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Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen

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Die Fokussierung der Interaktion auf die Handlungsweisen der Benutzenden und dem daraus<br />

resultierendem Verhalten der gegenständlichen Objekte erfordert den Einsatz entsprechender<br />

technischer Hilfsmittel, die eine räumliche und dynamische Aufzeichnung erfolgter Tätig-<br />

keiten erlaubt. Das Erfassen der anfallenden Informationen erfolgt mittels geeigneter Eingabe-<br />

medien wie z.B. Datenhandschuhen und Tracking-Systemen.<br />

Anhand der übermittelten Informationen generiert der Rechner ein hinreichend realitätsnahes<br />

Abbild des aktuellen Szenarios, indem eine Interpretation erfolgter Gesten und Handlungs-<br />

abfolgen unter Verwendung geeigneter Grifferkennungsalgorithmen und Analyseverfahren<br />

durchgeführt wird (siehe [Bra1994]). Auf diese Weise entsteht gleichzeitig ein physikalisch<br />

greifbares Produkt und ein dazugehöriges rechnerinternes, synthetisches Modell. Letzteres<br />

entspricht in seiner Form und Funktion weitgehend dem stofflichen Original. Erst bei diesem<br />

zweiten Schritt der Transformation vom Konkreten ins Abstrakte tritt – im Gegensatz zu<br />

virtuellen Umgebungen – eine Simplifizierung und Reduktion der ursprünglichen<br />

Informationsvielfalt ein.<br />

Gerade diese in die Benutzungsschnittstelle einfließende zweigeteilte Repräsentation von<br />

Dingen stellt eine der elementarsten Grundlagen des Real Reality Ansatzes dar (siehe<br />

Abbildungen 8 und 9):<br />

„In unserer Modellierumgebung gehen wir mit komplexen Objekten um, die wir<br />

mit unseren Händen manipulieren. Komplexe Objekte sind, in Anlehnung an den<br />

Begriff der komplexen Zahl, solche, die einen Realteil (gegenständlich und<br />

greifbar) und einen Imaginärteil (virtuell und im Rechner) haben.“<br />

([Bru1998], S. 5)<br />

Abbildung 8: Greifen eines realen Objektes.<br />

Im Vergleich zu den bisher dargelegten Konzepten der direkten Manipulation und virtuellen<br />

Welten findet hinsichtlich des Real Reality Ansatzes ein entscheidender Paradigmenwechsel<br />

statt. Die Einführung der doppelten Bedeutung von Objekten steht im Einklang mit der Auf-<br />

spaltung der Benutzungsschnittstelle in einen aktiv ausführenden, sowie einen analytisch<br />

25<br />

Abbildung 9: <strong>Synchrones</strong> Greifen des imaginären<br />

Gegenstücks im Virtuellen.

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