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Blended Shelf - Human-Computer Interaction - Universität Konstanz

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Studie<br />

nisse über die Nutzung des BS gewonnen werden, sondern auch der Blick des Autors der hier<br />

vorliegenden Arbeit geweitet und ein interdisziplinärer Dialog eröffnet werden.<br />

7.5.2 Komplex 1: Bedarf, Akzeptanz und Nützlichkeit<br />

Die Logdaten und Beobachtungen haben ergeben, dass das BS ohne Aufforderung und Erklärung<br />

rege genutzt wird. Im Vergleich zum Bohemian Bookshelf [71] wurde es im Durchschnitt pro<br />

Nutzung doppelt so lange bedient. Die Anzahl der Nutzungen über einen vergleichbaren Zeitraum<br />

ist mehr als dreimal so hoch (siehe Fußnote 105 im Abschnitt Ergebnisse). Auch wenn dies nicht<br />

voll aussagekräftig ist (da beispielsweise unklar ist, wie hoch der Publikumsverkehr bei der Studie<br />

des Bohemian Bookshelfs war), zeigt es zumindest an, dass die Nutzungsdauer und -häufigkeit<br />

nicht außergewöhnlich niedrig ist.<br />

Die Nutzung des BS wurde vor allem durch Neugierde motiviert. Dies ist nicht überraschend, da<br />

Anwendungen auf großen Touch-Displays auch heute noch eine Aura des Neuen und Innovativen<br />

umgibt. Die Mehrzahl der Befragten würde das BS wieder nutzen, was als Indikator für den Bedarf<br />

und die Akzeptanz des BS gewertet wird. Allerdings haben sich einigen Probanden der Nutzen und<br />

die enthaltenen Daten des BS nicht direkt erschlossen. Es wäre bei der produktiven Einführung des<br />

BS wichtig, das System entsprechend zu bewerben, zu schulen und die Datengrundlage zu erläutern.<br />

Die Überlegung, das BS auf anderen Geräten anzubieten und damit in anderen Kontexten nutzbar<br />

zu machen, stößt auf Zustimmung. Allerdings unterscheidet sich die Bereitschaft, das BS in der<br />

Bibliothek, mobil oder zuhause einzusetzen, nicht wesentlich. Der zentrale und gut einsehbare<br />

Standort und das große Display des BS erwiesen sich für ein Teil der Befragten und Beobachteten<br />

als problematisch. Rund einem Viertel der Interviewpartner ist das Display zu groß und der Standort<br />

zu öffentlich für die Recherche. Es wäre also wünschenswert das BS auch in Bezug auf die<br />

Katalogterminals der Bibliothek und zusätzlich als privat nutzbare Anwendung weiterzudenken.<br />

Der in der Studie verwendete große Touch-Bildschirm könnte zusätzlich als Präsentationswerkzeug<br />

spezifischer Kollektionen (Neuheiten, häufig entliehene Werke, Semesterapparate etc.) zum Einsatz<br />

kommen und den mutigeren Nutzern weiterhin das öffentliche Browsing anbieten.<br />

Nicht überraschend und ganz im Sinne des BS ist die Tatsache, dass sich der Großteil der Studienteilnehmer<br />

die Anwendung nur als Ergänzung und nicht als Ersatz für bestehende Systeme<br />

vorstellen kann. Wie in den Abschnitten Theorie und Umfeld erörtert, ist das Regal-Browsing nur<br />

eine von vielen möglichen Recherchevarianten, welche durchaus Schwächen mit sich bringt. Daher<br />

ist es sinnvoll, das BS als Ergänzung zu Systemen mit stark analytischem Suchanspruch zu etablieren.<br />

Damit kann die Bibliothek ihr Angebotsspektrum erweitern. Allerdings sollten die Nutzer über<br />

die Stärken und Schwächen der verschiedenen Ansätze aufklärt werden, so dass sie selbst einschätzen<br />

können, für welchen Bedarf sich welches Werkzeug anbietet.<br />

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