Blended Shelf - Human-Computer Interaction - Universität Konstanz
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Anforderungen<br />
<br />
Direkter Zugriff auf Objekte<br />
Durch die Gegenüberstellung wird deutlich, dass zahlreiche Aspekte nicht über das Regal-<br />
Browsing abgedeckt werden. Einige dieser Punkte sollen ebenfalls berücksichtigt werden, so dass<br />
sichtbar wird, wie beide Seiten voneinander profitieren können. Gerade im Bereich der Serendipity<br />
kann die digitale Welt mit der Einfachheit und Geschwindigkeit von Sortiervorgängen ihre Stärken<br />
ausspielen.<br />
5.1.2 Tradeoffs<br />
Will man durch die Integration des physischen Browsings in die digitale Domäne Mehrwerte<br />
generieren und nicht nur die Realität imitieren, müssen, der RBI folgend, Tradeoffs ausgehandelt<br />
werden. So kann vermieden werden, dass eine Anwendung die Möglichkeiten der digitalen und<br />
physisch realen Welt zu einseitig umsetzt. Stattdessen wird im Idealfall das Beste aus beiden Welten<br />
ermöglicht. Die Tradeoffs, welche im BS zum Tragen kommen, werden im Folgenden beschrieben,<br />
da diese bereits Anforderungen an den Anwendungsentwurf definieren. In Klammern<br />
werden die Dimensionen angegeben, welche an dem Zielkonflikt beteiligt sind.<br />
1. Entliehene Werke (Reality vs. Expressive Power): Als ein Nachteil des Regal-Browsings<br />
wurde bereits erläutert, dass entliehene Werke bei den Nutzern zum Trugschluss führen<br />
können, dass diese nicht existieren. In einem digitalen System können diese trotz ihrer<br />
physischen Absenz angezeigt werden und vermitteln dem Nutzer deren Existenz.<br />
2. Platzsparende Anordnung (Reality vs. Expressive Power): In Bibliotheken ist eine platzsparende<br />
Aneinanderreihung der Medien üblich. Dies verhindert, dass Nutzer die Titelabbildungen<br />
direkt einsehen können. Im digitalen Raum gibt es keine räumlichen<br />
Restriktionen. Durch Abstände zwischen den Medien kann erreicht werden, dass alle Seiten<br />
des Objektes betrachtbar sind.<br />
3. Ortswechsel (Reality vs. Efficiency): Während beim Regal-Browsing in größeren oder<br />
räumlich verteilten Einrichtungen Ortswechsel notwendig sind, können diese bei einem digitalen<br />
System entfallen, da sie keinen Mehrwert bieten.<br />
4. Suche im Gesamtbestand (Reality vs. Expressive Power): Beim Regal-Browsing ist die<br />
textuelle Suche nach spezifischen Kriterien im Gesamtbestand nicht möglich (es sei denn,<br />
man hat ein tragbares Gerät mit Online-Zugriff bei sich). Diese Ergänzung ist in der digitalen<br />
Domäne möglich. Dies erlaubt die Zusammenführung von Objekten, welche real weit<br />
voneinander entfernt stehen, in einem Regal, das die Treffermenge abbildet.<br />
5. Suche im Regal (Reality vs. Efficiency): Eine Suche im Regal anhand definierter Kriterien<br />
ist in der physischen Welt lediglich durch manuelles Absuchen mit dem Auge möglich.<br />
Dies lässt sich digital integrieren und Nutzer können Regale effizient nach ihrem Bedarf<br />
filtern.<br />
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