Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen
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ein Problem zutage, das ein weiteres Mal einen erheblichen zeitlichen Aufwand nach sich<br />
zog. Zu kaum einem Augenblick der eigentlichen Codierung bestand die Möglichkeit, das<br />
entstehende Programm und die darin enthaltenen Strukturen auf ihre Korrektheit bzw.<br />
Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Aufgrund der starken gegenseitigen Abhängigkeiten war<br />
es kaum möglich, einzelne Teile isoliert zu betrachten und zu testen. Erst nachdem die<br />
gesamte funktionale Basisstruktur fertiggestellt war, konnte mit der immer umfangreicher<br />
werdenden Fehlersuche begonnen werden. Obwohl ich die theoretische Grundlage der<br />
Implementierung wieder und wieder überprüft hatte, blieben Fehler natürlich nicht aus und es<br />
mußten immer wieder Änderungen an dem Quellcode vorgenommen werden. Erschwerend<br />
kam hinzu, daß der eigentliche Prozeß der Fehlersuche in Kombination mit dem ROM statt-<br />
finden mußte, so daß sich die vorhandenen Hilfsmittel, wie zum Beispiel der Debugger, nur<br />
begrenzt einsetzen ließen. Auch konnte nicht in allen Fällen von der Fehlerfreiheit des ROM<br />
ausgegangen werden, so daß es eine zusätzliche mögliche Fehlerquelle zu berücksichtigen<br />
galt.<br />
Zu guter Letzt gelang es, nach einer Entwicklungszeit von über zwei Jahren, den Prototypen<br />
in einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzten. Funktionstüchtig bedeutet in diesem Zu-<br />
sammenhang nicht etwa, das es sich hierbei um eine fehlerfreie Anwendung handelt. Gemeint<br />
ist vielmehr ein lauffähiger Prototyp, an dem die prinzipielle Realisierbarkeit und<br />
Tauglichkeit des von mir entwickelten Konzeptes demonstriert werden kann. Obwohl ich mir<br />
gewünscht hätte, noch eine etwas stabilere Version realisieren zu können, wurde an diesem<br />
Punkt der Entwicklungsprozeß eingestellt, um sich dem verbleibenden Teil dieser<br />
Diplomarbeit zuzuwenden.<br />
5.4 Selbsteinschätzung<br />
Möglicherweise wird sich die Mehrheit der Leser bei dieser Schilderung an den Kopf fassen.<br />
Ich möchte bezüglich dieser Beschreibung jedoch nicht zu dem Schluß kommen, daß die<br />
Umsetzung des in dieser Arbeit vorgestellten Konzeptes aufgrund der zum Teil selbstver-<br />
schuldeten Probleme gescheitert sei. Eine solche Behauptung wäre schlichtweg falsch und<br />
ließe sich sicherlich anhand des Prototypen widerlegen.<br />
Allerdings zeigt sich hier recht deutlich, daß die Realisierung eines solchen Systems aus Sicht<br />
der Implementierung als nicht trivial und vor allem sehr zeitaufwendig einzustufen ist. Dabei<br />
ist die Versuchung, ein bestehendes Problem soweit zu reduzieren, bis es sich als „einfach“<br />
darstellt, recht hoch. Der tatsächliche Aufwand und die damit verbundenen technischen<br />
Probleme werden oftmals unterschätzt.<br />
Dies sind zumindest meine Erfahrungen, die ich persönlich im Laufe der Implementierung<br />
gesammelt habe und die mich in Zukunft hoffentlich vor weiteren Fehleinschätzungen<br />
bewahren.<br />
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