Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen
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Am Beispiel eines realisierten, auf gegenständlichem Vormachen basierendem Teach-In<br />
Verfahren von Verzweigungsregeln läßt sich diese Trennung darlegen. Mit Hilfe einfacher<br />
Bauklötze wird es den Anwendenden ermöglicht, Regeln einer Materialflußsimulation zu<br />
bestimmen (siehe Abbildung 5). Dazu werden die Bewegungsbahnen der gegriffenen Bau-<br />
steine aufgezeichnet und in Zuteilungsregeln umgesetzt. Unterschiedliche Farben der Objekte<br />
dienen als Unterscheidungsmerkmal unterschiedlicher Transportwege ([Bra1997], S. 4).<br />
Gegenständliche<br />
und virtuelle<br />
Modelle<br />
Abstrakte Modelle<br />
In diesem konkreten Beispiel definiert die Bewegung eines Bausteins eine für die Simu-<br />
lationsschicht relevante Funktionalität. Dabei spielen die physikalischen Eigenschaften des<br />
Bausteins zunächst eine untergeordnete Rolle. Für die reine Interpretation des Transportweges<br />
ist es nicht relevant, ob das Objekt rund oder quadratisch, groß oder klein, leicht oder schwer<br />
ist. Es muß lediglich ein Unterscheidungsmerkmal für die Bestimmung unterschiedlicher<br />
Wege definiert werden. 1 Dem Objekt kommt im Rahmen der Simulationsbeschreibung eine<br />
eher symbolische Bedeutung zu, denn es repräsentiert eine Klasse zu transportierender<br />
Gegenstände.<br />
Modellierung Animation<br />
Simulation<br />
Abbildung 6: Beziehungen zwischen Modellierung,<br />
Simulation und Animation.<br />
Der von mir entwickelte Ansatz unterscheidet sich von dem hier vorgestellten insofern, daß<br />
bereits im Rahmen der Modellgestaltung eine Erweiterung der für ein Objekt charakte-<br />
ristischen Eigenschaften um funktionale Aspekte erfolgt. Im Speziellen wird den virtuellen<br />
Bausteinen eines Baukastensystems, analog zu ihren realen Repräsentanten, die Fähigkeit<br />
verliehen, Verbindungen mit anderen einzugehen und wieder zu lösen. Auf diese Weise wird<br />
die isolierte Behandlung der Gegenstände während des eigentlichen Modelliervorgangs auf-<br />
1 Ich beziehe mich hier ausdrücklich auf die Definition reiner Funktionalität, die im wesentlichen durch das<br />
virtuelle Objekt erfolgt. Im Hinblick auf die Intention des Real Reality Konzeptes kommt dem gewählten realen<br />
Objekt hingegen eine umfassendere Bedeutung zu. Dessen physikalische Eigenschaften können für die<br />
Benutzenden sehr wohl von Bedeutung sein, da durch den gegriffenen Baustein wiederum ein weiterer, eben der<br />
zu transportierende Gegenstand bezeichnet wird. Schwere Bausteine können zum Beispiel volle und damit<br />
schwere Paletten symbolisieren, wo hingegen leichte Bausteine mit leeren Paletten assoziiert werden können.<br />
12<br />
Abbildung 5: Gegenständliches Vormachen einer<br />
Verzweigungsregel.