Blended Shelf - Human-Computer Interaction - Universität Konstanz
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Umfeld<br />
nach inhaltlichen Kriterien (Problemrecherche) suchen können. Die Erschließung durch Aufstellung<br />
erfolgt in der Regel nach inhaltlichen Gesichtspunkten auf Basis von definierten Klassifikationen<br />
und wird vor allem in für den Nutzer zugänglichen Bereichen praktiziert. [24]<br />
Während in den USA die systematische Aufstellung nach relativ einheitlichen Kriterien gang und<br />
gäbe ist [32], weist Deutschland in diesem Bereich eine wenig geradlinige Geschichte auf. Obwohl<br />
die für den Nutzer zugängliche Aufstellung vom 17. bis zum 19. Jahrhundert als einzig wahre<br />
Möglichkeit der Anordnung von Medien galt, wurde das Prinzip ab dem 19. Jahrhundert massiv<br />
bekämpft und war spätestens 1945 fast vollständig von der Bildfläche verschwunden. Die Gegner<br />
stellten dabei nicht etwa die Interessen der Nutzer, sondern ökonomische Gründe, wie beispielsweise<br />
Personal- und Platzeinsparungen, in den Vordergrund. [49] Erst in den 1960er Jahren gewann<br />
die systematische Aufstellung durch die zahlreichen <strong>Universität</strong>sneugründungen wieder an<br />
Boden, so wie dies auch in <strong>Konstanz</strong> der Fall ist. [32,68]<br />
Die Bibliothek der <strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong> hat bei der Neugründung eine eigene Klassifikation zur<br />
Aufstellung entwickelt, die an dieser Stelle vorgestellt wird, da sie für ein Browsing-System die<br />
Grundlage darstellt. Basis für die Verortung der einzelnen Medien sind Systemstellen, welche wie<br />
folgt definiert sind: „Systemstellen sind alphanumerische Zeichenkombinationen, die den relativen<br />
Aufstellungsort eines Buches im Rahmen der Fachklassifikation (Fachaufstellungsgliederung)<br />
bezeichnen.“ [10]<br />
Ebene<br />
Beispiel der Systemstelle deu 919:g603:a<br />
Fachgebietsbezeichnung deu für die Germanistik<br />
Fachgruppenbezeichnung 919 für deutschen Autoren des 18. Jahrhunderts<br />
1. Anhänger :g603 für Goethe, Johann Wolfgang von<br />
2. Anhänger :a für Gesamtausgabe<br />
Tabelle 2: Beispiel einer Systemstelle in der <strong>Konstanz</strong>er Aufstellungssystematik [10]<br />
Wie in obiger Tabelle zu sehen, ist die Systematik hierarchisch aufgebaut. Alle Elemente gemeinsam<br />
ergeben eine Signatur, welche den Standort definiert und das Bindeglied zwischen Katalog<br />
und Medium ist. Auf der obersten Ebene, der Fachgebietsbezeichnung, sind derzeit 197 Fächer<br />
eingetragen, welche sich nach unten hin immer feiner aufgliedern. Der Grad der Differenziertheit<br />
variiert stark von Fach zu Fach und scheint von den Fächern und Fachreferenten abzuhängen,<br />
welche für die Einordnung der Medien zuständig sind. Eine Suche nach allen derzeit möglichen<br />
Kombinationen aus Fachgebietsbezeichnungen, Fachgruppenbezeichnungen und Signaturanhängern<br />
liefert über 300tausend Systemstellen zurück [10], wobei nicht ersichtlich ist, welchen davon<br />
tatsächlich Medien zugeordnet sind. Diese Zahlen zeigen an, dass die Arbeit mit einer Klassifikation<br />
nicht trivial ist und lassen vermuten, dass die Möglichkeit des Regal-Browsings auf Bibliotheks-<br />
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