Zunkunftsmodell Inklusion - Humanwissenschaftliche Fakultät
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und auf der anderen Seite einen hohen Lerncharakter für Schülerinnen und Schüler<br />
aufzeigen. Das Unterrichten in heterogenen Lerngruppen steht dabei im Mittelpunkt.<br />
3.1.3 Delegation von Aufgaben – Ideen zur Entlastung der Lehrperson im<br />
inklusiven Unterricht<br />
Hans Wocken stellt in seinem Buch „das Haus der inklusiven Schule“ eine Idee vor,<br />
Lehrerinnen und Lehrer vor mehr Arbeit durch <strong>Inklusion</strong> zu entlasten. Nach Wocken<br />
ist die Delegation von Aufgaben an „personale und nonpersonale Hilfen“ eine<br />
Möglichkeit, inklusives Lernen zu gestalten. Unter „nonpersonalen“ Hilfen versteht<br />
Wocken, die Delegation von Lehrfunktionen an Aufgaben und Aufträge im offenen<br />
Unterricht (Vgl. Wocken 2011, S.150ff.). Zum offenem Unterricht zählen<br />
verschiedene Methoden: Stationenlernen, Wochenplanunterricht, Projektunterricht,<br />
Freiarbeit, Werkstattarbeit, Portfolioarbeit. Durch diese Methoden können im<br />
offenen Unterricht Schülerinnen und Schüler an differenzierten Lerngegenständen<br />
lernen. Die Aufgaben und Aufträge, die im „offenen Unterricht“ verteilt werden, sind<br />
das Medium des Unterrichts: „Man kann guten Unterricht in gewisser Weise als<br />
Arbeiten an Aufgaben verstehen“ (ebd. S.151). Unter „personalen Hilfen“ versteht<br />
Wocken vor allem die Personen der Schülerinnen und Schüler selbst: „Schüler sind<br />
kostbare und zugleich auch kostengünstige Ressourcen in einem inklusiven<br />
Unterricht“ (ebd. S.162). Im kooperativen Lernen können sich Schülerinnen und<br />
Schüler austauschen und gegenseitig helfen, was wiederum eine Entlastung der<br />
Lehrperson nach sich zieht. Die Delegation an nonpersonale und personale Hilfen<br />
soll im Folgenden ausführlich beleuchtet werden.<br />
3.1.3.1 Nonpersonale Hilfen – Entlastung durch Aufgaben und Methoden<br />
Die Arbeit im offenen Unterricht an ausgewählten Arbeitsmaterialien, lässt<br />
Schülerinnen und Schüler selbstständig werden, wenn sie sich mit dem<br />
Aufgabenmaterial auch selbstständig auseinandersetzen können. Dabei darf jedoch<br />
nicht davon ausgegangen werden, dass die Delegation an nonpersonale Hilfsmittel<br />
eine Beschäftigungstherapie darstellt. Es kommt nicht darauf an, den Schülerinnen<br />
und Schüler viele Arbeitsblätter bereit zu stellen, sondern auf deren Qualität. Gute<br />
Arbeitsblätter sind nach Wocken produktive Arbeitsblätter, die Schülerinnen und<br />
Schüler zu vielschichtigem Denken auffordern (Vgl. ebd. S.151).