Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen
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Für einen Prototypen, der speziell auf die Verwendung von Baukastensystemen ausgerichtet<br />
ist, ergeben sich in dieser Hinsicht einige allgemeine Anforderungen, die es zu berück-<br />
sichtigen gilt:<br />
• Unterschiedliche Baukastensysteme lassen sich aufgrund ihrer vielfältigen Gestalt in<br />
unterschiedlichsten Anwendungsgebieten einsetzen. In Abhängigkeit von der Bauweise<br />
und dem angestrebten Darstellungszweck eines Modells gilt es zu entscheiden, welches<br />
System für welchen Bereich zweckmäßig oder eher ungeeignet erscheint.<br />
So werden für eine architektonische Konstruktion beispielsweise vornehmlich solche<br />
Bausteine Verwendung finden, die die Modellierung flächiger, geschlossener Strukturen<br />
erlaubt. Demgegenüber wird bei mechanischen oder elektronischen Konstruktionen eher<br />
auf die Darstellungsmöglichkeit funktionaler Aspekte Wert gelegt. Deshalb kommen in<br />
diesem Falle bevorzugt solche Bausteinsätze zum Einsatz, die einen Schwerpunkt auf die<br />
Repräsentation technisch-operationaler Zusammenhänge setzen.<br />
In einer Applikation, die den Einsatz unterschiedlicher Konstruktionsmittel unterstützen<br />
und nicht behindern soll, muß daher ein möglichst breites Spektrum verschiedenartiger<br />
Baukastensysteme Berücksichtigung finden.<br />
• Der Funktionsumfang eines Baukastensystems darf nicht unbeabsichtigt aufgrund seines<br />
virtuellen Pendants eingeschränkt werden.<br />
Die Anwendung muß so ausgelegt sein, daß sie die Mächtigkeit eines Modellbaukastens<br />
auf das rechner-interne Gegenstück umfassend abzubilden vermag. Die den Bausteinen<br />
anhaftende Methodik muß im Rahmen der Simulation vollständig reproduzierbar sein, um<br />
Einschränkungen in der prinzipiellen Kombinatorik der Elemente bereits auf struktureller<br />
Ebene ausschließen zu können.<br />
• Der Einsatz von Modellbaukästen ist primär durch den Vorgang des Gestaltens am<br />
Gegenstand geprägt. Dieser Prozeß sollte generell nicht beeinträchtigt werden, d.h. eine<br />
Unterbrechung des eigentlichen Arbeitsablaufes durch die Anwendung gilt es zu<br />
vermeiden. Anwendende sollen sich gänzlich auf ihre kreativen Tätigkeiten konzentrieren<br />
können, ohne sich zwischenzeitlich bewußt dem System zuwenden zu müssen.<br />
• Der konkrete Arbeitsfluß der Anwendenden sollte nicht gestört werden. Der Bedarf an<br />
Verarbeitungszeit während des <strong>Modellieren</strong>s - verursacht durch die notwendige<br />
Aufbereitung der anfallenden Informationen - sollte soweit reduziert werden, daß keine<br />
signifikanten zeitlichen Verzögerungen auftreten.<br />
Die Analyse und Interpretation simulationsrelevanter Daten muß unauffällig im Hinter-<br />
grund, d.h. in Echtzeit erfolgen.<br />
Um den hier dargestellten Anforderungen im Rahmen eines Programmentwurfs und der daran<br />
anknüpfenden Systementwicklung gerecht werden zu können, bedarf es zunächst einer<br />
näheren Betrachtung des eigentlichen Anwendungsgebietes.<br />
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