Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen
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2.4.1.1 Graspable User Interface<br />
Ausgehend von einer grundsätzlichen Unterscheidung zeitlich und örtlich gebundener<br />
Eingabegeräte stellt George Fitzmaurice ([Fit@]) 1 das Konzept des „Graspable User<br />
Interface“ vor. Die von ihm vorgenommene Differenzierung der Manipulationshilfsmittel<br />
bezieht sich dabei auf das Verhältnis des Eingabegerätes zu der ihm zugeschriebenen,<br />
systeminternen Funktionalität.<br />
„Time-multiplexed“ bezeichnet in diesem Zusammenhang solche Hilsmittel, deren Funk-<br />
tionalität sich im Zuge zeitlicher Abläufe verändert. Die vom System ausgeführte Funktion ist<br />
abhängig von dem konkreten Kontext, in dem das Gerät als Werkzeug eingesetzt wird. Daraus<br />
folgt, daß diese breitbandig ausgelegten Eingabemedien eine Vielzahl von Aufgaben über-<br />
nehmen können, sich aber gerade deshalb nicht sehr effizient handhaben lassen. Die Maus ist<br />
ein Beispiel eines solchen Eingabegerätes.<br />
Das Gegenteil dazu stellen sogenannte „space-multiplexed“ Gerätschaften dar. Solche<br />
bekommen bezüglich des zeitlichen Verlaufs eine eindeutige, unveränderliche Funktion<br />
zugewiesen. Zusätzlich zu dieser funktionalen Konsistenz belegt jedes dieser Geräte zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt eine räumliche Position, d.h. es gibt einen eindeutigen Ort, an dem sich<br />
das Instrument befindet. Das Lenkrad eines Autos wäre ein Beispiel für ein solches<br />
Steuerungsgerät.<br />
Abbildung 10: Verbiegen eines grafischen Quaders mit Hilfe zwei verankerter Klötze<br />
Aus dieser Unterscheidung heraus entwickelt Fitzmaurice das „Graspable User Interface“. Im<br />
Rahmen der prototypisch realisierten Anwendung „Active Desk“ (siehe Abbildung 10)<br />
werden physikalische Klötze als Interaktionshilfsmittel zur Manipulation zweidimensionale<br />
Geometrien einsetzt. An diesen Klötzen werden Eigenschaften virtueller Objekte verankert<br />
und somit örtlich gebunden. Solche instanziierten Funktionen vereinfachen den Umgang mit<br />
einem System aufgrund folgender Zusammenhänge:<br />
ansonsten durchsichtigen Gläser computergenerierte Bilder zu projizieren, die dann an entsprechender Stelle das<br />
Realbild überdecken.<br />
1 Zugrunde gelegte und weiterführende Literatur: [Fit1995], [Fit1996], [Fit1997].<br />
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