Zunkunftsmodell Inklusion - Humanwissenschaftliche Fakultät
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Die Leistungsbewertung im inklusiven Unterricht kann unterschiedliche Facetten<br />
haben. Für Lehrpersonen ist es wichtig sich über Alternativen zu der bestehenden<br />
Idee von Notengebung zu informieren. Viele inklusive Schulen haben das<br />
Notensystem komplett abgeschafft und geben stattdessen verbale Beurteilungen raus.<br />
Doch auch diese können kritisch sein, weil verbale Beurteilungen häufig in<br />
vorgefertigten Aussagen enden, die letztendlich wie Noten betrachtet werden<br />
können. Das Verständnis von Beurteilung ist im Lehrerkollegium zu diskutieren, um<br />
ein allgemeines Verständnis von gerechter Leistungsbeurteilung an einer inklusiven<br />
Schule durchzusetzen. Es muss im Kollegium der Frage nachgegangen werden: Wie<br />
schaffen wir es Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen<br />
Förderbedarf an unserer Schule gerecht zu beurteilen und ihnen einen<br />
selbstreflektierten Umgang mit Eigen-und Fremdbeurteilung zu vermitteln?<br />
Zum Abschluss soll, wie bereits erwähnt, das Gutachten von Ulf Preuss-Lausitz und<br />
Klaus Klemm erläutert werden, um einige der bereits angesprochene Ideen in einen<br />
praktischen Zusammenhang einzubetten.<br />
3.4. Empfehlungen zur Umsetzung von <strong>Inklusion</strong> – ein weiterer Leitfaden für<br />
die Praxis<br />
Im Auftrag des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW untersuchten<br />
Klaus Klemm und Ulf Preuss-Lausitz mögliche Empfehlungen für die Umsetzung<br />
der UN-Konvention an den Schulen in Nordrhein-Westfalen. Daraufhin wurde 2011<br />
ein Leitfaden herausgegeben mit dem Titel: „Auf dem Weg zur schulischen<br />
<strong>Inklusion</strong> in Nordrhein-Westfalen. Empfehlungen zur Umsetzung der UN-<br />
Behindertenrechtskonventionen im Bereich der allgemeinen Schulen.“ In diesem<br />
Leitfaden wird von Klemm und Preuss-Lausitz ein <strong>Inklusion</strong>splan vorgelegt, der bei<br />
Einhaltung eine <strong>Inklusion</strong>srate von 85% bis 2020 anstrebt (Vgl. Klemm; Preuss-<br />
Lausitz 2011, S.5). Stephan Ellinger und Roland Stein betrachten den Leitfaden<br />
kritisch und weisen darauf hin, dass bedeutsame Studienübersichten ausgelassen<br />
wurden (Vgl. Ellinger; Stein 2012, S.102). Sie kritisieren insbesondere fehlende<br />
Bemühungen, die Funktion von speziellen Schulen zu reflektieren, stattdessen wird<br />
pauschal die Ablösung von Sonderschulen gefordert (Vgl. ebd. S.102).<br />
Klemm und Preuss-Lausitz argumentieren, dass inklusive Regelschulen das beste<br />
Mittel sind um diskriminierende Handlungen zu bekämpfen und Gemeinschaft zu