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Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen

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3.3.1.2 Bausteine<br />

Im Gegensatz zu Bausteintypen, bei denen es sich um abstrakte, „gedachte“ Konstrukte<br />

handelt, stellen Bausteine die zentralen und zugleich kleinsten handhabbaren Objekte eines<br />

Baukastens dar. Jeder dieser Kästen enthält eine bestimmte Anzahl solcher Bauteile, mit<br />

denen nach Belieben herumexperimentiert werden kann, die sich zu mehr oder weniger<br />

komplexen Gebilden zusammenfügen lassen und von denen immer der eine, alles ent-<br />

scheidende Stein fehlt.<br />

Dieser chronische Mangel ist auf eine konkrete Abhängigkeit zwischen Bausteinen und Bau-<br />

steintypen zurückzuführen. Man kann feststellen, daß jedem Bauteil ein solcher Typ eindeutig<br />

zuzuordnen ist. Letzterer bestimmt aufgrund seiner Struktur das konkrete Aussehen und die<br />

spezifische Funktionalität eines solchen Elements, d.h. die unveränderlichen Eigenschaften<br />

eines real existierenden Bausteins finden ihren Ursprung in dem dazugehörigen Baustein-<br />

typen. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß alle Baukastenbestandteile ein zueinander<br />

kompatibles Verhalten aufweisen und somit die prinzipielle Methodik des Systems konsistent<br />

eingehalten werden kann.<br />

Das Verhältnis zwischen Bausteintyp und Baustein läßt sich passend mit dem Konzept der<br />

objektorientierten Programmierung vergleichen. Bausteintypen definieren anhand bestimmter<br />

Eigenschaften eine Klasse konzeptioneller Objekte. Von einer solchen Klasse werden<br />

Instanzen gebildet, die eine konkrete Ausprägung dieser abstrakten Struktur darstellen. Bei<br />

greifbaren Bausteinen handelt es sich demzufolge um Instanzen der entsprechenden<br />

Bausteintyp-Klasse.<br />

Neben dieser Beziehung besitzen Bausteine zusätzliche Eigenschaften, die sie als eigen-<br />

ständige Objekte auszeichnen. Diese Attribute beziehen sich im wesentlichen auf die Eigen-<br />

dynamik, der ein solches Element im Laufe des Modellierprozesses unterliegt. Dazu gehört<br />

sowohl dessen spezifisches Verhalten, als auch der Zustand, in dem sich der Baustein zu<br />

einem bestimmten Zeitpunkt befindet.<br />

Diese Eigenschaften gilt es im Rahmen einer Simulation entsprechend der gegebenen<br />

Zielsetzung zu berücksichtigen und abzubilden:<br />

• Physikalisches Verhalten<br />

Jeder Baustein sollte einfachen physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterliegen.<br />

Zum Beispiel sollten Objekte, die von Benutzenden im freien Raum losgelassen werden,<br />

nicht dort verbleiben, sondern der Realität entsprechend zu Boden fallen.<br />

Ein weiteres wichtiges Kriterium stellt die Kollisionserkennung dar. Obwohl diese Pro-<br />

blematik bereits zu einem großen Teil durch die Positionsverfolgung der realen Bauteile<br />

gelöst ist, müssen zusätzliche Spezialfälle berücksichtigt und Ungenauigkeiten ausge-<br />

glichen werden, um eine korrekte Analyse des Konstruktionsprozesses gewährleisten zu<br />

können.<br />

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