Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen
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- wurde dieses Vorhaben aufgegeben. Ausschlaggebender Faktor waren die technischen<br />
Gerätschaften, mit deren Hilfe die Erfassung der realen Situation erfolgte. Obwohl es sich bei<br />
diesem Equipment um neueste Entwicklungen handelte, war die für diesen Zweck erforder-<br />
liche Präzision der Bewegungs- und Grifferkennung nicht gewährleistet.<br />
Einerseits konnte der eingesetzte Datenhandschuh von 5 th Dimension Technologies nicht alle<br />
Freiheitsgrade der Hand abbilden, sondern beschränkte sich auf die Messung der Finger-<br />
krümmung bei einer Auflösung von jeweils 256 Werten pro Finger. Andererseits erreichte das<br />
Tracking-System der Firma Polhemus bei einem Aktionsradius von ca. 70 cm Radius eine für<br />
Fischertechnik-Bausteine unzureichende Positionsgenauigkeit von 2,4 mm Abweichung im<br />
Mittel.<br />
Aus dieser Erkenntnis heraus ergab sich für mich das Problem, ein neues, geeignetes An-<br />
schauungsobjekt ausfindig zu machen. Dabei kam mir unser kleiner Sohn hilfreich entgegen,<br />
denn er lenkte meine Aufmerksamkeit auf eines seiner Spielzeuge. LEGO-Primo – ein<br />
Baukastensystem für Kleinkinder – wies genau jene Eigenschaften auf, die ich für meinen<br />
Baukasten benötigte. Es ist voluminös, unkompliziert zusammenzufügen und bietet trotzdem<br />
ein umfangreiches Potential an Kombinationsmöglichkeiten. Warum also sollte man nicht ein<br />
Spielzeug für Kleinkinder in einem Bereich anwenden, dessen Entwicklung selbst noch in den<br />
Kinderschuhen steckt?<br />
Nachdem auch dieses Problem gelöst war, ging es nun an die Aufgabe, ein geeignetes<br />
Konzept für die Implementierung auszuarbeiten und in die Tat umzusetzen.<br />
5.3 Beobachtungen und Probleme<br />
Die Ergebnisse meiner Überlegungen sind im Rahmen dieser Arbeit zur Genüge dargestellt<br />
worden. Was sich jedoch noch nicht gezeigt hat, sind die Umstände unter denen dieses<br />
Konzept umgesetzt wurde.<br />
Nachdem feststand, was es zu implementieren galt und welche Struktur sich hinter dieser<br />
Problematik verbarg, begann ich mir konkrete Gedanken über den Verlauf der Implemen-<br />
tierung zu machen. Zunächst erschien es mir wichtig, überhaupt die Struktur eines Baukasten-<br />
systems festlegen zu können, denn ohne eine genaue Definition der Bausteine ließe sich auch<br />
keine Simulation einer Konstruktion durchführen.<br />
Der nächste Schritt meiner Überlegungen war folgender: Im Rahmen einer Anwendung, die<br />
einen natürlichen Umgang mit dem Computer in den Mittelpunkt stellt, darf es nicht so sein,<br />
daß die dazu notwendigen Vorabinformationen in schriftlicher Form, d.h. innerhalb einer<br />
Textdatei, niederzulegen sind. Also entschied ich mich, unter Zuhilfenahme des World Tool<br />
Kit einen graphischen Editor zu implementieren, der die interaktive Definition eines virtuellen<br />
Baukastensystems ermöglicht.<br />
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