Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen
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Bei einem Konstrukt dieser Art handelt es sich um eine Meta-Struktur, die im Laufe der Auf-<br />
bauphase einer häufigen Wandlung unterworfen ist, da ständig neue Bestandteile hinzugefügt<br />
und andere wieder entfernt werden. Diese Eigendynamik gilt es im Rahmen der zu<br />
entwickelnden Applikation auf geeignete Wiese zu reproduzieren, um die angestrebte Syn-<br />
chronisation zwischen realem und virtuellem Modell erzielen und aufrecht erhalten zu<br />
können. Dabei müssen bestimme Gesetzmäßigkeiten beachtet werden:<br />
• Jedes Modell besteht aus einer Anzahl von Bausteinen, die alle miteinander verbunden<br />
sein müssen.<br />
• Ein Baustein, der nicht zu einem solchen Verbund gehört, stellt wiederum selbst ein<br />
eigenständiges Modell dar.<br />
• Modelle sind sich dynamisch verändernde Konstrukte, d.h. die Anzahl der ihnen zuge-<br />
ordneten Elemente ist nicht konstant.<br />
• Die Topologie eines Modells ergibt sich anhand der bestehenden Verbindungen zwischen<br />
einzelnen Bausteinen.<br />
3.3.2 Dynamik des Konstruktionsprozesses<br />
Anhand der im vorangegangenen Abschnitt dargestellten Objektklassifizierungen zeichnet<br />
sich bereits ab, daß der eigentliche Verlauf der Modellierung einer ganzen Reihe von Gesetz-<br />
mäßigkeiten und Rahmenbedingungen unterliegt. Diese Richtlinien müssen bezüglich der zu<br />
leistenden Realitätsabbildung berücksichtigt werden, um fehlerhafte Interpretationen der<br />
aktuellen, realen Situation weitestgehend ausschließen zu können.<br />
Ein zusätzliches Kriterium, das es in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen gilt, ist der<br />
prozedurale Vorgang der eigentlichen Modellmontage. Wie bereits festgestellt, bestehen<br />
Modelle aus einer Anzahl von Einzelteilen, deren Zusammensetzung von den Benutzenden<br />
anhand eigener Vorstellungen bestimmt wird. Diesem Interaktionsprozeß kommt deshalb im<br />
Rahmen der Anwendungsdefinition eine zentrale Bedeutung bezüglich der zu leistenden Syn-<br />
chronisation zu.<br />
Zunächst kann festgehalten werden, daß es sich bei diesem Ablauf um einen experimentellen,<br />
wenig organisierten Vorgang handelt. Dieser zeichnet sich durch das Verbinden, Trennen und<br />
Umpositionieren einzelner Elemente oder ganzer Bausteingruppen aus. Die erzielten Modell-<br />
zustände der jeweiligen Entwicklungsschritte unterliegen dabei keinen festen Regeln, so daß<br />
eine Situationsanalyse immer nur in dem aktuell gültigen Kontext erfolgen kann. Anhand<br />
dieses Bezugsrahmens muß demnach der gesamte Konstruktionsprozeß nachvollzogen<br />
werden.<br />
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