Synchrones Modellieren - artecLab - Universität Bremen
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Abweichung von der bisher angenommenen Richtung auszugleichen. In dem verbleibenden<br />
Fall (α < 2*β) repräsentiert r1 den neu anzunehmenden Richtungsvektor.<br />
Im Zuge der Entwicklung wurden zwei zusätzliche Berechnungsverfahren der Richtungsbe-<br />
stimmung in Betracht gezogen:<br />
Die direkteste Methode wäre eine Mittelwertberechnung, bei der sich der anzunehmende<br />
Vektor aufgrund des Durchschnitts einiger vorangegangener Positionswerte ergibt.<br />
Bei dem zweiten Alternativansatz handelt es sich um die Methode der kleinsten Quadrate<br />
([Sed1992], S.625), bei der ebenso auf eine Anzahl bekannter Werte zurückgegriffen wird.<br />
Zusätzlich wird hier eine Fehlerkorrektur hinsichtlich abweichender Positionswerte vorge-<br />
nommen.<br />
Beide Algorithmen haben den entscheidenden Nachteil gemeinsam, zu keinem Zeitpunkt die<br />
tatsächlich gemessene Bewegungsrichtung als Ergebnis zuzulassen. Indem grundsätzlich eine<br />
größere und damit veraltete Menge an Werten in die Berechnung einfließt, bleibt immer eine<br />
Differenz zwischen Eingangs- und Ausgangswert bestehen. Aufgrund dieser Trägheit konnte<br />
auf keines dieser Berechnungsverfahren zurückgegriffen werden.<br />
4.2.2 Greifen und Zerlegen eines Modells<br />
Wird innerhalb der Phase des Greifens ein Baustein aufgenommen, muß dieser zusammen mit<br />
weiteren, nicht abtrennbaren Elementen aus dem Ursprungsmodell herausgelöst werden.<br />
Dieser Vorgang führt zu einem Zerfall des Ausgangsmodells in eine Anzahl von Baustein-<br />
gruppen, die sich wiederum zu einzelnen Modellen zusammenfassen lassen (Siehe Kapitel<br />
3.3.2.1). Das Verfahren zur Ermittlung dieser Ergebnismenge stellt in dieser Phase eine der<br />
wesentlichen funktionalen Aufgaben dar und wird im folgenden Abschnitt näher betrachtet.<br />
Ein für den Zweck der Modelldemontage gut geeigneter Algorithmus stammt aus dem<br />
Bereich der Graphentheorie. Es handelt sich hierbei um die Methode der Tiefensuche, wobei<br />
sich die Implementierung der rekursiven Variante dieses Verfahrens bedient.<br />
Zunächst kann festgestellt werden, daß es sich bei einem Modell um einen zusammen-<br />
hängenden, ungerichteten Graphen handelt. Dabei entsprechen Bausteine den Knoten und<br />
bestehende Verbindungen den Kanten eines solchen.<br />
Die Anwendung dieses Algorithmus setzt voraus, daß die, unter Berücksichtigung der Be-<br />
wegungsrichtung bestehenden und ausgewählten Verbindungen der Modellbausteine bereits<br />
aufgehoben wurden. Das Modell ist in diesem Stadium nicht mehr als einzelner Graph auf-<br />
zufassen, sondern repräsentiert einen Wald, d.h. eine Gruppe nicht zusammenhängender<br />
Graphen.<br />
1<br />
r0 =<br />
r0<br />
+ ( r1<br />
−<br />
2<br />
' r0<br />
63<br />
)