Zunkunftsmodell Inklusion - Humanwissenschaftliche Fakultät
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für eine gelungene Umsetzung eine deutlich bessere Ausstattung, die sich innerhalb<br />
der Architektur der Schule, der Fördermöglichkeiten und der Klassengröße<br />
wiederspiegeln sollte.<br />
Dafür ist die Architektur von Schulen zu überarbeiten, weil „Barriere-freies- Lernen“<br />
nur in einer barrierefreien Schule für alle möglich ist (Vgl. Kegler 2009, S.61).<br />
Fahrstühle, Möblierung, Größe der Klassenzimmer und weitere Räumlichkeiten,<br />
müssen an die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schüler angepasst werden. Für<br />
diese Veränderungen fordert Ulrike Kegler die Mitsprache von Schülerinnen und<br />
Schüler:<br />
Eine bewusste Schulraumästhetik braucht die Mitsprache der Schülerinnen<br />
und Schüler und schränkt sie gleichzeitig ein. Kinder und Jugendliche sollten<br />
nach ihren Ideen und Wünschen befragt werden (ebd. S. 67).<br />
Eine Berücksichtigung der Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern ist allein<br />
durch die Klassengröße nur schwer zu ermöglichen. Lehrpersonen können bei einer<br />
Klassengröße von über 25 Kindern, nur schwer auf die Bedürfnisse jedes einzelnen<br />
Schülers und jeder einzelnen Schülerin eingehen, auch die individuelle Förderung<br />
von Schülerinnen und Schülern ist nur schwer umzusetzen.<br />
Neben kleineren Klassen könnte eine Doppelbesetzung, das bedeutet zwei<br />
Lehrpersonen unterstützen sich in einer Klasse, im Unterricht genutzt werden, um<br />
jeden Schüler individuell zu fördern. Dadurch können individuelle Förderbedarfe<br />
ihre Berücksichtigung im Klassenzimmer finden. Es besteht jedoch die Gefahr, dass<br />
die Idee der Doppelbesetzung als „pädagogische Feuerwehr“ sich überwiegend den<br />
Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf annimmt, um diese mit<br />
Einzelförderungen außerhalb des Unterrichts zu fördern (Vgl. Schwager 2011, S.50).<br />
Eine äußerliche Differenzierung führt jedoch im Umkehrschluss wieder zu<br />
Aussonderungen der „Schwächeren“, was mit dem Ziel der <strong>Inklusion</strong> nicht vereinbar<br />
ist. Deswegen kommt es im gemeinsamen Unterricht viel mehr darauf an, dass sich<br />
zwei Lehrpersonen ihre Aufgaben aufteilen und sich im Unterricht gegenseitig<br />
unterstützen. Die Planung des Unterrichts, das gemeinsame Leiten einer Klasse und<br />
auch die gemeinsame Bewertung von Schülerinnen und Schülern ist ein gutes Mittel,<br />
um der Überforderung von Lehrpersonen entgegenzuwirken. Neben der<br />
Barrierefreiheit eines Schulgebäudes und dem gemeinsamen Lernen im Unterricht,<br />
verantwortet von zwei Lehrpersonen, hat es sich insofern als erfolgreich erwiesen,<br />
die Schule offen werden zu lassen zu seiner Nachbarschaft, um die