Wir bleiben draußen!
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Brandenburg<br />
40<br />
Flüchtlingskinder<br />
lernen fotografieren:<br />
beim Wohnschiffprojekt<br />
Hamburg-<br />
Altona<br />
terre der hommes<br />
Schulpflicht in Brandenburg:<br />
In § 3 I BbgSchlG wird das Recht auf Bildung<br />
eines jeden Menschen festgeschrieben. Dies geht<br />
auf Art. 29 I der Verfassung des Landes Brandenburg<br />
zurück.<br />
Die Schulpflicht in Brandenburg bestimmt sich<br />
nach § 36 BbgSchlG: Die allgemeine Schulpflicht<br />
gewährleistet die schulische Erziehung und Bildung<br />
eines Menschen. Schulpflichtig ist, wer im<br />
Land Brandenburg seine Wohnung oder seinen<br />
gewöhnlichen Aufenthalt oder seine Ausbildungs-<br />
und Arbeitsstätte hat. Völkerrechtliche<br />
Abkommen und zwischenstaatliche Vereinbarungen<br />
<strong>bleiben</strong> unberührt.<br />
Schulpflichtig sind auch die ausländischen jungen<br />
Menschen, denen auf Grund eines Asylantrags<br />
der Aufenthalt im Land Brandenburg gestattet<br />
ist oder die hier geduldet werden.<br />
Wohnung, gewöhnlicher Aufenthalt und Ausbildungs-<br />
und Arbeitstätte gem. § 36 I 2 BbgSchlG:<br />
§ 2 Nr. 8 BbgSchlG verweist bezüglich der<br />
Begriffsbestimmung der Wohnung auf das Brandenburgische<br />
Meldegesetz. Eine »Wohnung« im<br />
Sinne des brandenburgischen Meldegesetzes ist<br />
jeder umschlossene Raum, der zum Wohnen oder<br />
Schlafen genutzt wird (vgl. § 15 I 1 BbgMeldeG).<br />
Dabei bezieht sich der Begriff der Wohnung bei<br />
einem Minderjährigen auf die Wohnung der<br />
Eltern. Diese sehr weite Definition führt dazu,<br />
dass fast jeder sich in Brandenburg befindende<br />
minderjährige Ausländer schulpflichtig im Sinne<br />
des § 36 I 2 BbgSchlG wird. Dennoch ist davon<br />
auszugehen, dass der Gesetzgeber ausländische<br />
Kinder und Jugendliche nicht von § 36 I 2 Bbg-<br />
SchlG erfasst gesehen hat, die nur eine Aufenthaltsgestattung<br />
gem. § 55 AsylVfG oder eine Duldung<br />
gem. § 55 AuslG (zukünftig 60a AufenthG)<br />
haben; ansonsten hätte er nicht den § 36 II Bbg-<br />
SchlG eingefügt (s. u.).<br />
Aus dem Wortlaut und der Definition innerhalb<br />
des Meldegesetzes ergibt sich jedoch eindeutig,<br />
dass jeder schulpflichtig wird, der eine Wohnung<br />
in dem vorgenannten Sinne in Brandenburg hat<br />
und die altersmäßigen Voraussetzungen erfüllt.<br />
Insofern hat § 36 II BbgSchlG nur klarstellende<br />
Funktion.<br />
Der Rechtsbegriff des »gewöhnlichen Aufenthalts«<br />
hat jedoch in Brandenburg nicht die herausragende<br />
Bedeutung wie in den SchlG anderer<br />
Bundesländer.<br />
Definitionsvorschlag:<br />
Entscheidend ist für den unbestimmten Rechtsbegriff<br />
des »gewöhnlichen Aufenthalts« im schulrechtlichen<br />
Sinne, ob der Lebens- und Daseinsmittelpunkt<br />
eines Menschen sich im jeweiligen<br />
Bundesland befindet und, ob unter besonderer<br />
Berücksichtigung des Kindeswohls und des<br />
Rechts auf Bildung und Erziehung, eine Beschulung<br />
für einen sinnvollen Zeitraum möglich<br />
erscheint.<br />
Das Merkmal der Ausbildungs- oder Arbeitsstätte<br />
ist erfüllt, wenn ein derartiges Rechtsver-