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Zunkunftsmodell Inklusion - Humanwissenschaftliche Fakultät

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Die eine Seite fordert eine Doppelbesetzung in inklusiven Klassen, um allen Kindern<br />

gerecht werden zu könne. Die andere Seite argumentiert dagegen, dass eine<br />

Doppelbesetzung die Gefahr birgt, die Schülerinnen und Schüler in Förderkinder<br />

und Regelkinder zu teilen, statt gemeinsamen Unterricht zu ermöglichen (Vgl.<br />

Greiner 2013, S.2).<br />

Schülerinnen und Schüler mit „sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf“ werden aus dem Klassenkontext heraus genommen, um dem Schüler<br />

oder der Schülerin ein spezifisches sonderpädagogisches Setting zur Verfügung zu<br />

stellen. Diese Form von Integration beinhaltet nach Wocken ein „didaktisches<br />

Grundproblem“ (Wocken 2011, S.9), weil in jedem Klassenkontext unterschiedliche<br />

Kinder mit unterschiedlichem Material versorgt werden müssten. Kinder mit<br />

„sonderpädagogischem Förderbedarf“, die getrennt von ihrer Stammklasse<br />

unterrichtet werden und andere Materialien bearbeiten, als die „nichtbehinderten“<br />

Schülerinnen und Schüler, können in Schwierigkeiten geraten, den Anschluss an die<br />

Klassengemeinschaft zu finden. Durch Einzelintegration in einem separaten<br />

Lernraum, bekommen diese Schüler den Eindruck ein Alleinstellungsmerkmal zu<br />

haben, was dazu führen kann, dass die „zwei-Gruppen-Theorie“ auch in einem<br />

integrativen Kontext bestehen bleibt. Eine Studie aus Norwegen hat sich dieser<br />

Thematik angenähert und zwei Schülergruppen miteinander verglichen. In der einen<br />

Gruppe wurden Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

innerhalb der Klasse gefördert und in der zweiten Gruppe fand für diese<br />

Schülerinnen und Schüler eine Förderung außerhalb der Klasse statt (Vgl. Myklebust<br />

2002, S.251). Das Ergebnis der Studie lautet:<br />

Specially adapted teaching in ordinary classes during the first school year<br />

results in the best progress, but also the highest dropout. Specially adapted<br />

programmes outside ordinary classes result in the poorest progress […] but<br />

here the dropout is distinctly lower (ebd. S.261).<br />

Auf der einen Seite belegt dieses Ergebnis, dass Schülerinnen und Schüler in<br />

inklusiven Settings zu sehr guten Ergebnissen kommen, auf der anderen Seite steht<br />

diesem positiven Ergebnis eine hohe „Dropout-Rate“ gegenüber. Dies ist bei der<br />

Umsetzung von <strong>Inklusion</strong> zu beachten.<br />

Um <strong>Inklusion</strong> zu ermöglichen, muss es als eine weitergedachte Integration betrachtet<br />

werden. <strong>Inklusion</strong> kann als ein „gesellschaftliches Denkmodell“ gelten, indem alle<br />

Kinder angenommen werden wie sie sind, ohne sich an ein Schulsystem anpassen zu<br />

müssen. Nach Andreas Hinz beabsichtigt <strong>Inklusion</strong> ein selbstverständliches

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