dissertation_kuhlmann_2013.pdf (5.032 KB)
dissertation_kuhlmann_2013.pdf (5.032 KB)
dissertation_kuhlmann_2013.pdf (5.032 KB)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2.7 Bewertung und Auswahl<br />
Ein modulares Konzept kann mit phased arrays und hybriden Antennen nicht konsequent angewendet<br />
werden, da die Auflösung von digitalen Phasenschiebern den kleinsten Schwenkwinkel und<br />
damit auch die maximale Antennengröße (Apertur) vorgibt. Ist der kleinste Schwenkwinkel größer<br />
als die 3 dB-Keulenbreite, so entstehen Abtastlücken. Ein Phasenschieber mit sehr hoher Auflösung<br />
führt andererseits zu einer schlechten Effizienz bei kleinen Gruppenstrahlern (Transmissionsverluste,<br />
Preis, etc.). Die Begrenzung der nutzbaren Bandbreite von phased arrays und hybriden<br />
Antennen durch Laufzeitphänomene spielt zwar erst bei sehr breitbandigen Signalen eine Rolle,<br />
darf bei modernen Systemen mit Frequenzspreizungsverfahren aber auch nicht vernachlässigt werden.<br />
Die Funktionalität ist bei DBF-Antennen am höchsten. Dazu zählen neben der Strahlsteuerung<br />
auch Strahlformung, Störerausblendung und die Mehrfachkeulenausbildung. Wegen dieser zuletzt<br />
genannten Gründe wurde in Abschnitt 2.3 bereits die DBF-Antenne favorisiert. Als Schaltungstechnik<br />
für die Umsetzung liegen dabei die Vorteile des in Abschnitt 2.2 erläuterten Überlagerungsprinzips<br />
auf der Hand, wobei für eine spätere Serienfertigung die direkte Umsetzung ebenfalls in Frage<br />
kommt.<br />
Aus Abschnitt 2.4 geht eindeutig hervor, dass die Polarisation der Einzelstrahler der des Gruppenstrahlers<br />
entsprechen sollten, um den Schwenkbereich möglichst groß zu halten. Dies gilt sowohl für<br />
rechteckige als auch für dreieckige Gitter, wobei letztere im Allgemeinen den größten Schwenkbereich<br />
mit sich bringen. Der für die Anwendung geforderte minimale Schwenkbereich von θ = ±60 ◦<br />
kann bereits bei einem Elementabstand über λ/2 erreicht werden, für die Realisierung soll jedoch<br />
trotzdem ein Elementabstand von λ/2 benutzt werden, um einen Schwenkbereich bis zu θ = ±90 ◦<br />
nicht prinzipiell auszuschließen.<br />
Die Ergebnisse aus Abschnitt 2.5 untermauern nochmals die Vorteile von DBF-Antennen. Durch<br />
fortschrittliche Kalibrier- und Entkopplungsmöglichkeiten kann die Leistungsfähigkeit, verglichen<br />
mit phased arrays, gesteigert werden.<br />
Tabelle 2.5 fasst die wesentlichen Eigenschaften der in Abschnitt 2.6 diskutierten Architekturen zusammen.<br />
Tabelle 2.5: Wesentliche Eigenschaften von Architekturen aktiver Antennen.<br />
Kachelarchitektur Ziegelarchitektur Hybride Architektur<br />
Integrationsdichte hoch niedrig niedrig<br />
Thermische Belastung hoch niedrig niedrig<br />
Maximale Frequenz mittel hoch mittel<br />
Funktionalität gering hoch hoch<br />
Was die Integrationsdichte und die damit verbundene thermische Belastung angeht, so ist die Kachelarchitektur<br />
der Ziegelarchitektur und auch den hybriden Ansätzen unterlegen. Ausgenommen<br />
sind Fälle, in denen Miniaturisierung im Vordergrund steht. Bei der Integrationsdichte müssen Übergänge<br />
und auch Verbinder berücksichtigt werden. Die maximale Frequenz - hauptsächlich begrenzt<br />
durch die physikalischen Abmessungen heutiger Verbinder und MMICs - ist bei der Ziegelarchitektur<br />
am höchsten, genau wie die Funktionalität. Hiermit ist in diesem Zusammenhang gemeint, dass,<br />
zusätzlich zu Eigenschaften aktiver Antennen, weitere Funktionen wie beispielsweise Temperaturüberwachung<br />
oder Stromregelung integriert werden können.<br />
Auf Basis der Ergebnisse der vorangegangenen Untersuchungen wird im weiteren Verlauf dieser<br />
Arbeit die Realisierung einer DBF-Antenne für PDM in der Ziegelarchitektur angestrebt. Die Ein-<br />
57