Blended Shelf - Human-Computer Interaction - Universität Konstanz
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Umfeld<br />
seite hohen Aufwand verursacht. Des Weiteren sind solche Ordnungsschemata dem Wandel der<br />
Zeit unterworfen, wie z. B. die fachliche Einordnung der Mensch-<strong>Computer</strong> Interaktion in die<br />
Systemstelle Benutzerforschung und Informations-soziologie (kid 923) zeigt, wo sie sicher nicht<br />
alle Suchenden auf Anhieb vermuten werden.<br />
3.2 Aufstellung<br />
Auch wenn Medien in Bibliotheken systematisch erschlossen und aufgestellt werden, ist damit<br />
noch nicht definiert, ob diese für den Nutzer frei zugänglich sind. Grundsätzlich werden zwei<br />
Möglichkeiten in der Dimension der Zugänglichkeit unterschieden: Die Freihand- und die Magazinaufstellung.<br />
[44]<br />
In der Freihandbibliothek sind große Teile der Bestände unmittelbar für den Benutzer zugänglich<br />
und nur kleine Teile lagern in geschlossenen Magazinen. Dies ist, nach amerikanischem Vorbild,<br />
vor allem in den deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken der <strong>Universität</strong>sneugründungen der<br />
1960er Jahre der Fall. Daher verfügen diese über eine systematische Aufstellung. Der offensichtliche<br />
Vorteil liegt neben der systematischen Aufstellung und dem Browsing-Effekt darin, dass der<br />
Nutzer sofort einen Eindruck von den Medien bekommt. Dem gegenüber dominiert in den meisten<br />
traditionellen <strong>Universität</strong>sbibliotheken das Paradigma der Magazinierung, bei dem der Nutzer auf<br />
große Teile des Bestandes keinen unmittelbaren Zugriff hat. In Magazinen kann Platz gespart<br />
werden, in dem die Medien nach rein formalen (z. B. Jahr der Erwerbung + laufende Nummer, die<br />
sogenannte Numerus Currens-Aufstellung) und materiellen Kriterien (v. a. das Format) aufgestellt<br />
werden. Außerdem ist es im Gegensatz zur systematischen Aufstellung nicht notwendig, Lücken<br />
für später hinzukommende Literatur frei zu halten. Der große Nachteil der Magazine aus Nutzersicht<br />
ist, dass die Medien ausschließlich über den Katalog recherchiert werden können und anschließend<br />
bestellt werden müssen. So entstehen für den Nutzer Wartezeiten, bis er das Medium<br />
direkt in Augenschein nehmen kann. [32] Eine Ausnahme zur Einteilung in Freihandaufstellung<br />
und Magazinierung stellen die Freihandmagazine dar, wie sie beispielsweise in der UB Freiburg<br />
[39] eingesetzt werden: Diese Magazine sind für den Nutzer zugänglich, behalten aber die platzsparende<br />
Anordnung der Medien bei. Die Freihandmagazinierung soll zum einen die Zugänglichkeit<br />
für die Nutzerschaft erhöhen, aber auch Personal auf Bibliotheksseite einsparen. [55] Da Freihandmagazine<br />
häufig nach Numerus Currens aufgestellt sind, ist kein Browsing im eigentlichen<br />
Sinne möglich, sondern es können höchstens Serendipity-Funde auftreten.<br />
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