Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen
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5.5 Perspektiven<br />
Bezüglich der Funktionalität des Prototypen – von der Laufzeitstabilität einmal abgesehen –<br />
kann zunächst festgestellt werden, daß die angestrebten Ziele im Wesentlichen erreicht<br />
wurden. Daß es praktisch möglich ist, ein Modell aus Primo-Bausteinen zusammenzusetzen,<br />
zeigen unter anderem die Abbildungen dieser Arbeit. Es zeigten sich allerdings leichte<br />
Schwächen bezüglich der eindeutigen Erkennung der Bewegungsrichtung, wenn Bausteine<br />
sehr langsam zusammengesetzt wurden. Entsprechend scheiterte in diesen Fällen die<br />
Erkennung des Montagevorgangs. Hier gäbe es einen ersten Korrekturbedarf.<br />
Das im Rahmen der Kommunikation mit dem ROM genutzte, verbindungsorientierte Netz-<br />
werkprotokoll stellte sich in der Praxis jedoch als zu langsam heraus. Die erreichten Über-<br />
tragungsgeschwindigkeiten reichen für eine flüssige Simulation des Modellierprozesses nicht<br />
aus, so daß sich an dieser Stelle eine entsprechende Optimierung anbieten würde.<br />
Darüber hinaus wäre es aus den bereits genannten Gründen, die ich nach wie vor vehement<br />
vertrete, wünschenswert und sinnvoll, auch den Baukasten-Editor in seiner Funktionalität zu<br />
vervollständigen und gegebenenfalls weiter auszubauen.<br />
Eine weitere Einschränkung wurde hinsichtlich der abbildbaren Anknüpfpunkte vorge-<br />
nommen. Zur Zeit sind nur einfache Verbindungen zwischen zwei Bausteinen möglich.<br />
Zudem besitzen diese eine grundsätzlich starre Struktur, die keine Bewegung der Einzelteile<br />
(wie dies z.B. bei einer Welle erforderlich wäre) zulassen. An dieser Stelle gäbe es diverse<br />
Ansätze zu verfolgen, um zusätzliche Verbindungsprinzipien zu realisieren, um auf diesem<br />
Weg die Einsatzmöglichkeiten der Anwendung weiter auszubauen.<br />
Innerhalb der Anforderungsdefinition wurde bereits auf funktionale Aspekte von Baukasten-<br />
systemen hingewiesen. Auf diese konnte zwar im Rahmen der Arbeit nicht näher eingegangen<br />
werden, es ist aber meine Auffassung, daß sich in dieser Hinsicht eine Reihe interessanter<br />
Perspektiven eröffnen. Ein hier möglicher Ansatz wäre zum Beispiel der Einsatz von<br />
Constraints, wie ihn M. Gleicher in seiner Arbeit „A Differential Approach to Graphical<br />
Interaction“ vorstellt ([Gle1994]).<br />
Eine weitere interessante Perspektive eröffnet sich, wenn man von einer direkten Abbildung<br />
der Bausteine innerhalb der Simulation absieht. Würde man die virtuelle Darstellung der<br />
Bausteine statt dessen durch konkrete Dinge des Alltags - wie zum Beispiel Möbelstücke -<br />
ersetzen, so ließe sich mit Hilfe des Baukasten ein Szenario konstruieren, dessen eigentliche<br />
Aussagekraft anhand des virtuellen Modells deutlich würde.<br />
Beispiele für solche Anwendungen gäbe es viele. So wäre es z.B. denkbar, die funktional<br />
hoch optimierte Innenausstattung eines Wohnwagens oder Wohnmobils mit Hilfe eines<br />
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