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Zunkunftsmodell Inklusion - Humanwissenschaftliche Fakultät

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Die UN-Konvention fordert die Anpassung des Bildungssystems an die Bedürfnisse<br />

und Eigenschaften von Schülerinnen und Schülern. War es vorher die Eingliederung<br />

von Menschen mit Behinderung in ein Bildungssystem bzw. die Überweisung auf<br />

Sonderschulen, so ist es jetzt das Bildungssystem welches sich an die Eigenschaften<br />

der Menschen anpassen muss. Wie sich dieses Vorhaben ermöglichen lässt, ist in der<br />

UN- Konvention nicht aufgeführt. Sie beschreibt ein Zielvorhaben, welches in ihren<br />

Aussagen verschieden aufgefasst werden kann. Bis heute wird in vielen Institutionen<br />

und unter Pädagogen und Wissenschaftlern diskutiert, wie sich <strong>Inklusion</strong> in der<br />

Gesellschaft und vor allem in der Schule umsetzen lässt. Das Thema <strong>Inklusion</strong><br />

erweist sich auf diesem Hintergrund als ein „brennendes“ Thema, was sich in der<br />

Literatur, durch unzählige Werke über <strong>Inklusion</strong> bemerkbar macht. Einzelne<br />

Schulen, wie zum Beispiel die Münsteraner Schule „Berg Fidel“, machen sich auf<br />

den Weg, <strong>Inklusion</strong> in die Praxis umzusetzen. Die Unterzeichnung der UN-<br />

Konvention kann als ein großer Schritt in Richtung <strong>Inklusion</strong> bezeichnet werden. Sie<br />

erhöht den Druck auf die Bildungspolitik, ein System zu verwirklichen, welches<br />

Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, gerecht wird.<br />

Dennoch sprechen sich viele Sonderpädagogen und Regelschullehrer gegen<br />

<strong>Inklusion</strong> an Schulen aus, weil sie Überforderung und mehr Arbeit befürchten. Auch<br />

der Verband der Sonderpädagogen hält an der Sonderbeschulung fest (Vgl. Wocken<br />

2011, S.244). Dabei spricht sich der Verband der Sonderpädagogen für ein „sowohl<br />

als auch“ aus (Vgl. Wocken 2010, S.1). Hans Wocken sieht in dieser „gespaltenen<br />

Antwort“ zwei Folgeprobleme (Vgl. ebd. S.3). Erstens würden Sonderschulen<br />

schlimmer als bisher den Status der „Restschulen“ einnehmen, wenn davon<br />

auszugehen ist, dass die Hälfte der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in<br />

die Regelschule integriert werden würde. Zweitens würde ein Aufrechterhalten der<br />

Sonderbeschulung zu einer gravierenden Belastung für den öffentlichen Haushalt<br />

werden. Neben diesen zwei Folgeproblemen käme noch ein Streit um die<br />

Ressourcenverteilung hinzu, weil sowohl Regelschulen als auch Sonderschulen,<br />

Ressourcen für die Umsetzung von Förderungen benötigen. Hans Wocken<br />

bezeichnet aus diesen Gründen den Verband der Sonderpädagogen nicht als Gegner<br />

von <strong>Inklusion</strong>, sondern als Widersacher:<br />

„Als Widersacher der <strong>Inklusion</strong> sind all diejenigen anzusehen, die zwar für <strong>Inklusion</strong><br />

ein höfliches Lippenbekenntnis erübrigen können, aber an der weiteren Existenz von<br />

Sonderschulen unverbrüchlich festhalten“ (ebd. S.1).

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