglichen Modell nicht berücksichtigt wird.<br />

Aus einer Verschiebung des Phasenzentrums in z-Richtung um δ z und einem Drehwinkel θ (siehe<br />

Abbildung 2.35) ergibt sich ein Gangunterschied l z zwischen dem tatsächlichen und dem angenommenen<br />

Phasenzentrum von<br />

l z (θ) = δ z (1 − sin( π − |θ|)). (2.108)<br />

2<br />

Ein weiterer Gangunterschied von<br />

l x,y (θ, φ) = sin(θ) cos(φ)δ x − sin(θ) sin(φ)δ y (2.109)<br />

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